Hyundai N wird elektrisch: Power Version des IONIQ 5 und IONIQ 6 geplant

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Wolfgang Gomoll
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Hyundai N wird elektrisch. Den Anfang macht nächstes Jahr die Power-Version des Ioniq 5. Der Prototyp des Ioniq 6 N als Taycan-Konkurrent wird schon getestet und sollte spätestens 2024 in den Dynamik-Ring rollen. Und auch ein dynamischer Wasserstoff-Bolide dreht bereits seine Testrunden.

Eigentlich war es ja nur eine Frage der Zeit, bis die Koreaner das N-Symbol unter Strom setzen. Nun ist es offiziell. Im nächsten Jahr wird es eine N-Version des Ioniq 5 geben. Die Top-Variante des Stromers ist mit Allradantrieb und 239 kW / 325 PS heute schon alles andere als untermotorisiert und überzeugt dynamisch. Jetzt soll die N-Version dieses Potenzial zur Gänze ausschöpfen und ab dem nächsten Jahr dem Porsche Taycan Konkurrenz machen. Vermutlich ein Jahr später ergänzt der Ioniq 6 N das dynamische E-Duo.

Ein Prototyp des Ioniq 6 N mit dem Star-Wars-ähnlichen Namen RN22e dreht bereits seine Testrunden. Da dieses rollende Labor sich mit dem Ioniq 5 die E-GMP-Plattform und den Antriebsstrang teilt, geben die technischen Daten schon einen Ausblick, mit wieviel Power der Ioniq 5 N in den Ring steigen will. Das 4,91 Meter lange Auto hat Allradantrieb 430 kW / 585 PS, 740 Newtonmeter Drehmoment und erreicht mehr als 250 km/h Höchstgeschwindigkeit. Also durchaus konkurrenzfähig. Die Energie kommt von der bekanntem 77,4 Kilowattstundenbatterie.

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Doch eine sportliche Variante eines Fahrzeugs zeichnet sich nicht nur durch Längsdynamik aus. Autos wie der Hyundai i30 N und die i20 N überzeugen vor allem bei der Agilität. Das soll bei den Ioniq N-Versionen natürlich nicht anders sein. Allerdings ist das Gewicht eines Elektromobils deutlich höher. Deswegen verbauen die Ingenieure Teile aus dem 3D-Drucker, um das Auto leichter zu machen. Zudem nutzen die Koreaner für das dynamikfördernde Torque Vectoring ein System mit zwei Kupplungen. Das hat den Vorteil, dass man so nur einen Elektromotor pro Achse benötigt, was genau der E-GMP Plattform entspricht. Das System besteht aus einer inneren und einer äußeren Kupplung, die das Drehmoment aktiv auf das einzelne Räder verteilen können. So wird der zweite Elektromotor überflüssig.

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Da diese Masse auch verzögert werden muss, kommen Vierkolbenbremsen mit mächtigen 400 Millimeter Scheiben zum Einsatz. Die Standfestigkeit ist ein großes Thema, deswegen finden die Tests des RN22e auf der Rennstrecke unter härtesten Bedingungen statt. Da steht auch die Kühlung der Bremsen auf dem Prüfstand, die optimal sein muss, um ein Fading zu verhindern. Deswegen sind bei den Prototypen die Frontsplitter und die Kühlkanäle optimiert. Die Rekuperationsbremsen werden dazu genutzt, um das Einlenken in die Kurven zu verbessern.

Der zweite Prototyp mit dem Namen Hyundai N Vision 74 ist eine Hommage an das Hyundai Pony Coupe Konzept aus dem Jahr 1974, dessen Design aus der Feder Giorgetto Giugiaros stammt. Garniert mit Elementen des Hyundai N 2025 Vision Gran Turismo aus dem Jahr 2015. Unter der ansehnlichen Hülle mit dem mächtigen Heckflügel verbirgt sich ein Brennstoffzellenantrieb mit mehr als 500 kW / 680 PS und einem Drehmoment von 900 Nm. Die Brennstoffzelle steuert 85 kW / 116 PS (maximal 95 kW / 129 PS). Die Batterie hat eine Kapazität von 62.4 kWh und die Wasserstofftanks fassen 4,2 Kilogramm. Damit ist der Bolide über 250 km/h schnell und kommt mehr als 600 Kilometer weit. Beim Hyundai N Vision 74 sorgen zwei Elektromotoren für den Hinterradantrieb und ermöglichen so durch das gezielte Ansteuern der jeweiligen E-Maschine aktives Torque Vectoring. Wird spannend zu sehen sein, ob und in welcher Art und Weise dieses Konzept für die Serienproduktion umgesetzt wird. Wir wünschen es uns.

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Wolfgang Gomoll

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Wolfgang Gomoll beschäftigt sich mit dem Thema Elektromobilität und Elektroautos und verfasst für press:inform spannende Einblicke aus der E-Szene. Auf Elektroauto-News.net teilt er diese mit uns. Teils exklusiv!
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Uwe Bosse:

Daß auch beim Hyundai Ionic 6 in der Gesamt-Motorleistung noch Spielraum nach oben vorhanden ist, habe ich mir gedacht. Die bisherigen Angaben sind von den vorgestellten Fahrzeug-Studien übernommen. Daß bis zur Serie noch Änderungen vorgenommen werden, ist normal. Ob es dann zu einer Sonder-Ausfuehrung kommen wird oder „Anpassungen“ in die Serie mit einfließen, kann jetzt noch nicht abschließend gesagt werden.

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