Ionity setzt auf Ausbau statt Bremse – trotz Gegenwind

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Ionity

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Christoph Strecker war erneut zu Gast in unserem Podcast – und wie beim letzten Mal war es auch dieses Mal ein spannendes Gespräch. Als Country Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Ionity bringt er nicht nur einen tiefen Einblick in die Ladeinfrastruktur mit, sondern auch klare Positionen, wohin die Reise beim Ausbau des europäischen Schnellladenetzes geht.

Seit der Gründung 2017 ist Christoph bei Ionity an Bord – einem Unternehmen, das heute in 24 Ländern ultraschnelles Laden mit bis zu 400 kW an Hauptverkehrsachsen anbietet. Doch selbst in einem Wachstumsmarkt wie der Elektromobilität ist nicht alles ein Selbstläufer. Christoph bringt es auf den Punkt: „Die Auslastung wächst nicht so stark wie vor Jahren angenommen. Gleichzeitig steigen die Zinsen – das macht Finanzierung schwieriger.“ Trotzdem bleibe Ionity auf Kurs. Während andere Marktbegleiter auf die Bremse treten, bleibe Ionity beim Ausbau dran – allerdings mit angepasster Taktik. Es werde gezielter gebaut, aber weiterhin zukunftsfähig: „Wir gehen in Vorleistung, um das Henne-Ei-Problem zu lösen.“

Ein großes Thema bleibt die Bürokratie. Netzanschlüsse, Genehmigungen, Standortvorgaben – laut Christoph oft ein Graus. Subventionen hält er dagegen für überbewertet: „Ich würde mir wünschen, dass sich Elektromobilität ohne Förderung durchsetzt. Es ist die richtige und kosteneffektivste Technologie.“ Was hingegen hilft: klare politische Leitlinien und faire CO₂-Bepreisung. Wenn Verbrenner wirklich das kosten, was sie anrichten, regle sich vieles von selbst.

Technologisch sieht Ionity sich gut aufgestellt. Die vierte Generation der Ladehardware soll für bessere Zuverlässigkeit, günstigere Betriebskosten und effizienteren Ausbau sorgen. Entwicklungen wie Megawatt-Charging sind bereits auf dem Radar, auch wenn sie im Pkw-Bereich noch etwas brauchen werden. Besonders interessant: Die LFP-Akkus, lange als „langsam ladend“ verschrien, holen rasant auf. Das bestätigt Ionity in seiner Entscheidung, 350-kW-Ladepunkte als Standard zu setzen. Auch die Betriebssicherheit im Alltag habe sich deutlich verbessert – weniger Hotline-Anrufe, höhere Uptime und ein eigenes Technikerteam sorgen dafür, dass Kund:innen auch bei Problemen nicht liegen bleiben.

Beim Thema Tarife hat sich ebenfalls einiges getan. Neben den bekannten Abo-Modellen Ionity Power und Motion gibt es seit Kurzem Ionity Go – einen App-basierten Tarif ohne Grundgebühr für 65 Cent pro kWh. „So bieten wir maximale Flexibilität – von Vielfahrern bis hin zu Gelegenheitsnutzern.“ Auch für Flotten hat Ionity neue Angebote aufgelegt, die bereits ab fünf Fahrzeugen greifen. Besonders spannend: Der Fleet Pro Tarif mit 33 Cent pro kWh netto – ein attraktives Modell für Unternehmen, die ihre Mobilität dekarbonisieren wollen.

Und was ist mit Lkw? Hier bleibt Ionity beim Pkw-Fokus. Zwar sind leichte Nutzfahrzeuge an einigen Stationen willkommen, aber explizite Lkw-Ladeplätze für 40-Tonner wird es bei Ionity nicht geben. Christoph sagt klar: „Wir sind als Pkw-Ladenetz gegründet – und diesem Fokus bleiben wir treu.“

Zum Schluss haben wir noch über dynamisches Pricing gesprochen. Aktuell sind die Preise bei Ionity noch statisch – aber das soll sich ändern. Eine neue App bildet die Grundlage, um künftig schwankende Strompreise an die Nutzer:innen weitergeben zu können – nach oben wie nach unten. „Das Thema hat Priorität“, so Christoph, „auch wenn ich noch keine Timeline nennen kann.“

Nun aber genug der Vorrede – lasst uns direkt ins Gespräch mit Christoph Strecker von Ionity einsteigen.

