Die bundesweiten Neuzulassungen laut den Zahlen des Kraftfahrtbundesamts (KBA) hatten im September eine interessante Entwicklung an Bord: Erstmals seit längerer Zeit lag der Anteil an Elektroautos bei den Neuanschaffungen bei Privatkunden wieder höher als für Flotten. Seit Juli 2024 hatten die gewerblich genutzten E-Autos anteilig durchweg die Nase vorn, im Januar dieses Jahres betrug der Unterschied sogar noch 7 Prozentpunkte (21 Prozent Flotten, 14 Prozent Privatkunden). Zuletzt lag der Marktanteil von E-Auto in Flotten nahezu unverändert bei etwa 22 Prozent, während er bei den privaten Kunden auf inzwischen 23 Prozent geklettert ist.
„Die Schwäche beim Elektro-Anteil fällt mit einer Schwäche des Flottenmarktes insgesamt zusammen: Im September wuchs der gesamte Pkw-Markt um 12,8 Prozent, während die Flottenzulassungen nur um 4,3 Prozent zulegten“, analysiert hierzu die Automobilwoche. Bislang wurden in diesem Jahr etwa 142.000 Elektroautos gewerblich zugelassen, privat waren es etwa 136.000. Sollte sich die Entwicklung also fortsetzen, könnte es in der Gesamtbetrachtung des Jahres sogar noch sein, dass am Ende mehr Privatzulassungen als gewerbliche Zulassungen zu Buche stehen.
Förderungen verpuffen bislang
Beachtlich ist die leicht rückläufige Entwicklung des E-Auto-Anteils in Flotten dem Artikel zufolge auch mit Blick darauf, dass im Juli neue Sonderkonditionen in Kraft getreten sind, die bislang aber offenbar keine allzu große Wirkung erzielen. So wurde die Grenze für die 0,25-Prozent-Versteuerung von Dienst-Elektroautos auf 100.000 Euro Listenpreis angehoben und Sonderabschreibungsmöglichkeiten geschaffen. Allerdings ist auch der Flottenmarkt insgesamt derzeit rückläufig, also auch bei Verbrennern.
Einen Grund sieht der von der Automobilwoche befragte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies in den hohen Strompreisen. Er sagte: „Soll der Elektro-Anteil in Flotten weiter wachsen, müssen die Preise für öffentliches Laden sinken. Viele Firmen schauen vor allem auf die TCO (Total Cost of Ownership, Anm. d. Red.). Wenn Diesel günstiger ist als Strom, gibt es wenig Anreiz zu wechseln.“
Quelle: Automobilwoche – Trotz Förderung: Elektro-Anteil in Flotten fällt hinter Privatmarkt zurück







