DHL flottet 2400 E-Transporter von Ford ein

Cover Image for DHL flottet 2400 E-Transporter von Ford ein
Copyright ©

DHL Group

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Die DHL Group und Ford bauen ihre langjährige Kooperation bei der E-Mobilität weiter aus: Bis Ende 2025 verstärken 2400 neue E-Transporter von Ford Pro die Zustellflotte im deutschen Paket- und Postbereich. Dabei kommen zwei Modelle zum Einsatz: der E-Transit, Europas meistverkaufter Elektro-Transporter im 2-Tonnen-Segment, und sein kleinerer Bruder E-Transit Custom, ebenfalls Europas Nummer 1 bei den vollelektrischen Eintonnern, so die DHL Group in einer aktuellen Mitteilung.

Der Großteil der Fahrzeuge ist demnach bereits ausgeliefert, DHL zieht eine positive Zwischenbilanz. Nach diesem Meilenstein beträgt die Anzahl der im Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland (P&P) eingesetzten Ford Pro E-Transporter 4900 Fahrzeuge. Damit ist Ford einer der größten Lieferanten für E-Fahrzeuge für die Deutsche Post und DHL. Die Gesamtzahl der bei P&P eingesetzten E-Fahrzeuge erhöht sich dadurch auf ca. 35.000 – die mit Abstand größte elektrische Zustellflotte Deutschlands.

DHL setzt den E-Transit in der städtischen Paketzustellung ein. Das Laderaumvolumen beträgt 18 Kubikmeter, was ungefähr 200 Paketen entspricht, die im Fahrzeug transportiert werden können. Mit seiner Batteriekapazität von 68 kWh erreicht der E-Transit eine elektrische Reichweite von bis zu 315 Kilometern. Optional bietet Ford Pro den Elektro-Transporter auch mit einer größeren 89 kWh-Batterie und bis zu 402 km Reichweite an. Die kleinere Batterieoption reicht jedoch für den DHL-Einsatz im Stadtbereich völlig aus, da die Tourenlängen im Durchschnitt nur 20 bis 30 Kilometer betragen. Gegenüber einem vergleichbaren Verbrenner spart der E-Transit 4 Tonnen CO2 und 1200 Liter Diesel pro Jahr ein, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Klima- und Verbrauchskostenbilanz.

Der kleinere E-Transit Custom dreht seine Runden in der Verbundzustellung, also der gemeinsamen Zustellung von Briefen und Paketen im eher ländlichen und stadtnahen Gebiet. Sein Laderaumvolumen beträgt 6,8 Kubikmeter, seine Batteriekapazität 64 kWh und seine Reichweite bis zu 328 Kilometer. Gegenüber einem vergleichbaren Verbrenner spare der E-Transit Custom ebenfalls 4 Tonnen CO2 und 1200 Liter Diesel pro Jahr ein.

Doch die Partnerschaft von Ford Pro mit der Deutschen Post und DHL umfasst nicht nur die Lieferung von Elektro-Transportern, sondern darüber hinaus ein komplettes Paket an Lösungen, um die Elektroflotte möglichst effizient zu betreiben. So stellt Ford Pro seine vernetzte E-Telematics Software zur Verfügung. Zudem nutzt die Deutsche Post und DHL den mobilen Service von Ford Pro. Speziell geschulte Techniker aus dem deutschlandweit verzweigten Netz der Ford Transit Center können mit ihren Service-Vans rund 70 Prozent der üblichen Wartungs- und Reparaturarbeiten direkt vor Ort in den DHL-Depots erledigen.

Für die bestmögliche Wartungsqualität bietet Ford Pro für alle Fahrzeuge außerdem einen auf den Anwendungsfall des jeweiligen Kunden zugeschnittenen Wartungsvertrag. Für den Auf- und Umbau der Fahrzeuge hat Ford Pro maßgeschneiderte Lösungen im Angebot und nutzt dabei das Know-how zertifizierter Umbaupartner, die seit Jahren mit dem Hersteller zusammenarbeiten.

Mit seinen smarten Software- und Service-Dienstleistungen verringere Ford Pro zudem die Ausfallzeit der Flottenfahrzeuge und steigere die Effizienz und Produktivität des Fuhrparkmanagements seiner Gewerbekunden. Im Fall der Deutschen Post und DHL erhöhe das Ford Pro Ökosystem die Betriebszeit der vernetzten E-Transporter pro Monat um bis zu sechs Stunden.

