Bund stockt Fördertopf für Umweltbonus auf

Cover Image for Bund stockt Fördertopf für Umweltbonus auf
Copyright ©

Smart

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Erfreuliche Entwicklung beim Umweltbonus, der staatlichen Förderung für den Kauf eines Elektroautos: Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) füllt den beinahe ausgeschöpften Fördertopf nochmal auf, wie der aktuelle Tagesspiegel Background erfahren hat. „Um Planbarkeit und Sicherheit für Verbrauchende und Wirtschaft sicherzustellen, wird das BMWK die Mittel für 2023 um mindestens 400 Millionen Euro aufstocken“, teilte das Ministerium der Freitagausgabe des Tagesspiegel Background mit.

Der Umweltbonus wird nur noch solange ausbezahlt, wie Geld im Budget vorhanden ist. Zum 3. Juli waren nach Angaben des Ministeriums bereits 1,72 Milliarden Euro ausgezahlt von den insgesamt 2,1 Milliarden Euro, bis zum Jahresende noch zur Verfügung stehen. Damit wäre der Fördertopf schon bald erschöpft. Im Juni wurden gut 36.000 Anträge auf Umweltbonus gestellt, die BAFA gewährt je nach Nettopreis zwischen 3000 und 4500 Euro pro Elektroauto. Macht Ausgaben zwischen etwa 110 bis 160 Millionen Euro. Bleiben die Anträge auf aktuellem Niveau, wären die Gelder schon im Herbst ausgeschöpft. Mit den 400 frischen Millionen Euro ist der Umweltbonus für gut drei weitere Monate gesichert.

Die zuletzt für Privatkunden verringerte und ab September fürs Gewerbe gänzlich abgeschaffte Förderung auf den Kaufpreis hat zuletzt dazu geführt, dass die Käufe von Elektroautos in Deutschland stagnieren und nicht mehr die Wachstumskurven der vergangenen Jahre aufweisen. So gerät das Ziel der Bundesregierung für 2030 in Gefahr: Bis 2030 sollen 15 Millionen Elektroautos in Deutschland zugelassen sein. Aktuell sind es erst knapp mehr als 1,2 Millionen. Seit Beginn des Umweltbonus sind beim für die Bearbeitung der Anträge zuständigen BAFA insgesamt 2.012.309 Anträge eingegangen: 1.206.971 für reine Elektroautos, 804.882 für Plug-in-Hybride – die seit Anfang des Jahres nicht mehr gefördert werden – und 456 für Brennstoffzellenautos.

Wie das Ministerium weiter mitteilt, kommen die 400 Millionen Euro aus dem laufenden Haushalt und aus Programmen und Projekten, deren Kosten niedriger ausfallen als erwartet. Die Mittel werden nun in den Fördertopf für den Kauf von Elektroautos umgeschichtet, fehlen also nicht an anderer Stelle oder müssen anderweitig finanziert werden. „Damit ist eine gute Lösung für die Fortzahlung des Umweltbonus in diesem Jahr gefunden“, so das Ministerium gegenüber Tagesspiegel Background.

Quelle: Tagesspiegel Background – Habeck stockt Budget für Kaufprämie auf

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Johannes:

Der EQS wird nicht gefördert da er über 65000€ kostet (Fördergrenze Nettolistenpreis)

Birger:

Bei diesem Beispiel sieht man doch ganz genau, es werden die falschen gefördert. Was für Vergleiche und Schönrechnerei. Mercedes EQS richtet weniger Schaden an als eine S Klasse. Willkommen im Mittelstand! Wer sich einen Mercedes EQS leistet braucht keine Fördergelder. Ich als Arbeiter und sogenannte Mittelschicht, wenn es die überhaupt noch gibt kann mir nicht mal einen neuen Golf leisten! Genau das ist das Problem.

Elgete:

Moin, der Artikel gefällt mir. Die Autokonzerne in D verdienen sich ne goldene Nase – sehe Dividenden und Gehälter – und ich muss dies mitbezahlen – warum ?!?!

Robert:

Jetzt rufen „verbranntes Steuergeld“ und später wundern warum ganze Industriezweige verschwinden!
Die Entwicklungen und Umstellung in der Automobilindustrie, geschehen nicht über Nacht. Hier braucht man einen langen Atem!
Die Elektromobilität steht noch am Anfang. Hier sollte man nicht die gleichen Fehler machen, wie in der Vergangenheit (Photovoltaik Industrie usw.)

Birger:

Ich habe hier auch einen recht hohen Wert von 92%. Sehe da aber natürlich auch zu wieviel Prozent auch damit eben chinesische Produkte in Erwägung gezogen werden und eben nicht die deutsche oder europäische Wirtschaft gestärkt wird. Also gibt es dieses Geld zur Entwicklungshilfe für China oben drauf, dafür kaufen/ beteiligen diese dann gerne deutsche Häfen (HH) oder ähnliches auf in der Welt. Was macht Deutschland oder die EU nur mit solcher Politik? Wem hilft es?

https://ecomento.de/2023/06/13/umfrage-92-prozent-der-e-auto-fahrer-wuerden-ihr-fahrzeug-wieder-kaufen/#:~:text=Umfrage%3A%2092%20Prozent%20der%20E,wieder%20ein%20E%2DModell%20kaufen&text=Fast%20alle%20Fahrer%20eines%20vollelektrischen,Nachfrage%20insgesamt%20noch%20eher%20gering.

südstadler:

Da stimme ich voll und ganz zu, aber leider sägen wir da am Ast auf den wir sitzen.

