E.ON baut Wasserstoff-Infrastruktur für Nikola-Trucks

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Nikola

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Der US-amerikanische Hersteller Nikola baut Wasserstoff-LKWs – soweit so bekannt. Aber wo werden diese LKWs zukünftig laden? Diese Frage muss sich der Hersteller natürlich stellen, und hat sich deshalb für den europäischen Markt mit E.ON Hydrogen zusammengetan. E.On liefert bis 2027 Services und Tankinfrastruktur für bis zu 5.000 Nikola Wasserstoff-Trucks. Damit können etwa 560.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Das Ziel ist klar: die Kosten von wasserstoffbetriebenen LKWs müssen konkurrenzfähig sein zu jenen von konventionellen Diesel-LKWs, zumindest in der Total-Cost-of-Ownership-Betrachtung. Also kombinieren Nikola Energy – eine Tochter von Nikola Corporation – und E.ON Hydrogen – eine Tochter von E.ON SE – ihre Kompetenzen im Energiemanagement, Infrastruktur und Transport, um ihren Kunden eine integrierte Mobilitätslösung anbieten zu können.

Das geplante Joint Venture wird die gesamte Wertschöpfungskette der Wasserstoff-Industrie abdecken: von der Bereitstellung des grünen – also mit erneuerbaren Energien hergestellten – Wasserstoffs über die Errichtung einer nachfrageorientierten Betankungsinfrastruktur bis hin zum Anbieten von entsprechenden Fahrzeugen. „Das enorme Interesse an unserem Kombiangebot Fahrzeugleasing, Wasserstoffbereitstellung und Wartung ist ein Game Changer in der Industrie und ein wahrer Mehrwert, weil es alles vereinfacht und die Gesamtkosten der Fahrzeugflotte senkt„, erklärt Michael Lohscheller, ehemaliger Opel-Chef und jetziger CEO von Nikola Corporation.

Bis 2027 sollen so bis zu 5.000 wasserstoffbetriebene Nikola Tre FCEV mit grünem Wasserstoff betankt werden können. Der Nikola Tre FCEV erreicht mit Wasserstoffbetankung eine Reichweite von bis zu 800 Kilometer. Erst kürzlich hat der kalifornische LKW-Flottenbetreiber Zeem Solutions 100 Stück des Brennstoffzellenfahrzeugs bestellt. Mit den Fahrzeugen in Europa könnten jährlich bis zu 560.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

In den darauffolgenden Jahren sollen die Zahl der LKWs und die entsprechenden Einsparungen noch steigen. „2027 können wir bis zu 200 Millionen Liter Diesel durch Wasserstoff ersetzen„, erläutert Patrick Lammers, COO Customer Solutions bei E.ON SE. Und das wäre erst der Anfang. Gemeinsam mit Nikola wolle man den ersten kommerziell erfolgreichen markt für die Brennstoffzellentechnologie in Europa schaffen. Das Joint Venture soll Anfang 2023 seinen Betrieb aufnehmen.

Quelle: Nikola – Presseinformation vom 21. Dezember 2022

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Arpa:

Bereits heute gibt es ein System für ganz normale Häuslebauer, da wird Sonnenstrom im Sommer mit Hilfe eines Elektrolyseurs im Keller in Wasserstoff gespeichert, draußen stehen ganz normale Gasflaschen unter einem Dach. Im Winter wird der Wasserstoff zum Heizen in einer normalen Gasheizung verbrannt. Grüner geht’s nicht. Das System heißt Picea. Made in Germany.

Mr.Hu:

Ernsthaft? Du gehst davon aus, dass sich unser Energieverbrauch in Zukunft dritteln wird? Glaubst du selbst nicht. Sorry, aber wenn man den Energieverbrauch der Industrie nicht mit einbezieht…

Daniel W.:

Endenergieverbrauch in Deutschland etwa 2.400 TWh, da sind 2.400.000.000.000 kWh.

2400 TWh = 2 400 000 000 000 Kilowattstunden

(Quelle: einheiten-umrechnen.de)

———————————-

Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 19,4 Millionen Wohngebäude gezählt.

(Quelle: de.statista.com)

———————————-

Ein modernes Windrad erzeugt gut zehn Gigawattstunden Strom pro Jahr.

(Quelle: ndr.de – 2018)

———————————-

30.000 Onshore-Windräder drehen sich bislang schon hierzulande.

Ende 2020 waren rund 1.500 Offshore-Windkraftanlagen in Deutschland am Netz, …

Unter guten Bedingungen – also an einem windreichen Standort, zum Beispiel auf einem Hügel oder an der Küste – kann ein modernes Windrad durchschnittlich 15 Mio kWh Strom jährlich erzeugen.

(Quelle: enbw.com – 14.11.2022)

Berechnungen:

Pro Wohngebäude gerundet 123.711 kWh, also rund 10% der Endenergie könnte von Wohngebäuden kommen, wenn alles reichlich mit PV-Anlagen bestückt würde.

1 Windkraftanlage pro Jahr 10 GWh = 0,01 TWh x 31.500 Windkraftanlagen = 315 TWh (ca. 13%).

Also zusammen schon mal 23% des Endenergieverbrauch und wenn man die 3 fache Reduzierung durch BEV-Autos (90% statt etwa 30% beim Verbrennner sowie Wärmepumpenheizungen (JAZ 3-4) und Stromersparnis durch LED-Lampen, sparsame Haushaltsgeräte usw. einbezieht, dann wären wir schon bei rund 70% des Endenergieverbrauchs in Deutschland.

