Lancia will mit Retro Design zurückkehren

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Hannes Dollinger
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  —  Lesedauer 3 min

Die Marke Lancia blickt auf eine lange Geschichte mit ikonischen, aus dem Rallyesport inspirierten Modellen zurück. Besonders in den 1970ern und 1980ern feierte sie große Erfolge mit dem Stradale, dem 037 und dem Lancia Delta Integrale. Klassiker, die bis heute eine Menge Fans haben. Seit 2015 beschränkt sich das Angebot der einst so erfolgreichen Marke Lancia jedoch auf das inzwischen zwölf Jahre alte Modell Ypsilon, das aktuell nur noch in Italien verkauft wird. Zuvor hatte Lancia geringfügig modifizierte Chrysler-Fahrzeuge in Europa unter dem eigenen Namen angeboten. Im Jahr 2014 wurde bekannt gegeben, dass die Produktion von Lancia-Fahrzeugen schrittweise ganz eingestellt wird. Ein trauriges Ende der Kultmarke drohte.

Bis 2021 Stellantis das Ruder übernahm.

Mit dem mächtigen Konzern im Rücken will Lancia zurück in die Erfolgsspur. Das Rezept soll kultiges Retro-Design kombiniert mit bewährter Technik aus dem Mutterkonzern sein. Der 14 Marken umfassende Konzern Stellantis hat erkannt, wie wertvoll die Vergangenheit von Lancia ist – und plant, die Marke im eigenen Portfolio sinnvoll zu positionieren. Das Ziel ist es, Lancia auf Augenhöhe mit den Schwesternmarken Alfa Romeo und DS in der Kategorie der Premium Brands zu stellen. Hierbei soll die neue modulare STLA-Architektur des Konzerns genutzt werden, die sowohl Hybrid- als auch Elektroantriebe beherbergen kann.

Geplant ist eine Produktoffensive mit zwei neuen Modellen alle zwei Jahre von 2024 bis 2028. Los geht es mit der neuen Generation des Ypsilon, dem ersten vollständig elektrischen Lancia. Eine Limousine der Oberklasse soll 2026 auf den Markt kommen und 2028 wird nach internen Plänen mit dem Delta ein Rallye Klassiker wiedergeboren.

Da die STLA Small Architektur erst 2026 eingeführt werden soll, dürfte der Ypsilon höchstwahrscheinlich auf der bestehenden Fiat 500 EV Architektur gebaut werden. Lancia hat jedoch versprochen, dass der Ypsilon eine sehr eigene Designsprache zeigen wird, die im eigenen Haus „Pu+Ra“ (pur und radikal) genannt wird. Ein Konzept in Form eines Autos, das die Pu+Ra-Designsprache zeigt, soll auf der Mailänder Designwoche im April enthüllt werden.

Für die neuen Modelle verspricht Lancia außerdem, dass mindestens 50 Prozent des Interieurs der nächsten Autos aus recycelbaren Materialien bestehen werden, ohne dabei auf Luxus zu verzichten. Lancia hat sich mit dem renommierten italienischen Innenarchitekturbüro Cassina zusammengetan, um die Cockpits der nächsten Generation zu kreieren.

Das Konzept von Lancia, sein ikonisches Retro-Design für neue Modelle wiederzubeleben, verspricht spannende neue Autos mit dem Potential zu neuem Kult. Ich würde wirklich gerne eine neue Version des Stratos sehen. Das Unternehmen hat eine große Fangemeinde und wenn es gelingt, diese Fans zurückzugewinnen und neue zu gewinnen, könnte Lancia zu alter Größe zurückkehren. Ich bin sehr gespannt auf das neue Design und freue mich, dass die Praxis, Modelle anderer Marken mit eigenem Logo anzubieten, jetzt auch bei Lancia ein Ende hat.

Quelle: Autocar – Lancia readies reinvention as EV brand with nods to past icons

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Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Rene:

Ich frage mich nur wie Stellantis mit 14 Marken die Transformation gelingen soll. Wenn ich da an die Effizienz von Tesla denke.

Herwig:

Mit einem elektrischen Ypsilon-Nachfolger wäre Lancia die erste Marke, die nicht mit der teuren Oberklasse in die E-Mobilität startet!

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