Michael Neißendorfer:

Es sind sogar 98 Prozent ; ) Siehe: https://www.bdew.de/media/documents/BDEW_Nutzerumfrage_Elektromobilit%C3%A4t.pdf

Johannes:

E-Auto und Fossilsubventionen ist tatsächlich schon eine lang anhaltende Senilität. Vermutlich den diversen Fossil-Thinktanks anzulasten, die Panik und Zweifel schüren.

Ich bin sicher auch kein Freund von 2,5t E-Monstern. Aber ein Ein Mercedes EQS macht immer noch weniger Schaden als eine S-Klasse. Wenn ich natürlich EQS mit Polo vergleiche kann ich suggerieren es wäre ein Rückschritt.

Das mit den „zu vielen Problemen im Alltag“ unterschreibe ich so nicht. Sonst würden nicht 85% der Fahrer sagen, dass sie nie wieder einen Verbrenner unterm Hintern haben wollen. Diejenigen (solventen Neuwagenkäufer) die 0 Erfahrung haben und nur durch Clickbait-Medien „informiert“ werden haben ein Problem mit der E-Mobilität.

Manfred:

Die großen E-SUVs, die obendrein noch mit Strom betankt werden der teilweise aus Fossil betriebenen Kraftwerken stammt sind ein Bärendienst für die Umwelt.

Kleinere, sparsamere E-Fahrzeuge die außerdem noch mit Wind oder Solarenergie betrieben werden sind eher der Bringer. Ihr breakeven zur Klimaneutralität wird allemal zu Lebzeiten dieser Fahrzeuge erreicht.

Dies ist bei den vielen Irrsinsfahrzeugen, die heute häufig gekauft und gefördert werden niemals gegeben. Gute Produkte verkaufen sich auch ohne jede staatliche Förderung.

Schade das sich ein grün geführtes Wirtschaftsministerium zu solch einen Quatsch hinreißen lässt.

brainDotExe:

Ein ähnliches Drama spielt sich bei den Wärmepumpen ab. Eine Gesamtlösung die in Germany bis zu 40.000 Euro kostet kosten in Großbritannien mitunter nur ein Viertel.

Tja, selber installieren ist angesagt.
Materialkosten unter 10.000€, darauf noch 25% Förderung, wenn man einen Heizungsbauer im Freundeskreis hat.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Rückblick auf IAA 2025 in München: Das Comeback an der Isar

Rückblick auf IAA 2025 in München: Das Comeback an der Isar

Stefan Grundhoff  —  

Die Stimmung war bestens, mehr als 500.000 Besucher stellen alle zufrieden. Auch deshalb wurde die IAA Mobility in München um sechs Jahre verlängert.

Cover Image for Nissan preist Elektro-Micra bei 27.990 Euro ein

Nissan preist Elektro-Micra bei 27.990 Euro ein

Michael Neißendorfer  —  

Der Nissan Micra kehrt zurück: Alle Daten und Fakten zur mittlerweile sechsten Generation der Kleinwagenikone, die nun zum Elektroauto geworden ist.

Cover Image for Verbrenner-Aus: EU nimmt vorerst keine Lockerungen vor

Verbrenner-Aus: EU nimmt vorerst keine Lockerungen vor

Laura Horst  —  

Nach dem strategischen Dialog der EU-Kommission und der Autoindustrie wurde keine Aufweichung des Verbrenner-Aus mitgeteilt, aber ein Folgetermin festgelegt.

Cover Image for Hubject-CEO fordert klare Richtlinien für Elektromobilität

Hubject-CEO fordert klare Richtlinien für Elektromobilität

Laura Horst  —  

Hubject-CEO Hahn fordert „klare Leitplanken“ für die Elektromobilität in Deutschland. Gleichzeitig warnt er vor Lockerungen beim geplanten Verbrenner-Aus.

Cover Image for Europäische Batterie-CEOs rufen zu Investitionen auf

Europäische Batterie-CEOs rufen zu Investitionen auf

Maria Glaser  —  

Die Geschäftsführer der europäischen Batterieunternehmen Powerco, Verkor und ACC haben eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht.

Cover Image for Hyundai: Start des Batteriewerks in den USA verzögert sich

Hyundai: Start des Batteriewerks in den USA verzögert sich

Laura Horst  —  

Bei Hyundai verzögert sich der Start der Batteriefabrik in den USA um zwei bis drei Monate, nachdem an dem Standort eine Großrazzia durchgeführt wurde.