Ionity: Mehr E-Autos in Städten durch Schnellladesäulen

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Ionity

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 3 min

Ionity setzt weiter auf den Ausbau des Ladenetzes in den Städten, wie Jeroen van Tilburg, CEO des Unternehmens, in einem von Spiegel veröffentlichten Interview mitgeteilt hat. Er spricht außerdem darüber, wie das Laden einfacher werden soll, welche Rolle der neue Zusammenschluss Spark Alliance dabei spielt, und was er sich von politischen Entscheidungsträgern wünscht.

Die Unternehmen Atlante, Electra, Fastned und Ionity haben sich Anfang des Monats zur Spark Alliance zusammengeschlossen, die einen einfacheren Zugang zum öffentlichen Ladenetz bieten soll. In 25 europäischen Ländern umfasst das gemeinsame Netz mehr als 11.000 Ladepunkte und 1700 Stationen. Kunden einer der Firmen sollen durch den Zusammenschluss die Stationen der anderen drei Anbieter mitbenutzen können, ohne sich zusätzlich anmelden zu müssen.

Eine App genüge, um sich auch die Ladestationen der anderen Partner anzeigen zu lassen und das Ladeerlebnis für Kunden unkomplizierter zu machen. Für van Tilburg ist dies ein entscheidender Punkt, denn die komplizierte Ladelandschaft schrecke vor allem Neukunden ab, die an Tankstellen gewöhnt sind, wozu der Ionity-Chef ergänzt: „Ich sehe sogar das Risiko, dass manche, die schon erste Erfahrungen mit einem E-Auto sammeln, deshalb wieder zum Verbrenner zurückwollen.“

Schnelllader als Lösung im urbanen Raum

Um Elektromobilität attraktiver zu machen, will Ionity vor allem das Laden im urbanen Raum einfacher machen. „Heute laden die meisten Fahrer ihre Elektroautos langsam und günstig über Nacht zu Hause, aber auf Dauer müssen wir auch die Menschen in Städten gewinnen, die normalerweise eben keinen privaten Stellplatz haben. Und wir können auch nicht vor jede Haustür eine öffentliche Säule stellen“, sagt van Tilburg, für den Schnelllader eine Lösung im städtischen Raum darstellen, weil durch die kurzen Ladezeiten mit wenigen Säulen viele Kunden versorgt werden können.

Als abgeschlossen bezeichnet er hingegen das ursprüngliche Unternehmensziel, elektrische Langstreckenreisen durch Europa zu ermöglichen. Das Netz reiche vom Nordkap bis nach Portugal. Dort wo Ionity weniger stark vertreten ist, etwa in den Niederlanden oder in Südeuropa, profitieren Kunden nun von der Spark Alliance. „Ionity-Kunden können sich auf die schnellen Ladestationen mit mindestens 150 Kilowatt von Fastned, Electra oder Atlante verlassen, die dort schon stark vertreten sind“, sagt van Tilburg.

Der Ionity-Chef geht davon aus, dass mit dem Ausbau des Schnellladenetzes auch die Strompreise sinken werden: „Je mehr Stationen mit gleicher Hardware wir haben und je stärker sie genutzt werden, desto besser können wir unsere Fixkosten über viele Ladevorgänge verteilen.“

Der Preis von 39 Cent für eine Kilowattstunde Strom im Ionity-Abo sei nicht mehr allzu weit vom Heimladen entfernt. Außerdem wolle man in Zukunft Tarife bieten, die günstige Börsenstrompreise weiterreichen. In der App soll demnach angezeigt werden, wann das Laden besonders günstig ist. Als Ziel hat sich das Unternehmen gesetzt, bis zum Jahr 2028 die Endkundenpreise stärker an den Angebotspreis von erneuerbaren Energien zu koppeln.

Mehr Anreize für E-Autos, weniger Bürokratie

Eine strikte politische Regulierung in Hinblick auf die Ladetarife sieht van Tilburg nicht als Lösung, denn sie könne den Ausbau des Ladenetzes sogar ausbremsen, wie es beim Schnellladenetz in Portugal der Fall gewesen sei. „Regulierung kann Gutes bewirken, sie kann aber auch zu früh in einen Markt eingreifen, der sich erst entwickeln muss“, ergänzt er.

Stattdessen wünscht sich van Tilburg von der Politik, mehr Anreize für den Kauf von Elektroautos und weniger bürokratische Hürden für den Netzausbau. Derzeit gebe es in den meisten europäischen Ländern verhältnismäßig mehr Lademöglichkeiten als Elektroautos. „Ich ermutige jede Regierung, vor allem die Nachfrage nach den Fahrzeugen anzureizen, dann investieren wir schon von uns aus“, erklärt der Ionity-Chef.

Quelle: Spiegel – Chef des Ladenetzbetreibers Ionity: »Ich sehe das Risiko, dass manche wieder zum Verbrenner zurückwollen«

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Thomas Schmieder:

Swappen kann man auch kurz während der Betriebszeit.
Laden benötigt längere Pausen.

