Citroën 2CV: Kommt die Ente als E-Auto zurück?

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Citroën überlegt wohl, seinen legendären 2CV, hierzulande als Ente bekannt, als Elektroauto wiederzubeleben, wie die für gewöhnlich gut unterrichtete britische Autocar unter Verweis auf eine „hochrangige Quelle“ berichtet. Das Projekt befindet sich demnach in einem frühen Stadium der Entwicklung.

Mit einer E-Ente würde es Citroën einigen weiteren Autoherstellern gleichtun, die sich für den Hochlauf der Elektromobilität in ihrer Historie bedienen: Renault hat den R5 aus der Mottenkiste geholt und direkt ein „Auto des Jahres“ daraus gezaubert, Ford nennt einen E-Crossover Capri und BMW verleiht gleich seinem kompletten E-Portfolio den geschichtsträchtigen Namen Neue Klasse.

Citroën hat bereits mit dem neuen Elektro-Leichtfahrzeug Ami, der auf dem Pariser Autosalon im Oktober des vergangenen Jahres vorgestellt wurde, einen Schwenk auf Retro-Modelle angedeutet. Der Ami zitiert mehrere Designelemente des ursprünglichen 2CV, wie etwa die runden Glubschaugen als Scheinwerfer, die grillförmige Belüftung an den Seiten, die prominent ausgestellten Radhäuser sowie das historische Citroën-Logo.

Anfang Januar teilte Citroën-Designchef Pierre Leclercq Autocar auf der Automesse in Brüssel mit, dass sich der Autohersteller historischen Anleihen gegenüber nicht generell verschließen wolle, diese Philosophie sei sogar wichtig, sagte er, ohne sich aber konkret zum 2CV zu äußern. Der 2CV wurde einst als das möglichst minimale Auto entwickelt, mit nur dem Notwendigsten an Leistung und Ausstattung und Größe, um einer breiteren Bevölkerung im ländlichen Nachkriegsfrankreich Mobilität zu ermöglichen. Bei den ersten Modellen Ende der 1940er Jahre betrug der Hubraum gerade einmal 375 ccm und die Leistung 6,6 kW (9 PS). 1955 wurde der Hubraum auf 425 ccm erweitert, die Leistung stieg auf 8,8 kW (12 PS).

Es gibt derzeit noch keinen Hinweis darauf, dass ein neuer 2CV tatsächlich auf den Markt kommen könnte, aber das Timing würde ausreichen, um eine Elektro-Ente 2028 auf den Markt zu bringen. Was zufälligerweise den 80. Jahrestag der Enthüllung des Originalautos auf der Pariser Automobilausstellung 1948 markiert. Wir sind gespannt, ob Citroën dieses Gelegenheit nutzt.

Quelle: Autocar – Citroen 2CV set for return as retro city car

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Spiritogre:

Dann schau mal selbst in die Verkaufcharts, der meistverkaufte Kleinstwagen ist der Toyota Aygo auf Rang 36 in Deutschland. Am populärsten ist die Golf-Klasse an Fahrzeugen neben SUVs, Crossovern und anderen größeren Autos.

Wolfbrecht Gösebert:

„Ich halte ehrlich gesagt die Rufe nach günstigen (25k und drunter) BEV immer für eine Ente.“

Dann nimm einfach mal die Augenbinde ab … du würdest nämlich sehen können, welche STÜCKZAHLEN an kleinen Verbrennern in genau DIESEM Preisbereich (neu) gekauft und benutzt werden. Und JA, natürlich muss auch bei diesen Fahrzeugen Verbrauch, Reichweite und Nachladezeit in einem SINNVOLLEN Verhältnis stehen.

Hint: Der ab JETZT lieferbare Leap T03 ist mit 41,3 kWh und 280 km WLTP auf dem richtigen Weg, wenn selbst am Schnelllader in 36 Minuten auf 80 Prozent geladen werden kann!

Quelle: c&p–> financing.leapmotor-international.store/aktionen/leapmotor-t03–leasing
In der Nähe z.B.: «Sofort verfügbar, ohne Leasingsonderzahlung, 108,97 € pro Monat*, 48 Mon. / 5.000 km«

Wolfbrecht Gösebert:

„Stahlrahmen mit Kunststoff-Außenhaut, kleinen Motor und Akku für maximale 100 kmh!“

100 kmh konnte die Mia Electric in genau dieser Bauweise (NCAP 4) schon 2010 auf 3,19 m mit 4 Sitzplätzen, einem Leergewicht von rd. 850 kg und mit 12-kWh-Akku sowie angemessen fahrbaren 120 km Reichweite erreichen – heute wären unter 1.000 kg mehr als 200 km drin – und das ebenfalls mit einem langlebigen, robusten LFP-Akku!!

