Landmaschinen-Hersteller Claas sucht Alternativen zum Diesel

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Claas

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Landmaschinen gehören zu den anspruchsvollsten Anwendungsfällen bei der Dekarbonisierung. Der Hersteller Claas arbeitet aktiv in der Forschung und Entwicklung, um für die jeweilige Anwendung spezifisch die passende, das heißt nachhaltigste, praktikabelste und für Anwender wirtschaftlichste Lösung anbieten zu können. Im Fokus stehen sowohl batterieelektrische Systeme für Anwendungen in Hofnähe als auch alternative Kraftstoffe für schwerere Maschinenklassen, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.

Alternativen zum fossilen Diesel wie Wasserstoff und Biokraftstoffe erlauben einen Betrieb mit verringertem CO2-Fußabdruck. Claas setzt sich hierbei für einen technologieoffenen Einsatz aller klimafreundlichen Antriebstechnologien ein. In einem breit aufgestellten Konsortium mit namhaften Partnern aus Industrie und Forschung wie Mahle, Deutz, das KIT, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Purem, die Technische Universität Braunschweig, Liebherr, Nagel, Umicore, NGK und Castrol untersucht Claas nun in einem Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz den Einsatz von Wasserstoffmotoren in landwirtschaftlichen Einsatzszenarien. Das Gesamtvorhaben wird mit 5,1 Millionen Euro gefördert und vom TÜV Rheinland unterstützt.

Wasserstoffmotoren bieten aufgrund ihrer prinzipbedingten Eigenschaften wie Effizienz, Robustheit und geringen Rohemissionen viele Vorteile, die sie besonders für Anwendungen in Bau- und Landmaschinen qualifizieren. Im Rahmen des Projekts werden in Fahrzeugkonzeptstudien sowie systemischen Flotten- und Infrastrukturbetrachtungen Offroad-Anwendungen demonstriert und analysiert. Zudem werden Abgasnachbehandlungskonzepte erarbeitet und am Prüfstand umfangreich getestet.

Mit der Untersuchung des Wasserstoffeinflusses auf Materialien und die Reib- und Verschleißcharakteristik sowie deren Qualifizierung in Motorläufen, sollen Grundlagen erarbeitet werden, die zum Erreichen der extremen Robustheitsanforderungen unter Berücksichtigung zukünftiger Emissionsrichtlinien von NRMM (Non Road Mobile Machinery) unerlässlich sind.

Neben Forschungsprojekten zum Thema Wasserstoff hat Claas im Jahr 2023 bereits sein aktuelles Produktportfolio für den Betrieb mit HVO-Diesel freigegeben. Auf der Agritechnica 2023 wurde darüber hinaus ein batterieelektrisches Konzept für den Scorpion Teleskoplader vorgestellt. „Der Schlüssel für eine erfolgreiche Dekarbonisierung ist es, die passende Technologie für die jeweilige Anwendung zu finden. Batterieelektrische Antriebe werden bei hofnahen Anwendungen mit kleinerer Leistung ihren Platz haben, Verbrennungsmotoren mit nachhaltigen Flüssigkraftstoffen dagegen bei höheren Leistungen eine führende Rolle spielen. Natürlich beschäftigen wir uns in der Forschung auch mit weiteren Alternativen wie beispielsweise dem Wasserstoffantrieb“, fasst Dr. Martin von Hoyningen-Huene zusammen, Chief Technology Officer im Claas Group Executive Board.

Quelle: Claas – Pressemitteilung

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Michael:

Welches Akku Problem? Gibt es Elektro LKW? Werden die auch ohne Zudchüsse gekauft? Welches Akkuproblem? Wir haben ein Problem mit übermäsig subventioniertem Agrardiesel. Der verhindert momentan die Elektrifizierung.

Land Maschinen sind toll:

Die Vorgehensweise ist richtig.
Alles auf Elektro…ich kann es nicht mehr hören. Eine Lösung soll alles richten, OMG.

Die Automobilhersteller lernen das auch gerade. Jede Anwendung braucht eine eigene Betrachtung.

Weiterhin wird es der Markt schon richten, wenn es die falsche Richtung einschlägt…

Und es geht hier nicht um Dächer und PV, sondern um die Speicherung dieser Energie.

Solange das Akku Problem existiert, ist vieles besser als Elektro. Aber manche verstehen es halt einfach nicht…

E.Wolf:

Zitat: „Claas setzt sich hierbei für einen technologieoffenen Einsatz …“

Ich kann es nicht mehr hören. Dieser Laden ist groß und fett geworden mit dem Rußlandgeschäft.

Andere Marktbegleiter sind schon deutlich weiter, während Claas noch Zeit gewinnen will. Die Landwirtschaft ist Täter und Opfer, ob es ihnen paßt oder nicht.

Und natürlich kann man den ganzen Laden elektrifizieren, man/frau/Claas muß es nur wollen. Und man muß natürlich nicht beim 260 PS Trecker anfangen, aber rund um den Hof und dann mit Wechsel-Akku’s immer weiter, immer weiter.

Die Dächer sind groß und idR super PV geeignet. Der große Betrieb läuft von Ostern bis Oktober, da scheint auch die Sonne.

Machen, einfach machen.

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