Kia bereitet Produktion der Massenmarkt-Modelle EV3 und EV4 vor

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Im Februar nimmt die zweite Produktionsstätte von Kia in Gwangmyeong in Südkorea ihren Betrieb wieder auf. Nach achtmonatigen Modernisierungsarbeiten wird das Werk fortan Elektroautos herstellen. Dies berichtet The Korea Herald, der sich seinerseits auf verschiedene „Branchen-Quellen“ beruft. Während des Umbaus befanden sich die Mitarbeiter:innen der Produktionslinie in bezahlter Freistellung. Ab dem 30. Januar werden sie wieder arbeiten, so Kia, um dort die Montage künftiger Modelle vorzubereiten.

Ein Sprecher der Hyundai Motor Group bestätigte die baldige Wiedereröffnung der Fabrik, ohne jedoch weitere Details zu nennen. Ursprünglich wurden in der zweiten Anlage in Gwangmyeong die Modelle Pride und Stonic für den Export produziert. Mittlerweile sei die Produktionsstätte so modernisiert worden, dass dort Elektroautos gefertigt werden können.

Künftig sollen dort die beiden neuen E-Modelle Kia EV3 und EV4 vom Band laufen, die Kia vor allem im Massenmarkt nochmals neuen Auftrieb verleihen sollen. Die jährliche Kapazität liegt bei 150.000 Einheiten. „Die kleineren Modelle EV3 und EV4 erweitern Kias aktuelle Elektroautopalette, die bereits die Mittelklassemodelle EV5 und EV6 sowie das großformatige EV9 umfasst“, erklärte der Sprecher. Er fügte hinzu, dass die Preise für die beiden neuen Modelle unter denen des EV6 liegen werden, wodurch Kunden eine breitere Auswahl geboten werde.

Die zuvor aufgeführten Branchen-Quellen gehen davon aus, dass der EV3 und EV4 im Heimatland bei etwa 30.000 US-Dollar (ca. 27.500 Euro) am Markt starten werden. Damit würde man sich in einem derzeit herausfordernden Marktumfeld in eine gute Ausgangslage bringen. Insbesondere wenn man bedenkt, dass trotz des günstigen Preises die technische Basis – wie gewohnt bei Hyundai und Kia – auf einem überdurchschnittlichen Level angesiedelt sein dürfte. Für Europa wird derzeit eher mit Preisen ab 35.000 Euro gerechnet.

Eine entsprechende Einordnung wurde auch schon bei der Vorstellung des EV3 Concepts vorgenommen. Im Oktober berichteten wir hierzu: „Die genaue Preisgestaltung des EV3 wird entscheidend sein, um sich gegen Konkurrenten wie den Jeep AvengerMini Aceman und Peugeot e-2008 durchzusetzen. Kia könnte versuchen, den Preis des EV3 wettbewerbsfähig zu halten, indem es höherwertigere Lade- und Leistungsfunktionen für seine teureren Modelle reserviert.“ Hinsichtlich der technischen Daten sind seitdem keine weiteren Informationen bekannt geworden. Gleiches gilt für den EV4 von Kia.

Das Kia-Werk in Gwangmyeong der erste Produktionsstandort des Autokonzerns Hyundai-Kia sein, der ausschließlich Elektroautos gewidmet ist. Laut Kia-CEO Song Ho-sung, der dies während einer Pressekonferenz Anfang Januar mitteilte, werden hier innovative Fertigungstechnologien eingesetzt, die im Hyundai Motor Group Innovation Center in Singapur entwickelt wurden. Zu diesen Technologien gehören automatisierte Prozesse, die durch künstliche Intelligenz und Robotik angetrieben werden, digital vernetzte Systeme, datenbasierte Betriebssysteme und eine umweltfreundliche Produktion.

Das Werk soll auch die Produktionsqualität erheblich verbessern. Song erklärte, dass 95 Prozent der Produkte den Qualitätsprüfungsprozess während der Herstellung bestehen werden, und betonte die Ausrichtung auf die Bedürfnisse der globalen Märkte.

Quelle: thekoreaherald.com – Kia plant completes upgrade for EV production

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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banquo:

Kleinwagen bis Kompaktwagen sind mit Frontantrieb effizient ausgerüstet. Siehe e-up, e-corsa, ionic.

Gerd:

Spätestens für den europäischen Markt fehlen solche Modelle sehr, darum findet Kia auch in der deutschen Zulassungsstatistik praktisch nicht mehr statt.
Was ich (wenn es wirklich so kommt) allerdings als großen Fehler ansehe: EV3/EV4 sollen zwar auf der eGMP aufbauen, aber in der single motor Variante mit Frontantrieb kommen.
Polestar hat diesen Fehler auch eingesehen (und später korrigiert). Hoffentlich kommt es doch noch anders!
Falls nicht, können sich halt VW, Geely und MG freuen ;-)

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