Ladenetz Deutschland – wo lädt es sich am besten?

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EnBW

Patrick Solberg
Patrick Solberg
  —  Lesedauer 3 min

Das Ladenetz für Elektroautos hat im vergangenen Jahr einen kräftigen Schritt nach vorn gemacht. Gerade bei den besonders schnellen Hyperchargern mit Geschwindigkeiten deutlich über 150 Kilowatt wurde deutlich nachgelegt. Doch nach wie vor gibt es in Deutschland gewaltige Unterschiede bei der Abdeckung.

Dass es bei dem Umstieg in die Elektromobilität hakt in Deutschland, liegt längst nicht mehr an den fehlenden Fahrzeugen, denn hiervon gibt es nahezu bei jedem Autohersteller mittlerweile mehr als genug. Wenn es zwei Aspekte sind, die bisherige Fahrer eines Verbrenners daran hindern, auf ein Elektromodell umzusteigen, dann sind es zumeist die Anschaffungspreise und das Ladenetz, denn Kosten und Netzabdeckung ließen bisher noch viele Wünsche offen. Dabei hat die Bundesnetzagentur ein wachsames Auge darauf, wo sich die Ladesäulen befinden und versucht, weiße Flecken auf den Landkarte möglichst schnell zu füllen.

Zum Ende vergangenen Jahres gab es in Deutschland knapp 121.000 normale AC-Ladepunkte und gut 33.500 DC-Schnellladesäulen, die den Fahrern eines Elektromodells zeitgleich eine Energiemenge von 5,72 Gigawatt zur Verfügung stellen konnten. Das bedeutet bei den Standardladesäulen im Vergleich zu Ende des Jahres 2023 einen Zuwachs von 19 Prozent und bei den Schnellladern ein imposantes Plus von knapp 40 Prozent. Zum Ende 2023 gab es gerade einmal 24.000 Schnellladesäulen in Deutschland.

Wermutstropfen trotz des stattlichen Anstiegs: Die meisten Säulen sind langsam, denn 28.000 Stationen hatten ein Ladetempo von gerade einmal 3,7 bis 15 Kilowatt und knapp 90.000 Ladepunkte stellten den Fahrern eines Elektroautos 15 bis 22 Kilowatt zur Verfügung. Hatte die Zahl der Hypercharger mit 149 bis 299 Kilowatt 2023 noch bei 9000 Stück gelegen, gab es auch hier bis Ende 2024 innerhalb eines Jahres einen Zuwachs von 40 Prozent auf mehr als 12.000 Ladesäulen, an den denen das E-Auto besonders schnell erstarkte.

Noch größer war der Anstieg mit knapp 50 Prozent nur bei den Hyperchargern mit mehr als 300 Kilowatt. Fahrer eines leistungsstarken Modells von Audi, Porsche, Lucid oder Lotus wird es besonders freuen, denn hier kann mittlerweile mit über 300 kW nachgetankt werden, was gerade lange Strecken schneller vergehen lässt.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern, Nord sowie Süd oder Ost und West sind jedoch mitunter beträchtlich. Die meisten Ladesäulen (Schnell- sowie Normalcharger) gibt es in Bayern, knapp gefolgt von Nordrhein-Westfalen sowie Baden-Württemberg mit 22.000 bis 23.000 Normladern und jeweils zwischen 4000 und mehr als 6000 Schnelllademöglichkeiten. Nur mäßig ist die Versorgung mit öffentlicher Ladetechnik in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg oder Bremen.

Besonders schlecht sieht es für Fahrer eines Elektroautos jedoch in den ostdeutschen Bundesländern aus. Gerade in Thüringen (2000 Normal- / 1000 Schnelllader), Sachsen-Anhalt (1700 / 800) oder Mecklenburg-Vorpommern (1400 / 500) haben die Fahrer eines Elektroautos mit einer schlechten Versorgung und mäßigen Ladegeschwindigkeiten zu kämpfen. Doch der Ausbau läuft unvermindert mit hohem Tempo weiter. Bundesweit stammen die meisten der öffentliche Lademöglichkeiten von EnBW (ca. 8400) gefolgt von Eon (4300) und Tesla (3000).

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Highländer:

Ja leider !!!!

Robert:

stimmt und deswegen muss noch viel gebaut werden und vor allem es muss bezahlbar für alle sein sonst wirds nichts mit der E-Mobilität man muss klare Vorteile gegenüber der alten Technik habem. deswegen ist es ja so traurig das derzeit nur der echte Vorteile hat der zuhause laden kann

Dan:

Dieses Privileg hat aber nicht jeder.

Peter:

Es sollte eher ein Focus auf DC Lader geben, 50kW beim Einkaufen würden schon reichen.

Warum man nutzlose 22kW Lader aufstellen sollte erschließt sich mir nicht zumal es kein sinnvollen 22kW onboard Lader gibt, das was die Zoe oder alte Teslas verbaut hatten war nen ineffizienter Doppellader mit gut 20% Ladeverlusten…die der Kunde natürlich bezahlt.

steinpilz:

„wo lädt es sich am besten?“, am Globus Supermarkt in Hoyerswerda Sachsen 19 DC Stecker + 2x DC nebenan bei McD. weit und breit nur wenige BEV.

Sir Beelzebub:

Bei dieser Wegelagerei die an den Ladestationen stattfindet ausschließlich Zuhause!!

Robert:

„wo lädt es sich am besten?“ nun am besten für mich Zuhause an der Wallbox in der Garagge immer einen Stellplatz frei (mit Überdachung) Toiletten sind im Haus nebenan kostenlos verfügbar, günstigen Hausstromvertrag und die ganze Nach zeit zum laden ohne Blockiergebühren!

Josef:

Nö, nur DC hilft, wie es Aldi macht…150kw wurden da bei mir in Bayern hingestellt.
Ob ich in 30min Einkauf bei 11kw lächerliche 5,5kwh oder mit 22kw dann lächerliche 11kwh nachlade ist egal.
AC ist im öffentlichen Raum Platz und Ressourcenverschwendung…Norwegen hat damit längst aufgehört, da AC einfach nicht skaliert.
Die Standzeit im Verhältnis zur geladenen Energiemenge ist einfach albern.
Das hilft nur zu Hause oder am Arbeitsplatz, wo das Stück Blech ohnehin für 23h doof rumsteht.

Hab gerade bei „out of spec“ ein Video zu China gesehen…dort verbaut NIO nicht mal mehr AC in den Autos.
Sie haben dort eine DC Infrastruktur in Parkhäuser mit 40kw aufwärts…armes Deutschland komplett rückständig.

Peter Bigge von Berlin:

Da steckt noch viel Luft nach oben drin.
Insbesondere fehlen viele 22kW-AC-Ladestellen an frequentierten Punkten und in vielen Dörfern, welche sich mit einem überschaubaren Invest realisieren lassen.
Jeder Supermarkt sollte mindestens 2 Schnelllader und mindestens 2 und besser mehr AC-Lader haben, an dieser Stelle dickes Lob an EDEKA und REWE.
Steht er, läd er, sollte immer und überall die Devise sein.
Die Autobauer sollten endlich generell 22kW-AC-Lader in ihren Autos verbauen, welche maßgeblich die Ladezeiten verkürzen.

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