Wolfbrecht Gösebert:

„Wäre aber schon lustig, wenn dieses BEV auch nur 8,8[ ]kW hätte[ ]…“

Nur der „Guten Ordnung“ halber: Die Ente mit dem 602-cm³-Motor hatte in den meisten Varianten gut 20 kW (27 PS) – ich habe jahrelang sowohl die Pkw-Ente meiner Freundin als auch meine eigene Kasten-Ente (AK 400) zwischen Mittelmeer und Polarkreis zusammen ca. 100.000 km gefahren!

Meine Lieblingsversion aber wäre sicher diese hier geworden :)
c&p–> upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/44/Citroen_-_Gauloises_Ente_1.jpg

Pedro G.:

2CV wird das die Weiterentwicklung vom Citroen AMI ?

Stahlrahmen mit Kunststoff-Außenhaut, kleinen Motor und Akku für maximale 100 kmh !

Martin Güler:

Ich denke, es hängt vom Umfeld ab und von Positionierung und Timing.
Marktpotentiale des neuen R5 liegen stark dort, wo der alte R5 Kindheit und Jugend begleitet hat in den 1970ern und ‘80ern also. Meine Frau und ich etwa gehören zu jenen heute ‚Sechzigjährigen plus‘ und könnten uns den R5 gut als Zweitwagen und gleichsam BEV-Door-Opener unterm Carport vorstellen. Neue Ente vielleicht auch alternativ dazu. Derzeit und schon seit Jahren sind wir überzeugte PHEV-Nutzer, aber der nächste Schritt mag ja kommen mal.

Moritz Amberg:

Ich sehe etwa zwischen Neuauflage des R5 und möglicher Neuauflage der Ente einen großen Unterschied.
Das damalige R5-Design aus 1970 war zeitlos schöön und konnte deshalb fast „as is“ in die Gegenwart übertragen werden, was ja auch geschah.
Die Ente hingegen war vom Design her nie „schön“, jedenfalls nicht mehr in den 1960er o. ‘70er Jahren. Praktisch und kultig war sie durchaus.
Will heißen: Für eine evtl. Auferstehung in den 2020ern nur unter großen Designmodifikationen denkbar. Hmmm.

Spiritogre:

Ich halte ehrlich gesagt die Rufe nach günstigen (25k und drunter) BEV immer für eine Ente. Das wird als Argument in Foren angebracht, weil die Leute „günstige“ Autos wollen. Dabei wird verkannt, sie wollen schon günstige Autos aber gerade im E-Bereich nicht so extrem eingeschränkte wie in diesem Preisbereich aktuell. Die Leute kaufen eher Gebrauchtwagen und da beginnt das Problem, denn auch da bekommt man bei E-Autos für 10k natürlich nicht das gleiche wie beim Verbrenner, oder bei 20k oder 30k sondern müsste in der Regel eben ein paar Klassen kleiner schauen.

MMM:

…dazu 8,8 kWh Akku, dann passt es wieder. ;-)
Als L7 Fahrzeug vielleicht!?

Gastschreiber:

Nur einmal spekuliert, der R5 wurde vor drei Jahren auf der IAA dem breiten Publikum präsentiert. Also von heute an drei Jahre…na immerhin sieht man dann, ob die Menschen, die günstigere Autos wünschen, die auch kaufen oder es nur Lippenbekenntnisse sind oder Drittfahrzeuge, weil sie so putzig sind.
Der R5, kann nur den Listenpreis betrachten, ist aktuell deutlich zu teuer für das Gebotene. Abseits von Optik bekommt man praktisch einen deutlich alltagstauglicheren ID.3 für den Preis. Im R5 passen auf die Rücksitze nur sehr sehr kleine Menschen, die Assistenten sind vorhanden aber eher grob unterwegs und der Verbrauch war, ich hoffe es lag ein Einstellungs- und Softwareproblem vor, exorbitant hoch.
Und Materialanmutung :) ja, wenn ein ID.3 hier besser wirkt, kann man sich diese vorstellen.
Ente, ich hätte keinen Bedarf. Als günstigeren Einstieg hat Renault ja Dacia im Angebot. Wo sollte da die Ente liegen?

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