Thomas Schmieder:

Egal, was der Ladestrom über die Oligopolnetze kosten wird. Der könnte auch auf 0,15€/kWh fallen, davon passen auch nicht noch mehr Autos in die Städte.

Das Konzept individuelle Mobilität muss im Ganzen überarbeitet werden und vor allem in Zusammenhang mit Architektur, städtischer Infrastruktur und Wohnen gesetzt werden. Solange dabei keine Symbiose aus den persönlichen Wünschen und den architektonischen Möglichkeiten erzeugt wird, befinden wir uns im finalen Kollaps.

Wenn es nun kleine „persönliche Kabinen“ gäbe, die auf (selbstfahrende) Fahrgestelle passen würden, und die dann zuhause, im Büro, oder sonstwo mit dem Lift bis in die Wohnung, den Arbeitsplatz oder die Auslieferhalle des EInkaufszentrums passen würde. dann bräuchten wir nur noch ganz wenige elektrische Fahrgestelle, hätten wieder Platz auf den Straßen für Bäume, Bänke und Blumen […], die Luft wäre besser, und niemand müsste sich mehr über Batterien, Reichweite(, Strompreis) Gedanken machen. Die „Intimzellen“ mit vielleicht 3m² Fläche werden für weite Reisen einfach auf den nächsten Schnelltransporter umgeladen, der dann auch keine Geschwindigkeitsbeschränkung von 120~130km/h einhaten müsste.

Das ist nur eine Vision, also bitte nicht gleich wieder „geht nicht“ schreien, sondern einfach mal mitdenken für die Pros und Contras.

Vor 200 Jahren konnte sich auch niemand vorstellen, dass eine Kutsche mal schneller als Pferdegalopp schaffen könnte, aber dann kam die Eisenbahn.
Was könnte denn in unserem Zeitalter noch kommen?

Nik8888:

DC Laden an Supermärkten Aldi und Co wird denke ich für eine große Zahl an Menschen interessant sein, den einkaufen muss jeder und die durchschnittliche Zeit im Markt passt gut zur benötigten Ladezeit so dass die Charger nicht unnötig lange blockiert werden

Ralf:

Bitte mal. googeln „strombörse leipzig day ahead“. Hier ist zu sehen, dass an den mit Abstand meisten Tagen im Jahr um die Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr die Preise – ebenso mit Abstand – am niedrigsten sind, oft gegen Null oder sogar negativ. Wenn man durch entsprechende Angebote um diese Zeit die Leute an die Hypercharger holen würde, wäre das sogar „netzdienlich“ wie es so schon heißt. Die Preise könnte man zu diesen Zeiten sogar pauschal permanent niedrig ansetzen, für den Endkunden unkompliziert, da in den meisten Fällen ins Schwarze treffen würde.

Die Stromanbieter sollten hierfür mal eine Mischkalkulation anstellen. Das würde sich für den Endkunden und auch den Ladeanbieter lohnen. Die technischen Voraussetzungen sind (bei den Hyperchargern) sind heute schon gegeben, was die minutengenaue Abrechnung gegenüber den Stomlieferanten betrifft.

Peter:

XD XD XD

Peter:

XD XD XD

Peter:

Du möchtest also das System Tankstellenmonopole ohne jeglichen Wettbewerb ?

DerImHochhausWohnt:

Hey, bin der aus’m Wohnhaus. 39 Cent flächendeckend würde mir gefallen, selbst bei 10 euro p Grundgebühr. Ist immer noch günstiger als mein Diesel davor.aber selbst jetzt bin ich noch minimal günstiger wenn man eben für 52 Cent laden muss. Wer bei 39cent vor allem Schnellladen meckert dem ist nicht mehr zu helfen. Das sind ca.10 cent mehr als du momentan Zuhause für Strom zahlst..so ein Schnelllader kostet ja auch was und ein Unternehmen muss Gewinn machen also alles gut. PS: die Wallbox kostet übrigens auch was und die Installation sowieso. Kannst dann ja mal ausrechnen wenn überall 39 Cent / kWh öffentlich laden wäre, wie viel kW du laden müsstest bis sich die Wallbox bezahlt macht.

Lademeister:

Natürlich möchten Sie das Ladeelebnis vereinfachen. Oder könnte es eine Kartellbildung sein, mit dem Ziel, dass wir nur noch deren Stationen ansteuern? Der größte Witz dabei ist ja, dass ein Ionity Abo nicht auch gleich bezahlbare Preise bei Fastned bedeutet und andersrum genauso. Hier muss dringend von staatlicher Seite eingegriffen werden und auf vernünftige Preise beim Adhoc laden mit Kreditkarte gesteuert werden. Man stelle sich vor, ich brauche zum Tanken die Aral-Karte, die Shell, Total…. mit je 10€/Monat Abo weil sonst der sprit das doppelte kostet. Wie konnte das von unserer ach so tollen Regierung und EU mit ihrer jeweiligen wahnsinnigen Regulierungswut zugelassen werden??

Rolando:

39 Cent sind ca. 25% höher als beim Laden zu Hause. Das ist zu viel für den der im Hochhaus wohnt und immer das zahlen muss, zumal der Abo Preis dazu kommt.

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