Gerne kannst du mir Fragen zur E-Mobilität, die dich im Alltag beschäftigen, per Mail zukommen lassen. Die Antwort darauf könnte für andere Hörer des Podcasts ebenfalls von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für etwaige Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Frank2:

Ich denke wenn Sie meinen Text gelesen hätten, dann wüssten Sie was ich finden kann – aber wen interessiert 2023?

Sie können also ihre Behauptung die ursprünglich aufgestellt wurde genauso wenig nachweisen wie ich meine Antwort darauf!

Dann verkünden Sie ganz überheblich, dass dies alles ganz einfach mit einer Suchmaschine meiner Wahl zu finden ist?

Viel leere Worte und BlaBlaBla wie gewohnt!

Einen schönen Tag noch.

Egon_meier:

Also ich kann die Ionity-Bilanz für 2023 finden. Sie nicht? Die für 24 wird bestimmt noch kommen.

Frank2:

Also ich dachte immer ein Thread geht von oben nach unten lieber Egon_meier.

Sie haben als Thread-Ersteller behauptet Ionity verdient kein Geld – ohne jeglichen Beleg dafür zu liefern.

Der Hinweis mit der Suchmaschine meines Vertrauens ist zwar ein netter Versuch, aber ich denke wir wissen beide, dass es derzeit von Ionity (und nur um diese ging es) weder veröffentlichte Bilanz noch einen Geschäftsbericht für 2024 gibt

Der Hinweis mit Fastned geht auch ins Leere – von denen habe ich nie gesprochen?

Egon_meier:

sie können offenkundig ihren eigenen Post nicht mehr lesen – oder wie muss ich das verstehen:
SIE behauptet (Die verdienen bereits Geld .. )
Oder gibt es hier 2x Frank2 und sie sind der andere

Dann als Tipp mal: Geben sie bei einer Suchmaschine ihres Vertrauens die Frage nach der Bilanz von Ionity ein.Oder den Geschäftsbericht von Fastned. Etwas Mühe tut nicht weh – auch wenn es lieb gewonnene Bauchgefühle in Frage stellt.

Frank2:

Nö, die Ausgangsthese war von egon_meier: „….die verdienen kein Geld..“
Aber sei’s drum, sie können also die von Ihnen genannten Zahlen als Beweis nicht liefern – dachte ich mir.

IchAuchMal:

Nehmen sie einfach eine Suchmaschine ihrer Wahl.

Zudem sind sie in Beweisnotstand. Ihre Ausgangsthese steht im Raume:
„Die verdienen bereits Geld – oder glaubst Du Ionity und Co machen das aus Nächstenliebe?“

Also – die Welt wartet auf sie.

Frank2:

Naja das Abo – Modell nutzen zum Glück nur die Leute die Rechnen können :-)

Mein monatliches Abo beläuft sich auf 12.- Euro
Ich lade ca. 200 kWh pro Monat bei Ionity – das macht dann 0.39×200=78.- Euro

Gesamtkosten pro Monat also 90.- Euro pro Monat oder 0.45 Cent pro kWh.

Und nach NL fahren so wie Matthias um zu laden lohnt sich für mich nicht, das sind so ca. 800km einfach :-)

Frank2:

Wo wurden die Zahlen veröffentlicht und wo kann man das Nachlesen?

Frank2:

Haben Sie belastbare Infos dass kein Geld verdient wird?
Bilanz-Link?

IchAuchMal:

Ich freue mich über jeden, der nicht bei Ionity lädt denn ich lade unterwegs fast ausschließlich dort. Meist sehr gute Fernstreckenlage und daher sehr gut und manchmal zu gut ausgelastet.
Also an alle: Bitte anderweitig Strom zapfen und mir bei Ionity ausreichend Platz lassen.

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