Langjährige Zusammenarbeit zwischen DHL Group und Ford

DHL Group und Ford verbindet eine langjährige Zusammenarbeit bei der E-Mobilität. In den Jahren 2018 und 2019 betrieben beide Unternehmen sogar eine gemeinsame Fahrzeugproduktion am Ford-Standort Köln. Dort wurden in den zwei Jahren gemeinsam mit der Post-Tochter StreetScooter E-Transporter des Typs StreetScooter Work XL gebaut. Die Basis des Fahrzeugs bildete ein Ford Transit Fahrgestell, das mit einem batterieelektrischen Antriebsstrang und einem Karosserieaufbau nach Vorgaben der Deutschen Post ausgestattet wurde. Von diesem Fahrzeugtyp sind immer noch mehr als 2100 Stück in der DHL-Paketzustellung im Einsatz. Im Jahr 2020 wurde die gemeinsame Fahrzeugproduktion im Zuge des StreetScooter-Verkaufsprozesses beendet.

2022 haben Ford Pro und DHL in einer gegenseitigen Absichtserklärung eine strategische Partnerschaft beschlossen, um gemeinsam den Einsatz von Elektro-Transportern für den weltweiten Logistikbetrieb zu beschleunigen.

„Wir freuen uns über den weiteren Ausbau der bewährten Zusammenarbeit mit Ford bei der E-Mobilität. Ford ist für uns ein wichtiger Partner bei unserem Ziel, die letzte Meile in der Zustellung weiter zu elektrifizieren. Auch von unseren Zustellerinnen und Zustellern bekommen wir sehr positive Rückmeldungen zu den E-Fahrzeugen von Ford. Gemeinsam leisten wir einen bedeutenden Beitrag, um die Paket- und Postzustellung in Deutschland nachhaltiger zu gestalten“, kommentiert Nikola Hagleitner, Vorständin Post & Paket Deutschland der DHL Group.

Claudia Vogt, Direktorin Ford Pro für Deutschland, Österreich und Schweiz, sagt: „Wir sind stolz darauf, die Deutsche Post und DHL bei der Elektrifizierung ihrer Flotte unterstützen zu können. Damit bauen wir unsere strategische Partnerschaft, die über die reine Fahrzeuglieferung hinausgeht, weiter aus. Indem wir außer unseren E-Transit-Modellen auch unser Ford Pro Ökosystem aus smarten Software- und Service-Dienstleistungen zur Verfügung stellen, erhöhen wir die Betriebszeit und Produktivität der DHL-Flotte.“

DHL-Strategie 2030: Nachhaltiges Wachstum beschleunigen

DHL Group verfolgt das Ziel, bis 2050 alle Treibhausgasemissionen netto auf null zu senken. Als Zwischenschritt soll der Anteil von E-Fahrzeugen in der Zustellflotte für die erste und letzte Meile auf über 66 Prozent bis 2030 erhöht werden. Im Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland ist der Plan, die eigene Zustellflotte bis Ende des Jahres auf 37.000 Elektro-Fahrzeuge aufzustocken.

Der E-Transit war der erste vollelektrische Transporter, den Ford Pro 2022 auf den Markt brachte. Inzwischen sind alle vier Transit-Baureihen elektrifiziert: Vom Hochdachkombi E-Transit Courier, über den Kompakt-Transporter Connect Plug-in-Hybrid, bis zum Eintonner E-Transit Custom und dem E-Transit aus dem 2-Tonnen-Segment. Die elektrifizierte Ford Pro Flotte komplettiert der Ford Ranger Plug-in-Hybrid, der erst seit kurzem in den Verkaufsräumen der Ford-Händler steht.

Übergeordnetes Nachhaltigkeitsziel von Ford ist es, in Europa ebenfalls CO2-Neutralität zu erreichen. Das umfasst außer einer komplett vollelektrischen Fahrzeugflotte auch die Produktion, Logistik und direkte Zulieferer.

Quelle: DHL Group – Pressemitteilung vom 24.07.2025

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

Sebastian Henßler  —  

Wir sind den Concept AMG GT XX exklusiv gefahren: Erste Eindrücke von 1000 kW Power, 600 kW Rekuperation und 960 kW Ladeleistung im Extremtest.

Cover Image for VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: VDA-Chef Mindel erklärt, warum die IAA Mobility heute mehr ist als eine Autoshow – und welche Rolle München im globalen Dialog spielt.

Cover Image for Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: Christian Vorländer erklärt, warum die Messe München die IAA langfristig halten will – und welche Strategie dahintersteckt.

Cover Image for Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Sebastian Henßler  —  

Die Rekordfahrt in Süditalien war für Mercedes-AMG mehr als Show. Schäfer sieht darin den Beweis, dass Formel-1-Technik den Unterschied zu China ausmacht.

Cover Image for Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Sebastian Henßler  —  

EAN war bei der Rekordjagd in Nardò vor Ort: Das Concept AMG GT XX setzte 25 Rekorde, wir durften die Technik, das Team und die Abläufe exklusiv kennenlernen.

Cover Image for Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Sebastian Henßler  —  

Zeekr baut Europa zum Kernmarkt aus – mit lokaler Entwicklung, eigenen Teams in Göteborg und Amsterdam sowie klarer Ausrichtung auf Substanz.