E-Autohersteller Next.e.GO Mobile SE zieht es in den mexikanischen Markt

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Dank einer erfolgreichen Finanzierungsrunde kann das Elektroauto e.GO Life in wenigen Monaten in Produktion gehen. Doch schon bevor der e.GO Life in Deutschland vom Band läuft, werden Pläne laut, dass der kompakte Stromer auch in Mexiko gefertigt wird. Die Next.e.GO Mobile SE plant den Einstieg in den mexikanischen Markt in Zusammenarbeit mit dem Industriekonsortium Grupo Quimmco aus Monterrey, Mexiko, konkret mit dessen Tochterunternehmen QUESTUM. e.GO Mobile.

Gemeinsam strebt man den Bau einer Produktionsstätte in Mexiko an. Wie der Automobilhersteller zu verstehen gibt eigne sich die einzigartige 5G-fähige Mikrofabrik von e.GO Mobile optimal, um nicht nur den wachsenden mexikanischen Markt zu bedienen, sondern später auch weitere e.GO-Standorte auf dem amerikanischen Kontinent mit Komponenten zu beliefern. Aufgrund der modularen und skalierbaren Mikrofabrik handle es sich beim e.GO Life um eines der  nachhaltigsten batterieelektrischen Fahrzeuge.

Das Unternehmen entwickelte erfolgreich ein disruptives, auf Industrie 4.0 basierendes Produktionskonzept (Internet of Production), mit dem die Investitionskosten und die Zeit bis zur Markteinführung für batterieelektrische Fahrzeuge signifikant gesenkt werden und gleichzeitig eine hocheffiziente Produktion mit einem schnellen Break-even sichergestellt wird. Das dezentrale Produktionssystem der e.GO Mobile in Kombination mit der Expertise von QUESTUM wird dazu beitragen, lokale Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, so das Unternehmen in seiner Mitteilung.

„Mit dieser Vereinbarung hat e.GO Mobile nicht nur den richtigen Industriepartner für den notwendigen Zugang zum lokalen Markt gefunden, sondern schafft gleichzeitig durch die langjährigen Lieferbeziehungen zu wichtigen Industriekonzernen und Flotten ein wachsendes Auftragsbuch, das unsere Wachstumsbestrebungen in Mexiko von Anfang an unterstützen wird.“ – Ali Vezvaei, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Next.e.GO Mobile SE

Neben der Produktion der E-Fahrzeuge verspricht man sich durch QUESTUM den Zugang zu Schlüsselkunden und großen Automobilflotten. Quimmco plant, mit den e.GO-Modellen Fahrzeugflotten landesweit zu elektrifizieren. QUESTUM, sieht in e.GO Mobile ein wichtiges neues Standbein für die Diversifizierung des Geschäfts. So führt deren CEO Manuel Valdes aus: „Wir entwickeln den Markt für Elektromobilität innerhalb Mexikos schon seit vielen Jahren. Als die Idee der Zusammenarbeit mit e.GO Mobile aufkam, waren wir sofort begeistert. Wir werden Teil einer echten Erfolgsgeschichte deutscher Ingenieurskunst sein und von der Qualität bei der Produktion umweltfreundlicher E-Mobilität profitieren.“

Quelle: Next.e.GO Mobile SE – Pressemitteilung vom 19. Mai 2021

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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adson:

Man sollte nicht vergessen, dass der eGo auf die Ewigkeit ausgelegt ist. Sicher sind die Alu-Teile wesentlich teurer, aber halten auch doppelt so lange. Weiterhin ist die kleine Batterie nach ihrem Ableben kostengünstig zu ersetzen, ggf. auch durch eine größere. Die wenigen Verschleißteile sind im Bedarfsfall auch schnell und preiswert gewechselt. Bei einer flexiblen Produktion ist auch eine Schnellademöglichkeit möglich. All dies ist mit dem Smart oder Up nicht möglich. Ein wenig bremst hier auch die Philosophie der Hersteller, die keine Autos für die Ewigkeit bauen wollen – sondern neu verkaufen wollen.

Farnsworth:

Egal wie die Marge vom E-Up aussieht: so wie e.Go das aufzieht sind die nicht konkurrenzfähig.

Den Smart bekommt man immerhin mit 22kW Bordlader was sein Einsatzspektrum erweitert. Langstrecke ist für die Klasse nicht das primäre Einsatzziel, aber es steigert den Nutzwert des Autos, wenn man es mal ab und zu so nutzen kann. e.Go hat sich die Nische selbst sehr klein eingerichtet. Schon allein, weil der Gründer gar nicht voll hinter der E-Mobilität steht.

Farnsworth

Yoyo:

Glaubst Du wirklich, dass es in Mexiko überhauot losgehen wird? Ich nicht.

Christoph:

Schon wieder große Pläne irgendwo weit weg, bevor es in Aachen überhaupt richtig losgegangen ist?

