La Bagnole: Kilows französisches Elektroauto im Detail

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Kilow

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Kilow, eine Tochtergesellschaft der Savoy Group, hat mit La Bagnole ein Leichtelektrofahrzeug auf den Markt gebracht, das sich durch Einfachheit, Praktikabilität und Umweltbewusstsein auszeichnet. Das E-Fahrzeug bricht – nicht nur sprachlich, schließlich bedeutet Bagnole auf Deutsch soviel wie Karre, Kiste, Gurke – bewusst mit den Konventionen moderner Fahrzeuge und setzt auf ein robustes, funktionales Konzept, das auf das Wesentliche reduziert ist. Dadurch soll die Mobilität für eine breite Zielgruppe erschwinglich und gleichzeitig umweltfreundlich gestaltet werden.

Der Stromer ist in zwei Varianten erhältlich. Die erste Version erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und kann von Jugendlichen ab 14 Jahren ohne Führerschein genutzt werden (L6e-Zulassung). Die zweite Version ist auf 80 km/h begrenzt und erfordert einen Führerschein der Klasse B oder B1, den man ab 16 Jahren erwerben kann (L7e-Zulassung). Damit bietet La Bagnole Flexibilität für verschiedene Altersgruppen und Nutzungsszenarien, ob als praktisches Zweitauto oder als Einstiegsfahrzeug für junge Fahrer.

Angetrieben wird das E-Fahrzeug von einem doppelten bürstenlosen Radmotor, der eine Nennleistung von 5 kW aufweist und in der Spitze bis zu 15 kW (20 PS) erreicht. Damit ist es bestens für den städtischen Verkehr und kurze Überlandstrecken geeignet. Die Standardbatterie hat eine Kapazität von 6 kWh (entspricht einem Modul), was für den täglichen Gebrauch ausreichend ist. Wer längere Fahrten plant, kann optional die Batterie auf 12 kWh erweitern (zwei Module).

Das Aufladen an einer normalen Haushaltssteckdose dauert je nach Batteriekapazität zwischen drei und fünf Stunden. Eine Schnellladung über einen Typ-2-Stecker ist jedoch nicht möglich, da das Auto nur über einen 220-V-Anschluss verfügt.

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Bei der Ausstattung setzt Kilow auf Minimalismus. Die Windschutzscheibe verfügt über eine Enteisungs- und Antibeschlagfunktion, während Scheibenwischer und Waschdüsen in das Design integriert sind. Auf eine Heizung wird in der Standardausführung verzichtet, sie kann aber als optionale Ergänzung über den Zigarettenanzünder nachgerüstet werden. Eine Klimaanlage gehört nicht zur Ausstattung, was den Fokus auf Energieeinsparung und Einfachheit verdeutlicht.

Das Elektro-Leichtgewicht im Detail

Das kompakte Elektroauto misst 2,8 Meter in der Länge und wiegt 357 Kilogramm. Trotz dieser kompakten Bauweise bietet es eine maximale Zuladung von 150 Kilogramm und ein Ladevolumen von bis zu 650 Litern. Damit eignet es sich ideal für den täglichen Gebrauch, sei es für Einkäufe, kurze Fahrten in der Stadt oder ländliche Ausflüge. Der Aufbau besteht aus Aluminium mit Kunststoffverstärkungen, während das Chassis zu 100 Prozent aus Stahl gefertigt ist. Diese Materialwahl sorgt für eine stabile und dennoch leichte Konstruktion.

In puncto Fahrwerk und Bremsen punktet das kleine Auto mit einer doppelten Querlenker-Aufhängung und vier hydraulischen Scheibenbremsen, die für sicheres und stabiles Fahren sorgen. Die 17-Zoll-Räder mit 130/80-R17-Reifen tragen ebenfalls zur guten Straßenlage bei, was insbesondere in kurvenreichen oder unebenen Streckenverhältnissen von Vorteil ist.

