Der chinesische Batteriehersteller Anhui Anwa New Energy Technology hat vermeldet, dass die Produktion seiner Festkörperbatterien gestartet ist. Das Unternehmen wird vom ebenfalls chinesischen Automobilhersteller Chery unterstützt. Die Anwa-Batterien der ersten Generation sollen eine Energiedichte von 300 Wh/kg haben, berichtet Car News China. Dieser Wert soll später noch auf 500 Wh/kg gesteigert werden.
Zum Vergleich: NMC-Akkus haben aktuell eine Energiedichte von um die 250 Wh/kg, LFP-Batterien liegen in der Regel bei maximal 200 Wh/kg. Das heißt, dass die geplanten Festkörperakkus von Anwa künftig nur etwa halb so schwer sein dürften wie aktuelle NMC-Batterien, wie sie oft in Elektroautos eingesetzt werden.
Knapp zehn Prozent von Anwa gehören zum Autohersteller Chery, heißt es bei Car News China weiterhin. Folglich wird davon ausgegangen, dass die Festkörperbatterien auch in Chery-Elektroautos zum Einsatz kommen werden. Details über die Modelle und Akkugrößen gibt es jedoch noch nicht. Jedoch wurde in China offenbar bereits ein Elektro-Crossover namens Chery Exeed Exlantix ET gesichtet, auf dem Festkörperbatterien beworben werden.
1,25 GWh sind das Ziel
Anfang Juli seien nun die ersten Festkörperbatterien bei Anwa hergestellt worden. „Die geplante Produktionskapazität beträgt 1,25 GWh“, schreibt das Fachportal. Somit könnten jährlich zum Beispiel 12.500 E-Autos mit einem jeweils 100 kWh großen Akku ausgestattet werden. Die Laserschneidetechnologie löse dabei das Problem der Staubbelastung. Durch moderne Technik sei zudem der Energieverbrauch für die Produktion deutlich gesenkt worden. Die Batterien sollen nicht brennbar sein, zudem sei eine Explosion ausgeschlossen – ein weiterer Vorteil gegenüber vielen heute verwendeten Fahrzeugbatterien, auch wenn das Risiko für solche Extremfälle sehr gering ist.
Auch erste Batterien mit einer Energiedichte von 400 Wh/kg seien testweise hergestellt worden, heißt es ferner. Der Wert von 500 Wh/kg soll dann ab 2027 erreicht werden. Weltweit arbeiten viele Batteriehersteller an Festkörperbatterien. Beispielsweise Mercedes hat die Tauglichkeit einer solchen Batterie in Elektroautos bereits in einem EQS getestet. Die Branche verspricht sich von der Technik zumindest mittelfristig unter anderem höhere Reichweiten für Elektroautos – oder wahlweise einen geringeren Verbrauch, bei Akkus mit gleicher Kapazität, aber geringerem Gewicht.
Quelle: Car News China – First batch of solid-state batteries from Chery-backed company produced in China