BASF Schwarzheide recycelt 40.000 E-Auto-Akkus jährlich

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

In Schwarzheide hat BASF eine neue Recyclinganlage für Batterien in Betrieb genommen. Dort wird sogenannte Schwarzmasse hergestellt – ein Zwischenschritt beim Wiederverwerten von Lithium-Ionen-Batterien. Die Anlage gehört zu den größten ihrer Art in Europa und verarbeitet jährlich bis zu 15.000 Tonnen Material. Das entspricht etwa 40.000 Akkus aus E-Autos.

Altbatterien und Produktionsreste werden in der Anlage mechanisch zerkleinert. Am Ende dieses Prozesses entsteht ein schwarzes Pulver, das reich an wichtigen Metallen ist. Dazu zählen Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan. Diese Stoffe lassen sich später in weiteren Schritten zurückgewinnen und wieder für neue Batterien verwenden. Das senkt den Bedarf an neuen Rohstoffen und spart CO₂ ein, wie das Unternehmen mitteilt.

Die neue Anlage soll dazu beitragen, Europa unabhängiger von Importen wichtiger Materialien zu machen. Zudem erfüllt sie Anforderungen der EU, die bei der Batterieproduktion und -verwertung auf mehr Kreislaufwirtschaft setzt. Laut Unternehmensangaben ist die Anlage in Schwarzheide ein fester Bestandteil der europäischen Strategie. BASF betreibt dort bereits eine Produktionslinie für Kathodenmaterialien, die vollautomatisch arbeitet. Außerdem gibt es ein großes Lager für Schwarzmasse sowie eine Versuchsanlage für die chemische Rückgewinnung von Metallen.

Ein Knotenpunkt für die Batteriebranche in Europa

Der Standort entwickelt sich damit zu einem Knotenpunkt für die Batteriebranche in Europa. Das Unternehmen verfolgt dabei einen umfassenden Ansatz: vom Einsammeln alter Batterien über das Zerlegen bis hin zur Rückgewinnung und Wiederverwertung der Metalle. Ein Netzwerk aus Partnern ergänzt die eigenen Kapazitäten.

Dr. Daniel Schönfelder, verantwortlich für den Bereich Batteriematerialien bei BASF, sieht die neue Anlage als Teil einer größeren Entwicklung. Das Unternehmen will sich als verlässlicher Partner entlang der gesamten Recyclingkette positionieren. Dazu gehört auch, Kunden Lösungen anzubieten, mit denen sie sich besser an die EU-Vorgaben anpassen können. Schönfelder betont, dass die neue Anlage nicht nur ein technischer Fortschritt sei. Sie sei auch Ausdruck eines klaren Bekenntnisses zur Branche. Die Batterie- und Recyclingindustrie zähle weiterhin zu den Bereichen mit großem Entwicklungspotenzial innerhalb der Chemie.

Die Herstellung von Schwarzmasse bildet dabei einen zentralen Baustein. Sie steht am Anfang des Rückgewinnungsprozesses und entscheidet darüber, welche Metalle später wieder in den Kreislauf gelangen. Durch den Einsatz moderner Technik und automatisierter Abläufe will BASF dabei höchste Effizienz erreichen.

Quelle: BASF – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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BotU:

Ich sehe das auch so. Es ist ein Wunschtraum, die Akkus gibt es nicht.

Egon_meier:

Neben dem Demonageproblem ist da noch das Sammel-, Mengen- und Effizienzproblem.

Da kommt an Rohstoffen nix zusammen, was Sammel-/Demontage-Aufwand lohnen würde. Vermute ich …

Thomas:

Es werden bis zu … Zellen in der Größe 18650, 20700 und auch 1454 recycelt. Weiterhin werden Akkus aus Laptops, Handys, … dort angenommen. Das dumme an den Akkus aus der Unterhaltungs und den Mobilfunk Geräten ist, das sich nicht zum Ausbau vorgesehen sind und daher meist zu Bränden in Der Abfallentsorgung führen.

Egon_meier:

Bei uns in der Gegend wird auch eine solche Monster-Anlage gebaut – keine Ahnung, wo die die Akkus fürs Recycling herkriegen wollen.
Bis die Akkus, die in den letzten jahren produziert wurden, das Second-Life durch haben dauert es noch mindestens 15 Jahre.

Bis dahin gibt es nur Exotenkram mit deren Mengen sich keine Recyling-Anlage rechnen kann.
Zudem ist noch völlig offen, welche Recycling-Technik am effizientesten ist.

Daher sehe ich aktuelle Anlagen als Studienobjekt bzw Investment-Vernichtung.

Volker:

Es gibt praktisch keine E-Auto-Akkus die recycelt werden müssen. Aber schön das so eine Fabrik existiert

Ibims:

Die Überschrift ist faktisch falsch. „Soll“ und „bis zu“ macht einen großen Unterschied.

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