Fukushima: Toyota liefert Wasserstofftransporter für mobilen Einzelhandel

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Gemeinsam mit den japanischen Städten Futaba und Namie sowie dem Einzelhandelskonzern Aeon Tohoku hat der Autohersteller Toyota eine Grundsatzvereinbarung über die Einrichtung eines mobilen Einzelhandelsgeschäfts getroffen. Die beteiligten Unternehmen wollen das weltweit erste Brennstoffzellenfahrzeug für mobiles Einkaufen in Betrieb nehmen und damit den Wiederaufbau in Regionen fördern, die von den Folgen der Tsunami- und Nuklearkatastrophe 2011 in Fukushima betroffen sind. Das Projekt soll dort die Bewohner unterstützen, die selbst nach mehr als zehn Jahren nach wie vor Schwierigkeiten bei den Besorgungen alltäglicher Dinge haben.

Darüber hinaus wollen die beteiligten Partner mit dem Projekt einen Beitrag zur regionalen Nachhaltigkeit und zum Aufbau einer CO2-neutralen Gesellschaft leisten.

Aeon Tohoku nimmt das mobile Einzelhandelsgeschäft voraussichtlich Mitte Juni in Betrieb und hofft, damit die Aufhebung der Evakuierungsanordnungen in den Städten Futaba und Namie beschleunigen zu können. Da der Einzelhandel einen wichtigen Teil der Infrastruktur einer Region ausmacht, eröffnete Aeon Tohoku bereits im Juli 2019 den Aeon Namie Store. Zusätzlich zum mobilen Angebot will Aeon Tohoku Räumlichkeiten für Dienstleistungen in den beiden Städten schaffen und sich dafür einsetzen, dass die Einwohner in ihre Heimatstädte zurückkehren können.

Die Städte Futaba und Namie wiederum stellen Informationen über Regionen zusammen, in denen ein akuter Bedarf an Einkaufsmöglichkeiten besteht. Dazu zählen Bestandsaufnahmen zu bestehenden Geschäften sowie Analysen zur Altersstruktur.

Toyota arbeitet in der Präfektur Fukushima mit verschiedenen Partnern zusammen – unter anderem dem Fukushima Hydrogen Energy Research Field in Namie – und erforscht, wie wasserstoffbasierte Technologien implementiert werden können, um mit dem in Fukushima erzeugten Wasserstoff die Städte der Zukunft zu bauen. Der Automobilhersteller strebt eine immer bessere und nachhaltigere Mobilität durch innovative und sichere Technologien an.

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 31.05.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Jakob Sperling:

Asiatische Gesellschaften denken etwas langfristiger als wir hier im Westen, wo wir nur noch das tun, was die nächsten 2 Jahre am besten rentiert. Es gibt für die langfristige Lösung einer atom- und karbonfreien Energieversorgung in Japan keine andere Lösung als Wasserstoff; lokal und importiert. Da gibt es schon grosse Verträge mit z.B. australischen Firmen.

Immerhin hatte ein anderes Land kürzlich an den olympischen Spielen über tausend H2-Busse im Einsatz, und hier sprach niemand davon. Richtigerweise, denn man sollte das Land wegen seiner explizit antidemokratischen Haltung möglichst boykottieren.

Jakob Sperling:

Solche Leuchtturmprojekte werden immer mit grünem Wasserstoff versorgt.
Generell ist es aber natürlich so, dass der lokal produzierte Wasserstoff in letzter Konsequenz den gleichen Strommix verursacht wie das Laden eines BEV.
Mit dem Unterschied, dass man grünen Wasserstoff auch noch aus energiereicheren Gegenden importieren kann, wie das Japan z. B. schon heute mit Wasserstoff aus Australien tut.

rabo:

Manches können Sie nicht verstehn – doch es wird schon weitergehen!
Beide Systeme BEV und FCEV haben ihre jeweils besten Anwendungsbereiche! ….Aber: H2 gibt es unbegrenzt – wie im Himmel, also auch auf Erden! Außerdem bietet H2 einen weitaus größeren Anwendungsbereich – ohne die ökologisch, sozial problematische und nicht nachhaltige Produktion von Batterien (Lithium & Co).
Der Strom für die Ladung von Batterien kommt tatsächlich leider immer noch teilweise aus importierter Kohle – genauso wie der für die Elektrolyse von H2 erforderliche Strom. Daran muß – und wird gearbeitet werden!

Daniel W.:

Das dürfte in Japan so gut wie keinen stören – wenn es die Regierung „gut“ nennt.

Daniel W.:

Japan, die Regierung, Toyota und die Wasserstoff-Autos.

Zu den Olympischen Spielen in Tokio 2020 wollte die Regierung einst 40.000 Brennstoffautos auf den Straßen haben. Doch Toyota hat von dem Wasserstoffauto Mirai in Japan bislang nur 6500 Stück und global 18 700, meist in Nordamerika, verkauft. Die Zahl in Deutschland ist so klein, dass Toyota sie nicht nennt.

(Quelle: faz.net – Aktualisiert am 28.04.2022)

Warum einfach, effizient und günstig mit BEV, wenn es auch kompliziert, ineffizient und teuer mit FCEV geht.

Verstehe einer Toyota und die japanische Regierung.

Silverbeard:

Wunderbar… und der Wasserstoff kommt wahrscheinlich aus importierter Kohle…

Jakob Sperling:

Rein optisch sehr nahe am Stellantis Van (aka Fiat Ducato).
Genau zu dieser Fahrzeugklasse haben Stellantis und Toyota soeben eine Zusammenarbeit vereinbart.

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