Emmanuel Macron fährt jetzt ein Elektroauto

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Die Staatskarosse des französischen Präsidenten ist mehr noch als in Deutschland ein Prestigeobjekt, und wechselt regelmäßig zwischen den Herstellern Peugeot, Renault und Citroën, die ihrerseits natürlich sehr stolz darauf sind, ihr Staatsoberhaupt kutschieren zu dürfen. Seit einigen Jahren mischt auch Citroëns Edelableger DS naturgemäß vorne mit, wenn es um den möglichst luxuriösen fahrbaren Untersatz des président de la République française geht – der nun erstmals rein elektrisch unterwegs ist, denn anlässlich der offiziellen Gedenkfeierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs hat DS Automobiles dem Élysée-Palast ein speziell konzipiertes Einzelstück übergeben: den DS N°8 Présidentiel.

Die neue Staatslimousine von Emmanuel Macron wurde in enger Zusammenarbeit zwischen den Designerinnen und Designern sowie Ingenieurinnen und Ingenieuren von DS Automobiles und einigen der renommiertesten französischen Handwerksbetriebe entwickelt. Das neue Spitzenmodell der Marke habe den französischen Präsidenten vor allem durch „exzellentes französisches Luxus-Savoir-faire und seine nahezu vollständig europäische Herkunft“ überzeugt, so DS in einer aktuellen Mitteilung.

Zwischen DS Automobiles und der Präsidentschaft der Französischen Republik besteht eine langjährige Verbindung. Bei seiner Amtseinführung im Jahr 2017 fuhr der amtierende Präsident in einem DS 7 Crossback Présidentielle die Avenue des Champs-Élysées entlang, flankiert von jubelnden Menschen. Zuletzt bekam dieser große Aufmerksamkeit 2023 beim Besuch von König Charles III. in Paris.

Im November 2021 wurde der Fuhrpark des Élysée-Palasts um einen DS 7 Élysée mit Plug-in-Hybridantrieb erweitert. Mit dem nun übergebenen DS N°8 Présidentielle setzt DS Automobiles diese Tradition fort. Die neue Staatslimousine basiert auf dem vollelektrischen Serienmodell N°8, das eine Reichweite von bis zu 750 Kilometern bietet. Der N°8 Présidentielle ist ein Unikat.

Der DS N°8 Présidentielle wurde umfassend modifiziert und veredelt. Die speziell entwickelte Karosseriefarbe Saphir-Blau soll den repräsentativen Charakter eines Fahrzeugs im präsidialen Fuhrpark unterstreichen. Ein besonderes Highlight ist der beleuchtete Kühlergrill, der in den französischen Nationalfarben Blau, Weiß und Rot erstrahlt. Weitere markante Details sind die trikolorenfarbigen Embleme an Front und Heck sowie die Halterungen für die Präsidentenstandarten.

Die Innenausstattung des DS N°8 Présidentiel

Strohmarketerie – Ateliers Lison de Causon

Strohmarketerie bezeichnet ein fast vergessenes Verfahren aus dem Kunsthandwerk. Stroh wird aufgeschnitten und geglättet. Damit lassen sich edle goldbraune Oberflächen kreieren, die nicht nur luxuriös anmuten, sondern auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Als Mitglied der Grands Ateliers de France und der Entreprises du Patrimoine Vivant gehören die Ateliers Lison de Caunes zu den führenden französischen Handwerksunternehmen, die dieses Verfahren noch heute beherrschen.

Die Spezialisten der Ateliers Lison de Caunes veredelten die Armaturentafel und die Verkleidungen der vorderen Türen des DS N°8 Présidentielle mit Strohmarketerie. Die zwölf Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker fertigten Dekorationen in wassergrüner und nachtblauer Farbe mit einem fächerähnlichen Muster, das eine einzigartige Optik bietet.

Satin von Métaphores

Métaphores ist eine Weberei mit Sitz in Paris und gehört zum Textilbereich des Hauses Hermès. Métaphores vereint das jahrhundertealte Know-how von Verel de Belval (Seidenfabrik in Lyon) für Möbelseide mit dem von Le Crin für Handweberei. Die für die Innenausstattung des DS N°8 Présidentielle ausgewählten Satinpaneele in Bleue Songe (Traumblau) wurden aus Stoffen von Verel de Belval gefertigt.