Interessierte Käufer müssen sich jedoch auf eine gewisse Wartezeit einstellen. Aufgrund der hohen Nachfrage und der noch begrenzten Produktionskapazitäten beträgt die Lieferzeit für La Bagnole aktuell etwa 12 Monate. Dennoch bietet dieses Elektroauto eine interessante Alternative für all jene, die nach einem simplen, umweltfreundlichen und bezahlbaren Auto suchen. Besonders in Zeiten steigender Energiekosten und zunehmender Umweltauflagen könnte dieses Modell eine wachsende Zielgruppe ansprechen. Preislich geht es schon ab 9900 Euro los.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Frank aus Franken:

Ich finde den Kilow genial. Viel Holz verwendet, Stahl, und gaaanz einfache Schalter. Den gibt es schon in Miniversion und erweitern ist hoffentlich auch möglich. Die Federung ist interessant, sieht nur so halb aus wie eine MC Pherson, wegen dem Bügel in der Mitte. Reifen sind halt mit 130/80 r17 etwas rar und somit teuer, besser wären 130/70 r17, dann zeigt der Tacho halt 4% mehr an. Material der Felgen, Keine Ahnung, Speichenfelgen wären Genial, Alu innen und aussen, Speichen aus Stahl oder Nirosta. Ist der eigentlich schon für den deutschen Markt homologisiert?
Leicht, sparsam und viele eigentlich nachhaltige Komponenten. Ok, 10.000€ Einstiegspreis ist jetzt nicht grad wenig, aber das Fahrzeug wird in Europa hergestellt oder zumindest zusammengebaut.

Sebastian Semmelrogge:

Wieder nur Überheblichkeit und Korrekturzwang in den Kommentaren. Typisch deutsch, verklemmt und hochnäsig. Genau diese Karren braucht es aber, da sie ungemein praktisch und preiswert sind. Auf die Ladefläche passt eine Europalette, zwei Menschen können recht eng vorne zusammensitzen und die Verkaufszahlen zeigen, dass die Franzosen bereits verstanden haben, während der deutsche Michel sich über die Einfachheit lustig macht. Nun, wenn man es selbst nicht kann, dann muss man eben dem Nachbarn die mobile Zukunft überlassen, inklusive der Arbeitsplätze.

Wolfbrecht Gösebert:

Für Pedro hier 3× Kotflügel :)
1. Auf dem Foto im Artikel scheint der hintere Wagen ebensolche (wenn auch kaum erkennbar) zu haben … außerdem hier:
2. c&p–> kilow.com/fr-de/pages/specifications
3. c&p–> photos.auto-moto.com/32/2024/10/photo_article/47489/162605/1200-L-kilow-la-bagnole-cette-jeep-franaise-lectrique-fait-sensation-au-mondial-de-l-auto.webp

Wolfbrecht Gösebert:

ETWAS verwirrend scheint mir im Artikel die Aussage:
„Angetrieben wird das E-Fahrzeug von einem doppelten bürstenlosen Radmotor, der …“

Vermutlich aber wird der Wagen über ZWEI bürstenlose Radmotore (an der Hinterachse) angetrieben :)

Herwig:

Die ewige I-Tüpfelchen-Reiterei wegen 220 oder 230 Volt nervt einfach nur mehr!
Es weiß doch jeder, was gemeint ist!

ManfredO:

Dann funzt es auch noch mit einem 50 Meter langen Verlängerungskabel …

ManfredO:

Coole Karre … mit 4 Motoren wäre das Ding sicher auch gut im echten Gelände.

Pedro G.:

Ohne Kotflügel gibt es da eine Straßenzulassung ?

Michael Neißendorfer:

Es handelt sich bei den 220 Volt um die offizielle Angabe des Herstellers, siehe: https://kilow.com/fr-de/pages/specifications

Schöne Grüße, Michael

Helmut L.:

Zitat: „…da das Auto nur über einen 220-V-Anschluss verfügt.“
Wirklich? Dann ist es wohl nicht für den europäischen Markt vorgesehen, denn in Europa beträgt die Netzspannung seit dem Jahr 2004 230 Volt (und in GB 240 V).

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