CATL stellt Akku mit 1500 km Reichweite vor

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Der chinesische Batteriehersteller CATL hat bei seinem Tech Day am 21. April gleich drei neue Batterietechnologien vorgestellt. Diese könnten die Diskussion um Reichweite, Ladezeit und Alltagstauglichkeit von Elektroautos neu anstoßen – und möglicherweise das Verhältnis zwischen Elektro- und Hybridantrieben verändern.

Im Zentrum der Veranstaltung stand die sogenannte „Freevoy Dual Power Battery“. Sie kombiniert zwei Energiesysteme in einem Batteriepaket: Ein Hauptbereich liefert Leistung für den Normalbetrieb, während ein zweiter Teil als Reichweitenreserve dient. Dabei kommen unterschiedliche Zelltypen zum Einsatz, um die jeweiligen Vorteile – hohe Energiedichte und schnelle Leistungsabgabe – gezielt zu nutzen. Das System erinnert an das Prinzip doppelter Triebwerke in der Luftfahrt, bei dem Redundanz für Sicherheit sorgt. Auch bei der „Freevoy“-Batterie wurden Schutzmechanismen wie Thermomanagement, Überspannungsbegrenzung und Strukturtrennung doppelt ausgelegt.

Neu ist zudem der Einsatz einer selbstaufladenden negativen Elektrode im Reichweitenbereich der Batterie. Statt klassischem Graphit werden neue Materialien verwendet, die bei gleicher Größe mehr Energie speichern können sollen. Laut CATL ist dies ein technischer Umbruch, der neue Maßstäbe bei der Reichweite setzen soll. Die Batterie soll mit einer Ladung bei gleichem Bauraum wie in aktuellen Elektroautos mehr als 1500 Kilometer ermöglichen – deutlich mehr als heutige E-Autos im Alltag erreichen. Allerdings im chinesischen CLTC-Zyklus, der auf Reichweiten eher im urbanen Umfeld ausgelegt ist. Im europäischen WLTP-Zyklus mit höheren Autobahnanteilen darf von 1200 bis 1300 Kilometern ausgegangen werden.

Neben dieser Innovation präsentierte das Unternehmen eine überarbeitete Version seiner „Shenxing“-Batterie. Die neue Generation dieser Schnellladebatterie liefert bis zu 800 Kilometer Reichweite (etwa 700 km im WLTP-Zyklus) und kann mit einer Spitzenleistung von über 1,3 Megawatt geladen werden. Das bedeutet: Für jede Sekunde am Ladegerät kommen rund 2 bis 2,5 Kilometer Reichweite hinzu. Unter Idealbedingungen sind in fünf Minuten über 520 Kilometer nachgeladen. Selbst bei Frost zeige sich die neue Batterie widerstandsfähig, wie hauseigene Tests offenbart haben. Bei minus zehn Grad Celsius lasse sie sich in 15 Minuten von fünf auf achtzig Prozent aufladen. Auch in fast leerem Zustand soll sie über 800 Kilowatt Leistung liefern – das entspricht mehr als 1100 PS. Schon die erste Generation aus dem Jahr 2023 war als erste Lithium-Eisenphosphat-Batterie mit 4C-Ladefähigkeit ein Schritt nach vorn, doch die neuen Werte heben das Konzept auf ein neues Niveau.

Die dritte vorgestellte Batterie basiert auf Natrium statt Lithium. Diese Technologie gilt als vielversprechend, besonders mit Blick auf die Rohstoffverfügbarkeit und das Verhalten bei Kälte. CATLs Natrium-Ionen-Batterie erreicht eine Energiedichte von 175 Wattstunden pro Kilogramm. Sie eignet sich sowohl für Elektroautos als auch für Hybride. Bei Letzteren sind rein elektrische Reichweiten von über 200 Kilometern möglich. Bei reinen Stromern können es über 500 Kilometer sein. CATL kündigte an, die Serienproduktion dieser Batterie im Dezember zu starten. Sie lädt mit einer Geschwindigkeit von 5C und soll bis zu 10.000 Ladezyklen halten. Der Hersteller betonte die hohe Sicherheit der Batterie. Tests mit Nadeln, Bohrern und Sägeblättern verliefen ohne Explosion oder Feuer. Diese Eigenschaften sollen vor allem in Märkten mit extremen Klimabedingungen überzeugen.