Plisseestoff – Atelier Lognon

Das Atelier Lognon wurde 1853 von Emilie Lognon gegründet und ist heute im Komplex 19M beheimatet, einem Treffpunkt für Kunsthandwerk, Mode und Dekoration in Paris. Es spezialisiert sich auf die handwerkliche Herstellung von Plissees mit Hilfe von Kartonformen. Mit rund einem Dutzend Angestellten arbeitet das Atelier Lognon für exklusive Kunden wie renommierte Modehäuser und auch DS Automobiles. Die Türverkleidungen des DS N°8 Présidentielle sind mit einem Plisseestoff des Atelier Lognon ausgestattet.

Sitzbezüge – DS Automobiles

Die Sattlermeister von DS Automobiles haben ihr Know-how und ihre Erfahrung ebenfalls bei der Entwicklung dieses außergewöhnlichen Fahrzeugs eingebracht. Im DS N°8 Présidentielle sind die Sitze mit Alcantara und Nappaleder im Stil eines Uhrenarmbands – einem Markenzeichen von DS Automobiles – in der speziellen Farbe Bleu Songe bezogen. Darüber hinaus wurde für die Türverkleidungen und die Armaturentafel eine Perlennaht verwendet, ein weiteres unverwechselbares Markenzeichen von DS Automobiles.

DS-N8-Presidentiel-Interieur
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Die Technologie des DS N°8 Présidentiel

Panzerung: Centigon

Centigon ist ein Hersteller von gepanzerten Fahrzeugen und maßgeschneiderten Sicherheitslösungen. Das Unternehmen mit Sitz in Lamballe ist offizieller Partner der französischen Verwaltung, der Sicherheitskräfte und anderer öffentlicher und privater Dienste des Landes. Centigon hat die Schutzausstattung des DS N°8 Présidentielle gefertigt.

Batteriepaket: ACC – Automotive Cells Company

Automotive Cells Company (ACC) ist der Lieferant der Batterien für den DS N°8 Présidentielle. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Billy Berclau Douvrin und fertigt in einer Gigafactory, zu deren Gründern und Aktionären Stellantis. Mercedes-Benz und Total Energies gehören. Die Batterien für den DS N°8 stammen ebenfalls aus dieser Produktionsstätte.

Audiosystem: Focal

Das 1979 in Saint-Etienne gegründete Unternehmen Focal ist auf die Entwicklung und Herstellung hochwertiger Audiosysteme spezialisiert. Focal ist weltweit für sein Know-how im Bereich der Akustik, seine exklusiven Technologien und seine Innovationen bekannt. Als langjähriger Partner von DS Automobiles stattet Focal den DS N°8 Présidentielle mit einem speziell entwickelten Audiosystem aus.

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Quelle: DS – Pressemitteilung vom 07.05.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Stefan:

300 Km??? Bei BEV spielt das Gewicht der Panzerung für den Stromverbrauch keine Rolle, da sie beim Bremsen Strom in den Akku rekuperieren. Und bei Mercedes, Audi, BMW gibt es Modelle, die 600 Km plus X schaffen. Und auch Kanzler machen eine Pippi Pause und derweil lädt man 300 Km nach…..

Stefan:

….wohl kaum. Dafür gibt es Helikopter oder er fliegt mit seinem eigenen Flieger.

Stefan:

….oder Holzvergaser. Er kommt aus dem Sauerland und ist mit dem dortigen Forstbusiness vernetzt.

Stefan:

Die letze Regierung hat das weiter genutzt, was schon vorhanden war. Das würde ich bei der jetzigen Regierung auch erwarten. Jedes Regierungsfahrtzeug ist eine extrem kostenintensive gepanzerte Sonderanfertigung. Natürlich werden sie ausgemustert, wenn sie alt sind. Aber das ist nicht der Fall. Wie das in Frankreich war, weiß ich nicht.

Pedro G.:

Eher einen Diesel auf Kurzstrecke und längere mit Flugzeug ⁉️

Pedro G.:

Aber nur für eine Strecke von maximal 300 km, dann wird auf Diesel umgestiegen ⁉️

E. Wolf:

Zeit wird’s !!

steinpilz:

Wäre ja mal ein tolles Zeichen, wenn Merz im BEV vorfährt. Aber leider wird das nie passieren. Eher mit H².

Robert:

von BMW gibt es glaube ich eine gepanzerte E-Limousine

Jakob Sperling:

Luxusautos sind schwer, gepanzerte Autos sind besonders schwer und BEV sind auch schwer.
Zusammen ist das dann sehr sehr schwer. Da nimmt man am besten die Wanne eines ausgemusterten Leopard I.

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