Zahl der E-Transporter in Paketbranche wächst stetig

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Deutsche Post DHL

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Die großen Logistiker DHL, DPD, Hermes und GLS setzen in Deutschland zunehmend auf Elektro-Transporter. Dies erhöht zum einen den Beitrag zum Klimaschutz, zum anderen ist es bei eigener Ladeinfrastruktur auch wirtschaftlich immer interessanter.

„DHL hat derzeit in Deutschland circa 67.600 Transporter für die Paketzustellung im Einsatz, der Elektroanteil liegt bei 48 Prozent“, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa), veröffentlicht vom Handelsblatt. Die aktuelle Zahl von E-Transportern soll in diesem Jahr von 32.400 auf 37.000 steigen. Beim Klimaschutz wolle man ein Vorreiter bleiben. Mit dem Streetscooter hatte DHL einige Zeit selbst E-Transporter gebaut, inzwischen werden die Fahrzeuge aber unter anderem bei Ford bestellt.

Bei den anderen Logistikern ist der Anteil an Elektro-Transportern noch deutlich geringer, aber ebenfalls ansteigend. Hermes setzt aktuell gut 1200 E-Transporter ein (11,4 Prozent Anteil), DPD etwa 300 (3,5 Prozent). Beide Logistiker haben dabei aber vor allem die Auslieferung zum Kunden auf der sogenannten letzten Meile im Visier, während DHL-Transporter auch größere Strecken vollelektrisch zurücklegen – in Kürze wohl bis zu 500 Kilometern.

Viele Langstrecken-Fahrten werden dem Artikel zufolge derzeit bereits mit BioCNG als Alternative zurückgelegt. Der chemisch Erdgas entsprechende Kraftstoff wird vorwiegend aus Abfällen erzeugt und ist im Kreislauf klimaneutral, auch wenn der Transporter selbst vor Ort Emissionen ausstößt. Kurzfristig sollen mehr herkömmliche Verbrenner durch CNG-Fahrzeuge ersetzt werden.

Unterwegs Nachladen oft noch schwierig

DPD will bis 2030 stolze 85 Prozent der Wege vollelektrisch zurücklegen und sich alleine in diesem Jahr auf 15 Prozent steigern. Einen solchen Wert strebt bis dahin auch DHL an. Zudem wird im Artikel ein DPD-Sprecher zitiert, dass Elektro-Transporter im Vergleich zu anderen alternativen Antriebsarten weniger fehleranfällig sein. „Wir haben auch Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb getestet, aber deren Zuverlässigkeit konnte bislang nicht mit der von Elektrofahrzeugen mithalten“, sagte der Sprecher.

So lukrativ ein Aufladen der eigenen Flotte an Firmenstandorten aufgrund der geringen Kosten ist, so herausfordern sei mitunter noch das Laden der E-Transporter unterwegs. Dies gelte vor allem für E-Lkw, für die es aktuell noch nicht viel öffentliche Ladeinfrastruktur gibt. Doch auch hier ist bis 2030 Besserung in Sicht, viele Projekte sind bereits angestoßen.

Als das geringere Übel betrachten indes Umweltschützer die Entwicklung hin zu mehr E-Transportern. „Auch wenn Elektro-Transporter besser sind für das Klima, so bleiben die Paketmassen problematisch – sie sind Teil unserer Wegwerfgesellschaft, die Ressourcen verschwendet“, wird Viola Wohlgemuth vom Bündnis Exit Plastik im Artikel zitiert.

Quelle: Handelsblatt – Paketbranche setzt zunehmend auf Elektro-Transporter

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Pedro G.:

Wo sind die E-Camper auf Basis der E-Transporter !?

Daniel W.:

Die gelben E-Transporter sind auch bei uns im Ort (4.500 Einwohner) unterwegs, es müssen mindestens 2 Fahrzeuge sein (neben den anderen Paketzustellern) und gegen 16:15 Uhr fahren die Gelben in Richtung Kleinstadt, vermutlich haben die Fahrer dann Feierabend und sind nicht allzu viele Kilometer gefahren.

Gerade für Handwerker und Lieferdienste, die nur wenige Kilometer am Tag fahren, wären E-Fahrzeuge ideal und sie könnten über Nacht günstig laden.

Gregor:

Man sieht es ja jede Woche beim Elektrotrucker, dass wLkw nicht funktionieren…oooder labert hier jemand Quatsch und tut so als wären andere dran schuld?

Die vielen e Lieferfahrzeuge sind ein Traum. Man sieht sie mehr und mehr in der Stadt. Es wird quasi schon zur Normalität.

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