Insolvenzverwalter: E-Go Mobile stellt Betrieb ein

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Knapp drei Monate nach dem erneuten Gang zum Insolvenzgericht steht fest: Der Hersteller elektrischer Kleinwagen „Next E-Go Mobile“ stellt seinen Betrieb ein. Dies gab der Insolvenzverwalter Claus-Peter Kruth von der Kanzlei Andres Partner am Dienstag diese Woche bekannt. Die Belegschaft wurde bereits im Vorfeld in einer Mitarbeiterversammlung informiert.

Die Insolvenz ist eine Folge der schwierigen Bedingungen in der Elektroautoindustrie und der Instabilität der Finanzmärkte. Diese Probleme wurden durch die Lage anderer Unternehmen im Elektroautomarkt weiter verschärft. Gegründet 2015 in Aachen, mit dem Ziel, ein bezahlbares Elektroauto für den städtischen Gebrauch zu entwickeln, hat das Unternehmen immer wieder zu kämpfen gehabt. Zuletzt im Oktober 2023 hatten wir das Unternehmen genau unter die Lupe genommen. Unsere Befürchtungen scheinen sich nun zu bewahrheiten.

Die Liquidierung des Aachener Unternehmens war laut Angaben des Insolvenzverwalters unumgänglich. Trotz intensiver Bemühungen fand sich kein Käufer, der die Finanzierung bis zur Produktionsreife des neuen Modells E-Wave X übernehmen wollte. Ohne Investorenunterstützung war eine Fortführung des Betriebs aufgrund wirtschaftlicher und insolvenzrechtlicher Vorgaben nicht möglich.

Rund 200 verbliebene Mitarbeiter:innen verlieren jetzt ihren Arbeitsplatz. Ihnen wird zeitnah gekündigt. Der Insolvenzverwalter wird die verbleibenden Vermögenswerte verwerten, um die Gläubiger bestmöglich zu befriedigen. Während der Corona-Pandemie musste E-Go Mobile 2020 erstmals Insolvenz anmelden. Es fanden sich jedoch Investoren, die einen Neustart ermöglichten. Mit Brand Stores in Innenstadtlagen sorgte das Unternehmen für Aufmerksamkeit und steigerte seine Bekanntheit. Selbst Fußballstar Neymar wurde als Markenbotschafter für die Vorstellung des E-Wave X gewonnen. Dennoch kam die Produktion nicht in Gang, und letztlich fehlten weitere finanzielle Mittel.

In den kommenden Wochen und Monaten werden die Auswirkungen der Schließung von Next E-Go Mobile in der Region und in der Branche noch zu spüren sein.

Quelle: kfz-betrieb.vogel – Der E-Auto-Hersteller ist nicht zu retten

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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rabo:

Alle kleinen BEV-Stadtwagen sind interessant! Bei meinem derzeitigen Smart EQ Cabrio schätze ich sehr die ‚Querparkmöglichkeit“, die allein dieses Auto bietet – außerdem natürlich die „Offenheit“, die mir (bei gutem Wetter) den Transport von großen und langen Lasten ermöglicht. Für die Langstrecke behalte ich meine treue Diesel C-Klasse mit SD und AHK, die ich irgendwann mal durch ein vergleichbares FCEV ersetzen möchte (kein Nexo SUV und kein Mirai).

Wolfbrecht Gösebert:

„… Meine Hoffnung für die Stadt liegt nun auf einem neuen Smart 4/2 …“

Die sollte weit eher bei Renaults avisiertem, neuem eTwingo liegen: Im Gegensatz zum eher irrelevanten Foto im EAN-Artikel
c&p–> cdn.elektroauto-news.net/wp-content/uploads/2024/05/shutterstock_1475737742-1140×570.jpg

liegen nämlich aktuelle Konzept-Bilder für eine E-Version des damalgien Twingos der ERSTEN Baureihe bereits vor, z.B. hier:
c&p–> noticiassobreautomovel.com.br/wp-content/uploads/2023/11/novo-twingo-1024×683.jpg

SOO ein Fahrzeug würde ich ggf. als leichten, kleinen »Stadtwagen für 1-2 Erwachsene« am Markt sehen … zumal ich den ersten Verbrenner-Twingo damals (1995) immer mal gern gefahren bin, wenn ich unseren Transporter eben nicht brauchte :)

rabo:

Wirklich schade! die „Einheits-SUV-Stadtpanzer“ haben gewonnen ….aber das ist offenbar der (deutsche) Kundenkreis. Meine Hoffnung für die Stadt liegt nun auf einem neuen Smart 4/2 von Geely+Mercedes aus China

Dieter schel:

Und was ist mit dem Citroen Ami, Opel Rocks, Aixam eCity oder eCoupe, dem Fiat Toppolino usw

Wolfbrecht Gösebert:

„Es ist trotzdem schade.“
Ja – evtl. wird ja der neue eTwingo eine ähnliche Kompaktheit bekommen?!

Silverbeard:

Es ist trotzdem schade.Von der Größe gibt es nichts vergleichbares. Smart Fortwo und VW E-Up sind eingestellt. Der Citroen e3C ist größer, auch wenn wohl nächstes Jahr eine Version mit ähnlicher Batteriegröße auf dem Markt kommt.
Für Startups ist das Fenster wohl wieder geschlossen, die etablierten deutschen Hersteller interessieren sich jetzt doch für E-Mobilität und da darf in Deutschland nichts mehr wachsen, was auch nur ein paar hundert Bestellungen wegnehmen könnte.

Wolfbrecht Gösebert:

Aus dem Artikel:
„Die Insolvenz ist eine Folge der schwierigen Bedingungen in der Elektroautoindustrie und der Instabilität der Finanzmärkte.“

Ja, diese Gründe sind generell schon maßgebend – wenn gleich im speziellen Fall von e.Go aber wohl eher das ganz konkrete e.Go-Produkt keinen ausreichenden Kundenkreis gefunden hat und so unzureichend, wie es war, auch künftig nicht mehr finden würde.

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