David:

…und, falls das jemand glauben sollte: VW macht keinen Verlust mit dem e-up, sondern großen Gewinn. Was gemeint war, ist, das operative Ergebnis beim Grundmodell ist 3.000€ negativ. Also alle Kosten gegen den Verkaufspreis. Zum Verkaufspreis kommen allerdings Credits und Supercredits für ein Fahrzeug mit 0g CO2. Damit ergibt ergibt sich eine Marge von etwa 30%. Genau deshalb ist er Platz 1 in den Zulassungen. VW baut, was geht.

David:

Das ist der übliche Tesla-FUD.

VW hat ja offen gesagt, dass er aufgrund der aufwendigen Produktion 3.000€ zu teuer ist. Bezogen aufs Grundmodell. Das ist nachvollziehbar, wenn man weiß, er hat eine eigene Rohkarosserie und Drivetrain und Akku werden in Deutschland im Manufakturbetrieb hergestellt. Folgen der frühen Geburt, als der e-up ein Exot war. Die 50k, die man jetzt im Jahr baut, waren Ende 2017 als man die Kapazitäten festlegen musste, sehr mutig. Daher wurde der neue e-up zum Start teilweise extrem günstig angeboten. Erst als die Förderung massiv anzog und man aus Tests wusste, was für ein gutes Package er ist, brach der Run los.

Schlauerweise wurden zuletzt fast nur noch Sondermodelle, die etwas mehr als 3.000€ über dem Grundmodell liegen, angeboten. Und demnächst wird man die Bücher wieder aufmachen und nur das Sondermodell „Active“ anbieten. Somit macht man aktuell und zukünftig keinen Buchverlust mehr vor der CO2-Kompensation.

Bis Ende 2022. Denn dann läuft der e-up endgültig aus, weil die Karosserie EU-Grenzwerte nicht mehr einhält. Das ist übrigens auch der einzige Grund, warum man die Produktion nicht vergrößert. Durch die Vorläufe wäre es nicht mehr wirksam.

Silverbeard:

Ich würde den life von den Werten her eher mit einem Smart vergleichen. Und da ist er dann tatsächlich billiger und hat zwei Plätze mehr.

Übrigens E-Up!: Ist ja schön, dass der so billig verkauft wird. Aber VW macht damit soviel Verluste, dass gar kein Bestellungen mehr angenommen werden. Alle Fahrzeuge, die dieses Jahr ausgeliefert wurden, sind schon letztes Jahr bestellt worden, die Produktionskapazität wird nicht mehr erhöht. Würde der E-Up! zu einem realistischen Preis verkauft, wäre der life wahrscheinlich günstiger.

Farnsworth:

Naja, ich wünsche natürlich keinem Startup das Scheitern, aber die Frage ist, ob man sich das richtige Ziel gesetzt hat und es auch erreichen kann.

Das Ziel von e.Go ist günstige E-Mobilität für die Massen. Auch wenn es nicht so scheinen mag, aber das ist auch das Ziel von Tesla, doch dazu später mehr.

Man hat sich dazu entschlossen einen Kleinstwagen zu bauen, der einen kleinen Akku hat (wenig Ressourcen vs. wenig Reichweite), sich die Schnellladefähigkeit gespart hat (weniger Kosten vs. die Fähigkeit auch mal längere Strecken zu fahren) und den in Kleinserie zu fertigen (teuer). Der Massenmarkt ist aber preissensibel. Und aus den Daten oben hat man aus dem Fahrzeug einen reinen Zweitwagen gemacht, festzementiert auf die Stadt zu einem nicht konkurrenzfähigen Preis. Ich fahre einen E-Up. Der war günstiger als der E.Go, hat eine größere Reichweite, hat einen Schnellader, ist besser schallisoliert und ist super verarbeitet. Der taugt auch als Erstwagen, wenn ich damit auch keine 800km weite Strecken fahren würde. Wie soll ein E.Go auch gegen einen etablieren Hersteller bestehen, der optimierte Fertigungsabläufe hat und eine Marktmacht, um Teile zu günstigsten Preisen für die Massenproduktion zu beziehen?

Jetzt zu Tesla: Tesla hat angefangen Autos zu bauen für ein Segment, wo das Geld locker sitzt. Ein Auto das nicht sagt, „Ich bin eine überteuerte Ömmelkiste“, sondern die schreit: „Kauf mich! Du willst mich haben. E-Mobilität ist sexy und das Geld ist Dir doch sowieso egal!“ Damit haben sie soviel Geld eingesammelt um in die nächste Klasse vorzudringen. Der Serienstart vom Model 3 hat Tesla beinahe das Genick gebrochen, aber es hat geklappt und jetzt expandiert Tesla wie blöd. Und wenn sie genug Geld aus dieser Klasse gezogen haben kommt die nächstkleinere.

Zugegeben der andere Ansatz klingt zwar irgendwie romantischer ist aber bloße Träumerei. Du musst den Markt von oben aufräumen, da wo den Leuten Geld egal ist und die Dir das Geld für Dein Produkt bereitwillig hinterherschmeißen

Farnsworth

David:

Nachdem sie den europäischen Markt im Sturm erobert haben, zieht es sie jetzt nach Amerika. Eine Erfolgsstory.

Erdem Kabadayi:

Ich bin froh, dass die Aachener Start-Up nicht gestorben ist.

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