Der Batteriehersteller CATL aus China rechnet Anfang 2026 mit dem Produktionsstart in seinem ungarischen Werk, wie der europäische Generaldirektor mitteilte. Das Unternehmen sehe in dieser Region Wachstumspotenzial und investierte 7,3 Milliarden Euro in das Werk in der ostungarischen Stadt Debrecen. Unter den voraussichtlichen Abnehmern der dort produzierten Batterien sind Hersteller wie BMW, Stellantis und Volkswagen.
Der neue Standort in Debrecen soll voraussichtlich mit 9000 Mitarbeitenden eine Jahresproduktionskapazität von 100 Gigawattstunden erreichen. Auch in Deutschland im Bundesland Thüringen produziert CATL Batterien, jedoch lediglich mit ca. 1700 Mitarbeitenden und 14 Gigawattstunden Produktionskapazität.
Innerhalb der nächsten vier bis fünf Monate will CATL die Produktion in Ungarn aufnehmen, so der europäische Generaldirektor des Unternehmens, Matt Shen. Damit verfehlt CATL sein ursprüngliches Ziel, die Produktion bereits bis Ende 2025 aufnehmen zu können. Außerdem wies Shen Bedenken hinsichtlich der allgemein schleppenden Nachfrage nach Elektroautos in Europa zurück. „Es gibt immer gewisse Schwankungen”, sagte er. „Was den allgemeinen Trend angeht, gibt es daran keinen Zweifel.”
CATL hat seine Führungsposition auf dem Markt für Akkus von Elektroautos ausgebaut und hat einen weltweiten, geschätzten Marktanteil von über einem Drittel mit steigender Tendenz. Im April machte der Hersteller Schlagzeilen mit der neuen Freevoy-Batterie, die pro Ladung eine Reichweite von Elektroautos von 1500 Kilometern ermöglichen soll.
Bei seinem Börsengang in Hongkong im Mai nahm das Unternehmen umgerechnet ungefähr 3,9 Milliarden Euro ein, was wiederum zur Finanzierung des ungarischen Projekts beigetragen hat. Neben CATL produzieren auch zahlreiche weitere Unternehmen aus der Automobilindustrie in Ungarn, wie BYD oder BMW.
Quelle: Reuters – Chinese battery maker CATL expects Hungarian production to start by early 2026