Wollte man die 30% von 2.400 TWh, also 720 TWh mit Windkraftanlagen auffüllen, dann bräuchte man noch 720 TWh geteilt durch 0,01 TWh pro Windkraftanlage gleich 72.000 Windkraftanlagen.

Also die Zahl der Windkraftanlagen müsste in etwa verdreifacht werden auf etwa 105.000 Stück werden, das wären dann bei 294 Landkreisen rund 357 Windkraftanlagen pro Landkreis oder bei einer Fläche von 357.588 km² (Deutschland) alle 3,4 km² bzw. alle 1,85 km eine Windkraftanlage.

Vielleich etwas dicht, aber man kann mehr Windkraftanlagen auf dem Meer bauen, mehr industrielle und landwirtschaftliche Gebäude mit PV-Anlagen versehen sowie entlang der Autobahnen an den Lärmschutzwänden PV-Anlagen installieren – es gibt so viele Möglichkeiten.

Die Endenergie die als Rohstoffe gebraucht wird oder als Abwärme verloren geht, habe ich nicht berücksichtigt, da es auch bei der Speicherung von Ökostrom in Batterien oder als Wasserstoff Verluste gibt, so dass sich die beiden Faktoren vermutlich in etwa ausgleichen.

Mein Fazit:

Wenn alle Wohngebäude (anderen Gebäude, überdachte Firmenparkplätze und Radwege kommen ja noch dazu) mit PV-Anlagen bestückt werden und es gut die 3-fache Zahl an Windkraftanlagen gibt, inkl. der Speicher in Form von Akkus in E-Autos und Gebäuden sowie Wasserstoff in Tanks für Dunkelflauten und den Winter, dann haben wir genug Energie in Deutschland ohne Importe.

Rohstoffe müsste man noch importieren, da sich nicht alles aus Luft und Ökostrom produzieren lässt.

Mr.Hu:

Ich glaub du hast es immer noch nicht richtig verstanden…

  1. Erst geht es um Klimaauswirkungen, und dann geht es plötzlich doch vor allem um giftige Stoffe.
  2. Der Kohlenstoff im CO ist rein zufällig genau der, der bei der E-Fuel-Erzeugung der Atmosphäre entzogen wurde. Bedeutet: Für jedes CO-Molekül, dass entsteht, entsteht im Gegenzug ein CO2-Molekül weniger.
  3. Wenn du ganz ehrlich bist: Du findest dafür keine Quelle. Du hast dir das ganze nämlich schlicht selbst zusammengeeimt.
Wolfbrecht Gösebert:

Ich warne auch heute noch gern vor dem „eFuel-Lügengebäude“ :P

Notfalls sind eFuels zwar CO2-neutral herstellbar, aber sie sind bei der Verbrennung eben nicht klimaneutral; zusätzlich entstehen – neben Lärm – noch klimaschädliche und giftige Stoffe: u.a. CO, NOx, Feinstaub und Ruß …)

Mr.Hu:

Mein Gedanke! Erinnert mich an den Sommer, als Wolfbrecht Gösebert in fett und unterstrichen vor dem angeblichen „Lügengebäude“ durch E-Fuels gewarnt hat.
Insgesamt ziemlich auffällig, dass die mit ihrer BEV-Brille alle nicht in der Lage sind, richtig zu schreiben.

Captain Ahab:

Wenn du den immer gleichen Satz so häufig gebrauchst, könntest du ihn wenigstens einmal von einem Schriftgelehrten korrigieren lassen.

Ben:

Da hast du sogar Recht, bestimmt hast du auch gelesen das die Subventionen quasi 100% in Wasserstoffinfrastrucktur fließen, bloß halt nicht in den Verkehr.

Mr.Hu:

Das mit der dezentralen Energieversorgung wird, wie du dir das immer vorstellst, wird nie kommen. In Zukunft wird es so aussehen: Jeder auf dem Land hat PV auf dem Dach, in der Nordsee stehen Windparks, im Süden Solarparkss, im Süden und Osten Geothermiekraftwerke, dazu noch überall die Biogasanlagen. Für die Industrie (und eben auch teils für die Fahrzeuge) werden massenhaft Wasserstoff-basierte Energieträger importiert werden – schlicht weil Europa immer mindestens ein Drittel seiner Energie importieren müssen wird. Beim Thema dezentrale Energieversorgung stellt sich mir nur eine Frage: Was bringt’s? Der Umwelt letztlich garnichts, weil in beiden Fällen erneuerbare Energien verwendet werden, und bei den Autarken Systemen die ganzen Heimspeicher benötigt werden. Thema Heizung: Gerade in urbanen Gebieten wird Fernwärme Standard sein (Nutzung von Abwärme wird übrigens Pflicht. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/abwaerme-heizung-energie-101.html ).

Ben:

Alles klar also gibt es einfach nicht genug H2 uind man muss sich wieder abhängig machen und soll man laut H2 Schnüfflern wie dir das Zeug noch im Verkehr verschwenden, macht zwar kein Sinn aber ok, halt zu viel am H2 geschnüffelt.

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