Audi ruft über 18.000 Plug-in-Hybride zurück

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Sebastian Henßler
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Audi ruft weltweit mehr als 18.600 Autos der Baureihen Q7, Q8 und A8 in die Werkstätten zurück. Betroffen sind Plug-in-Hybrid-Modelle, die zwischen dem 22. August 2019 und dem 31. Juli 2024 produziert wurden. Der Rückruf wurde bereits Mitte Oktober gestartet und wird vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) unter der Referenznummer 15663R überwacht. In Deutschland umfasst die Maßnahme 5284 Autos. Als Ursache nennt der Hersteller ein technisches Problem in der Batteriesteuerung, das unter bestimmten Umständen eine Überhitzung einzelner Zellmodule begünstigen kann.

Die Hochvoltbatterien der betroffenen Modelle können sich beim Laden übermäßig erwärmen, was laut KBA in seltenen Fällen zu einem Brand führen könnte. Bislang seien jedoch keine Personen- oder Sachschäden bekannt geworden. Ein Audi-Sprecher erklärte gegenüber der Auto Motor Sport, dass interne Analysen „Abweichungen wichtiger technischer Parameter“ innerhalb einzelner Zellmodule gezeigt hätten. Diese Abweichungen könnten unter ungünstigen Bedingungen eine zu hohe Temperaturentwicklung auslösen, insbesondere während oder kurz nach dem Ladevorgang.

Audi reagiert auf die möglichen Risiken mit einem Software-Update für das Batteriemanagementsystem. Die neue Version soll die Temperaturregelung präziser steuern und die Ladeleistung in kritischen Situationen automatisch begrenzen. Auf diese Weise soll das Risiko thermischer Überlastungen deutlich sinken. Für die Halter:innen der betroffenen Autos ist die Maßnahme kostenlos. In den Werkstätten wird das Update im Rahmen eines einstündigen Termins aufgespielt.

Während der Übergangszeit empfiehlt Audi seinen Kund:innen, beim Laden besonders aufmerksam zu sein. Wer ungewöhnliche Gerüche oder eine übermäßige Wärmeentwicklung bemerkt, solle das Auto vorsorglich im Freien abstellen und den Kundendienst informieren. Diese Empfehlung gilt laut Hersteller als reine Vorsichtsmaßnahme, bis die neue Software installiert wurde.

Das Kraftfahrt-Bundesamt bestätigt, dass es den Rückruf überwacht und die Wirksamkeit der Korrekturmaßnahme prüft. Die Aktion betrifft ausschließlich die Plug-in-Hybrid-Versionen der genannten Modelle, die über eine kombinierte Antriebsarchitektur aus Verbrennungs- und Elektromotor verfügen. Audi selbst führt die Maßnahme unter dem internen Code 93QQ. Kunden, deren Autos in den betroffenen Produktionszeitraum fallen, werden schriftlich informiert und können über eine kostenlose Hotline einen Werkstatttermin vereinbaren. Das Unternehmen betont, dass die Sicherheit der Kundschaft höchste Priorität habe und das Software-Update eine vorbeugende Maßnahme darstelle.

Quelle: AutoServicePraxis – Rückruf bei Audi: Erneut Brandgefahr bei Q7, Q8 und A8 / Auto Motor Sport – Brandgefahr bei Plug-in-Hybrid-Modellen

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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