Ionity-CEO: Wir brauchen „Konsistenz und Vorhersehbarkeit“

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Ionity

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Das deutsche Joint-Venture Ionity baut europaweit ein Schnellladenetz für Elektroautos auf. In einem auf Welt.de veröffentlichten Interview spricht der neue CEO Jeroen van Tilburg, der im Mai auf Michael Hajesch folgte, über weitere mögliche Joint-Venture-Partner, welche Wünsche er an die Politik hat und welche Ziele Ionity aktuell verfolgt.

Bezüglich neuer Anteilseigner, die den Kreis um BMW, Mercedes-Benz, den Volkswagen-Konzern mit Porsche und Audi sowie Hyundai/Kia und Ford erweitern könnten, sagte van Tilburg, dass Ionity „gut finanziert“ sei und sein Wachstum „eigenständig vorantreiben“ könne. In dem Zusammenhang verweist er auch darauf, dass die Ladesäulen von Ionity für E-Auto-Fahrer aller Marken offen stehen. Ein zusätzlicher Anteilseigner würde aktuell „keinen Vorteil bringen“, zumal eine Stärke des Unternehmens „in der engen Zusammenarbeit mit bestehenden Anteilseignern“ liege, was es ermögliche, „die komplexe Ladeinfrastruktur optimal auf deren Fahrzeuge abzustimmen.“

Von der Politik wünscht sich der Ionity-Chef „Konsistenz und Vorhersehbarkeit“, diese seien „essenziell, um Unsicherheiten bei Verbrauchern und Unternehmen zu reduzieren.“ Also besonders negatives Beispiel für mangelnde Planbarkeit hebt van Tilburg das plötzliche Ende des Umweltbonus Ende 2023 in Deutschland hervor, das den Markt „stark beeinträchtigt“ habe.

Wichtig, um den Wandel zur Elektromobilität zu beschleunigen, seien „Anreize für Verbraucher und Betreiber, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur günstiger und einfacher zu machen, sowie der Abbau von Bürokratie.“ Auch die Modernisierung des Stromnetzes sei von entscheidender Bedeutung. Ionity sieht sich für den Wandel gut aufgestellt: Die Stationen des Anbieters seien „wirtschaftlich erfolgreich“, und Ionity bediene in seinen Kernmärkten „im Durchschnitt doppelt so viele Kunden pro Ladepunkt wie andere Anbieter.“ Ionity blicke daher „trotz aktueller Marktschwankungen optimistisch in die Zukunft.“

Aktuell habe Ionity seine „erste Phase erreicht, ein flächendeckendes Netzwerk mit 700 Standorten in Europa aufzubauen.“ Jetzt soll das Netz weiter verdichtet werden, vor allem „in Ländern mit hoher Nachfrage wie Deutschland, Frankreich oder Schweden“, wie van Tilburg erklärt. Wo notwendig sollen auch Kapazitäten an bestehenden Standorten erweitert werden. Gleichzeitig nehme Ionity verstärkt auch städtische Gebiete ins Visier:Hier wollen wir Menschen ohne eigene Lademöglichkeit zu Hause unterstützen und zur Elektrifizierung von Städten mit Null-Emissions-Zonen beitragen“. Langfristig sei und bliebe das Ziel von Ionity, „Elektromobilität für alle zugänglich zu machen – sei es auf Langstrecken oder im urbanen Raum.“

Quelle: Welt.de – „Wir brauchen Verlässlichkeit und Planbarkeit“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Pedro G.:

Die wollten nicht mehr Parkplätze nur für E-Autos zu Verfügung stellen !

Pedro G.:

Was mich interessieren würde was kostet der Bau einer mittleren Tankstelle ?
Gegen einen Ladepark mit 10 Stationen ?
Mir ist auch nicht klar ob mann früher mehr Tankstellen gebaut hat als neue Autos zugelassen wurden !
Wie lange ist der Finanzierungszeit Punkt für eine Ladestation ?

Helmut L.:

Ionity ist schlichtweg zu teuer, kann gegen EnBW nicht konkurrieren.

Johannes:

Bei Tank & Rast hat das irgendwelche seltsamen Gründe. Also sie hätten dort gerne mehr gebaut aber durften nicht

Holger:

Ionity macht einen guten Job. An vielen Raststätten gibt es allerdings nur vier Säulen. Die Kapazitäten dort sollten erweitert werden.

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