Die Leistungsfähigkeit bei Kälte war ein besonderer Schwerpunkt der Präsentation. Bei minus 30 Grad Celsius kann die Batterie innerhalb von 30 Minuten von 30 auf 80 Prozent geladen werden. Dabei bleiben 93 Prozent der Kapazität nutzbar. Selbst bei einem Ladezustand von nur zehn Prozent bleibt die Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde erreichbar. In noch extremen Tests bei minus 40 Grad funktionierte das System weiterhin.

Quelle: CATL – Per Mail / CarNewsChina – Battery giant CATL showcases three innovations: 1500km range battery, 520km in 5 minutes ultra-fast charging, and 2025 mass-production sodium-ion battery

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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John:

Schlechteste Satire ever

Gerd:

;-)

Melvin:

Satire? ^^‘

martin g:

Die 1500km stehen in keinem Bezug!

Wenn es sich um Chinesische Werte handelt könnten es immerhin die hälfte nach WLTP sein. Also 750km Reichweite nach WLTP. Realreichweite also immerhin beachtliche 650 bis 700km, was immernoch ein Top Wert ist.

Gerd:

Alles Quatsch.
Ich habe heute noch gelesen, dass Toyota und Mazda einen Hybriden bauen werden, der die gesamte BEV-Industrie zerstören wird. CATL kann einpacken.
Abseits davon auch von mir: Batterien haben keine Reichweite und Entfernungen werden besser in „Fußballfeldern“ gemessen. MINT wird völlig überbewertet!

Philipp:

Beim Leasing muss das Leasingunternehmen immer seine Kosten refinanzieren und das beinhaltet neben der Finanzierung, den kompletten und potentiellen Wertverlust, plus seine Bearbeitungskosten und den notwendigen Gewinn.
Das ist eben deutlich mehr als eine reine Finanzierung.
Mal von Sondersituationen abgesehen (wie z.B. den Ab“verkauf“ der Ora-Lagerhallen), bekommt man üblicherweise bessere Nachlässe im Direktverkauf (weil eben die Leasingkosten fehlen).
Wer aber nur auf die Listenpreis schaut, um sich das Leasing schönzurechnen, dem ist eh nicht zu helfen.

Zu guter Letzt ist man beim Leasing an einen fixen Endtermin gebunden und ist gezwungen alle Um- und Anbauten rückzubauen. Die Kosten sieht dann auch keiner.

Josef:

Und? Hätte China nicht soviel Solar und Windräder gebaut, wie der Rest der Welt zusammen…hätten wir wohl das Vielfache an CO2.
Leider baut immer die alte Technologie die neue( und China baut die auch für uns, ist also auch unser CO2….meine Solarpanel sind natürlich auch aus China) …ohne Kohle gäbe es kein einziges Solarpanel…irgendwann kommt der Kipppunkt, an dem man die alte Technologie nicht mehr braucht.
Wer die Zahlen nicht richtig interpretiert, der versteht den Ablauf nicht.

Rolando:

Hauptsache diese Batterien kommen schnell auf dem Markt und nicht erst in 2030!

Josef:

Das bringt auch uns direkt viel…
Ein Auto was locker 480kw laden kann, dass lädt flach bis 80% dann mit den max 350kw,und ist quasi unterfordert.
Niemand muss mehr darauf achten bei welchem SoC er ansteckt..immer 350kw.
Die Ladekurve eines Auto ist dann völlig uninteressant, da irrelevant.

Robert:

Wer bietet mehr?

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