Clean Logistics SE stellt Antrag auf Insolvenz

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Die Clean Logistics SE gab am heutigen Freitag bekannt, dass sie für sich selbst und ihre Tochtergesellschaften voraussichtlich am Montag einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen wird. Bemühungen, eine weitere Finanzierung der Gesellschaft zu gewährleisten, sind gescheitert. Die geplante Kapitalerhöhung wird nicht durchgeführt.

In den letzten Monaten hat sich einiges getan in der Logistikbranche: Der Hamburger Hersteller von Wasserstoff-Lkw, Clean Logisticserlebte einen kometenhaften Aufstieg, nur um kurz darauf wieder zu fallen. Zuletzt wollte das Hamburger Unternehmen bis zu 2,7 Millionen neue Aktien zu 1,80 Euro je Papier ausgeben. Die Aktion soll eigentlich noch bis Ende Februar 2023 laufen. Scheint aber keine Früchte zu tragen.

Dem vorausgegangen ist Mitte der Woche die Nachricht, dass Dirk Graszt als CEO und Verwaltungsratsmitglied des Unternehmens ausscheidet. Graszt werde die Gesellschaft aber weiterhin beratend für den Übergang unterstützen, so die Pressemitteilung. Anfang Dezember vergangenen Jahres hatte bereits der erst im September 2022 eingestellte Finanzchef Jürgen Akkermann seinen Hut genommen. Zu diesem Zeitpunkt habe Akkermann sein Amt als Mitglied des Verwaltungsrats sowie als geschäftsführender Direktor der Gesellschaft aus persönlichen familiären Gründen niedergelegt.

Mit innovativen Ideen und einem kometenhaften Aufstieg hatte sich das Unternehmen in kurzer Zeit auf dem Markt etabliert und wurde sogar als ernster Konkurrent der großen Lkw-Hersteller wie VW und Daimler angesehen. Höhepunkt war hier sicherlich der Rahmenvertrag mit der GP Joule Gruppe: 5000 wasserstoffelektrische Fahrzeugen sollen zwischen 2023 und 2027 geliefert werden. Doch nach dem Aufstieg scheint nun der Fall zu kommen.

Quelle: Clean Logistics SE – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

„FCEVs […] werden ihren Platz parallel zu den BEVs weiter ausbauen […] zunehmend auch im PKW Sektor […]“

Träum‘ weiter, Rabolinchen – der FCEV-Pkw ist tot, mausetot, auch wenn das immer noch nicht alle wissen!
Was sich »hier und da« im Pkw-Sektor noch rührt, ist schon lange nicht mehr die „eigene Überlebensfähigkeit“ sondern nur noch fördermittelgetrieben!

rabo:

Ente gut…alles gut! – but the race will go on; denn „wasserstoffelektrische“ Fahrzeuge (FCEVs sind in der Tat elektrische Fahrzeuge, genauso wie BEVs) werden ihren Platz parallel zu den BEVs weiter ausbauen – angefangen bei Nutzfahrzeugen, Schiffen, etc.. Beide haben ihre spezifisch vorteilhaften Anwendungsbereiche, zunehmend auch im PKW Sektor – Asien sei Dank.

Wolfbrecht Gösebert:

@ egon_meier:

„[5000 Fahrzeuge] Als diese Meldung hier im Forum lief, hab ich das als Ente eingestuft und bekam soooo viel Downvotes …“

Andere (Daniel W.) waren ebenfalls skeptisch, aber Du meinst Deinen Beitrag:

c&p–> elektroauto-news.net/2022/clean-logistics-rahmenvertrag-lieferung-5000-wasserstoff-lkw-beschlossen#comment-157356

Erklär‘ doch mal, wo da »soooo viele Downvotes« sind?! Ich sehe da nur eine rote 1!

egon_meier:

„Höhepunkt war hier sicherlich der Rahmenvertrag mit der GP Joule Gruppe: 5000 wasserstoffelektrische Fahrzeugen sollen zwischen 2023 und 2027 geliefert werden“

Als diese Meldung hier im Forum lief hab ich das als Ente eingestuft und bekam soooo viel Downvotes …
Und was war es … Ente …

Wenn wirklich ein Rahmenvertrag existiert hätte .. dann hätte der Laden daraufhin a) Risikokapital und b) Kredite kriegen können.
War wohl nix sondern nur warme Luft auf irgendwelchen butterweichen Absichtserklärungen ..

Djebasch:

Mhm wenn als erstes derjenige geht der für die Verwaltung des Geldes zuständig ist lässt das nichts gutes erahnen.
Anscheinend haben viele Unternehmen Probleme die Kalkulationen einzuhalten…

Daniel W.:

Mit FCEV-Lkws aufs falsche Pferd gesetzt – mit BEV-Lkws wäre es viel einfacher gewesen, das können sogar kleinere Firmen mit wenig Geld, die gebrauchte Diesel-Lkws günstig auf BEV umrüsten.

Ich finde es nicht schade um das Startup und dessen Investoren. Wer ineffiziente und teuere FCEV-Lkws an die Kunden verkaufen will, die sehr viele Steuergelder brauchen bzw. verschwenden müssen, um halbwegs rentabel zu sein, der hat es nicht anders verdient – lieber ein Ende mit Schrecken als …

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