GM zeigt neue Corvette-Studie aus Großbritannien

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General Motors

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

General Motors hat in Großbritannien ein neues Designzentrum eröffnet und dort ein Konzeptauto vorgestellt, das die Corvette neu interpretiert, wie das Unternehmen mitteilt. Das britische Team entwickelte das E-Auto als Teil einer weltweiten Studie, bei der verschiedene GM-Studios eigene Entwürfe beisteuerten. Ziel ist es nicht, ein Serienmodell zu entwickeln, sondern kreative Ideen auszuprobieren und die Marke weiterzudenken.

Das Konzept erinnert in Details an klassische Corvette-Modelle, bleibt aber in seiner Formensprache eigenständig. Die Silhouette wirkt flach, kraftvoll und aerodynamisch. Das Design greift Elemente der Luftfahrt auf – etwa bei den klar modellierten Flächen und der ausgeprägten Mittelstruktur. Diese sogenannte Apex Vision zieht sich senkrecht über das gesamte Auto und erinnert an das „Split Window“-Design der Corvette Sting Ray von 1963. Sie ist nicht nur optisches Element, sondern Teil der Struktur und erweitert das Sichtfeld für Fahrerinnen und Fahrer.

Die Karosserie ist zweigeteilt. Oben fließen die Linien elegant, unten zeigt sich technische Funktion. Akkus und Luftkanäle sind sichtbar integriert, die Oberfläche unterstützt den Luftfluss, ohne auf Spoiler oder große Flügel zu setzen. Stattdessen sorgt ein aktives System aus Klappen, Finnen und Lüftern für angepasste Aerodynamik. Auf der Straße erhöht es die Effizienz, auf der Rennstrecke den Abtrieb. Der glatte Unterboden und die tiefe Lage verstärken diesen Effekt. Die Bodenhaftung wird durch Ventilatoren zusätzlich verbessert.

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Die Struktur des Autos wurde im 3D-Druckverfahren gefertigt. So konnte Gewicht gespart und die Zahl der Einzelteile verringert werden. Die Außenhaut bleibt zum Teil sichtbar, was dem Entwurf einen technischen Charakter verleiht. Türen öffnen sich per Flügelsystem, seitliche Glasflächen ziehen sich über die gesamte Länge. Auch sie gehören zum Apex-Vision-Konzept und bieten einen weiten Blick nach draußen.

Das Chassis orientiert sich an Rennwagen. Eingesetzt wird ein Pushrod-Fahrwerk, das besonders platzsparend ist und sportliches Fahren unterstützt. Die Räder sind ungewöhnlich groß: vorn 22 Zoll, hinten 23 Zoll. Der Sitzpunkt liegt mit nur 127 Millimetern sehr tief. Auch das spiegelt den Anspruch wider, ein Auto zu entwerfen, das sich wie ein Rennwagen anfühlt – aber zugleich zeigt, wie sich künftige Mobilität entwickeln könnte.

Im Innenraum gibt es keine klassische Anzeige. Stattdessen projiziert ein zentrales Element in der Frontscheibe alle nötigen Informationen. Die Technik soll intuitiv erfassbar sein und gleichzeitig Teil des Designs bleiben. Technische Daten zum Antrieb wurden nicht veröffentlicht, denn im Vordergrund steht das Konzept, nicht die Umsetzung. Mit dem Entwurf zeigt GM, wie sich die Corvette weiterentwickeln könnte – auch als Elektroauto. Das britische Designteam hatte freie Hand. Der Fokus lag auf kreativen Lösungen und neuen Ideen. Das neue Studio in Royal Leamington Spa dient dabei als Denkfabrik. Es soll frische Impulse geben und europäische Perspektiven einbringen. Weitere Studien aus dem globalen Netzwerk von General Motors sind für 2025 angekündigt.

Quelle: General Motors – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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rotzlöffel:

Hat der Musk GM gekauft?
Das Ding ist so überflüssig wie der Cybertruck

Walter Gutmann:

Der Mittelsteg in der Frontscheibe dürfte ziemlich unvorteilhaft sein, kann mir nicht vorstellen, daß so etwas zugelassen wird. Erinnert mich irgendwie an die Kabine vom B2 Bomber von Northrop Grumman.

Gastschreiber:

Also irgendwie leben die Marketingmenschen in einer eigenen Welt. Ich bin jetzt, daran wird es liegen, nicht der Corvetteexperte, aber ich sehe da nicht wirklich irgendwelche Parallelen, außer dem Logo, die ich mit den Bildern der Corvettes in meinem Kopf verknüpfen kann.
:) bei der Rädergröße muss ich schmunzeln, sind doch heute schon 20″ Räder scheinbar der Standard in Elektrofahrzeugen und 21″ schon die erste, nicht mal besonders auffällige Option.
Wenn man mitbekommt, wie bspw. Ford beim Capri EV gescholten wird, was den Namen und den Vorgänger betrifft, bin ich gespannt, wie das, sollte sich irgendwann daraus einmal ein Fahrzeug für Kunden entwickeln, das sein wird.

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