Hegelmann bestellt 50 Mercedes-Benz eActros LongHaul

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Mercedes-Benz

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Und es bewegt sich doch: Der deutsche Logistikriese Hegelmann bestellt 50 batterieelektrischen Fernverkehrs-LKWs von Mercedes-Benz. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die beiden Unternehmen auf der diesjährigen IAA Transportation unterzeichnet. Die Fahrzeuge sollen ab 2024 nach und nach ausgeliefert werden.

Mercedes-Benz hat auf der IAA Transportation den Konzept-Prototypen des eActros LongHaul vorgestellt, eine E-Sattelzugmaschine mit rund 500 Kilometern Reichweite. Und fand mit der Hegelmann Gruppe gleich mal einen prominenten Abnehmer. 50 Stück sollen ab dem Serienstart 2024 sukzessive an den weltweit agierenden Logistikdienstleister ausgeliefert werden. „Je größer der Erfolg, desto größer die Verantwortung. Wir sind offen für Herausforderungen und gleichzeitig streben wir nach Nachhaltigkeit in unserer Branche.„, begründet Siegfried Hegelmann, Managing Shareholder bei der Hegelmann Group den Vorstoß.

Der eActros LongHaul wird noch in diesem Jahr auf öffentlichen Straßen fahren. 2023 werden Kunden wie Amazon oder Rhenus seriennahe Prototypen testen. Beim Logistikdienstleister Rhenus soll der eActros LongHaul unter anderem im Transport von Seecontainern und mit einem Planen-Auflieger auf seine Funktionalität und Einsatztauglichkeit im Alltag getestet werden. Mit etwa 500 Kilometern Reichweite soll der eActros LongHaul eine vergleichbare Leistung bringen wie der konventionelle schwere Fernverkehrslaster Actros. 1,2 Millionen Kilometer Laufleistung in zehn Betriebsjahren sollen drinnen sein.

Angetrieben wird der eActros LongHaul von drei Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), die sich an einer Ladesäule mit einem Megawatt Leistung in deutlich unter 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen lassen und eine Gesamtkapazität von 600 Kilowattstunden aufweisen. LFP-Batterien zeichnen sich durch ihre hohe Zyklenfestigkeit und damit lange Lebensdauer aus.

Zusätzlich zur Zugmaschine produziert Mercedes-Benz Trucks auch mehrere Pritschenfahrgestell-Varianten für den eActros LongHaul, die zahlreiche Einsatzmöglichkeiten im vollelektrischen Transport bieten. Mit dem Angebot einer gesamtheitlichen Transportlösung aus Fahrzeugtechnologie, Beratung, Ladeinfrastruktur und Service ist Mercedes-Benz Trucks also die richtige Wahl in Sachen Profitabilität, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit.

Beim Depotladen arbeitet Mercedes-Benz Trucks mit Siemens Smart Infrastructure, Engie und EVBox Group zusammen. In Sachen öffentliches Laden für den Fernverkehr haben Daimler Truck, Traton und Volvo eine verbindliche Vereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet. Diese sieht den Aufbau und Betrieb eines öffentlichen Hochleistungs-Ladenetzes für batterieelektrische schwere Fernverkehrs-Lkw und Reisebusse in Europa vor.

Quelle: Daimler Trucks – Pressemitteilung vom 28. September 2022

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Daniel W.:

Studie: E-Lkw ab Anfang der 2030er Jahre marktführend

Eine neue Studie widmet sich der künftigen globalen Verbreitung von E-Lkw. Sie schlussfolgert, dass 2030 fast jeder dritte neu zugelassene Lkw in Europa, Nordamerika und im Großraum China elektrisch angetrieben sein wird. In der Folge soll die Entwicklung noch rasanter verlaufen: 2035 rechnet die Studie bereits mit über 70 Prozent Marktanteil.

Als Hauptthesen halten die Studienmacher fest, dass Batterie-elektrische Lkw ab 2025 bei den Gesamtbetriebskosten (Total Costs of Ownership, TCO) mit Verbrenner-Lkw gleichziehen und diese dann überholen werden. Außerdem wird die Logistikbranche zweigleisig fahren: Der Hauptfokus liege auf Batterie-elektrischen Fahrzeugen, aber Wasserstoff-Lkw seien weiter im Rennen, heißt es.

(Quelle: electrive.net – 04.10.2022)

Da lag ich mit meiner BEV-Lkw-Einschätzung „ab der Mitte des Jahrzehnts“ ja goldrichtig – ein kleines Trostpflaster gibt es für H2-Lkws, aber die H2-Fans dürften auch mit einem Strohhalm glücklich sein.

Daniel W.:

@David: Warum kommt der Tesla Semi nicht? – weil er sich für Elon Musk schlicht noch nicht rechnet.

Auch die anderen Hersteller haben es auch nicht eilig – sie zeigen nur, dass sie es können. Und für die Kunden rechnen sich die BEV-Lkws nur, wenn es sehr hohe Zuschüsse aus der Steuerkasse gibt.

Da kann sich Elon Musk noch ein paar Jahre Zeit lassen, die anderen Hersteller haben sich nur einen teueren Vorsprung erkauft, der bei Wegfall der Subventionen wie ein Kartenhaus zusammenfallen würde.

Natürlich müssen einige Hersteller und Kunden den Anfang bei BEV-Lkws machen, aber richtig losgehen wird es wohl erst ab der Mitte des Jahrzehnts, wenn die Lkw-Preise abzüglich der gesparten Kosten in etwa auf dem Niveau der Diesel-Lkws liegen und die BEV-Lkws auch ohne Subventionen auskommen.

David:

Sagte ich doch schon, ein Haus am See und ein Boot. Finde ich fair dafür, dass ich nur in zwei Blogs die Teslaristen klein halten muss, oder? Das Boot zahlen übrigens die Betreiber, weil ich den Traffic hoch halte. Musst du bitte alles genauso glauben. Du glaubst ja auch Musk.

egon_meier:

Solche Meldungen – obwohl es nur eine Absichtserklärung ist – ist eher zu trauen als allen Wolken, die von irgendwelchen Marktführern in den Raum gestellt werden.
Bis 24 wird es auch entlang der für den Kunden relevanten Strecken die entsprechenden Ladepunkte geben. Da 500km gut zu den Rastnotwendigkeiten passen und sich dann alle Punkte im deutschen Sprachraum und näherem Umfeld erreichen lassen ist das für den Langstreckenverkehr ein guter Einstieg.

Ben:

Ach ja typisch FUDavid, wie vile bekommst du für den Qatsch neben deinem kostenlosem Teaycan ?

Silverbeard:

Tesla wird sicher erstmal nur in den USA ausliefern. Ein Land, das fast so groß wie die EU ist und noch viel mehr auf LKW Transport setzt.

Aber eigentlich weißt Du auch, das Tesla jetzt auf genug Batteriezellen für alle Projekte zugreifen kann (bisher der Flaschenhals). Der Hauptgrund, warum Du so aktiv geworden bist, die Angst bohrt sehr stark.

David:

Das kann ich mir nicht vorstellen. Sicher eine Falschmeldung. Die warten doch alle auf den Tesla Semi, den es nicht gibt.

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