Audi rollt Charging Hub nach erfolgreicher Pilotphase weiter aus

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 4 min

Die Resonanz nach der Pilotphase des Audi Charging Hub in Nürnberg fällt durchweg positiv aus. Dass bislang rund 60 Prozent der Ladevorgänge durch wiederkehrende Kund:innen erfolgten, bestätige das citynahe Konzept der Vier Ringe, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Mit dem Audi Charging Hub bedient Audi vor allem Fahrer:innen, die im urbanen Umfeld keine Möglichkeit haben, zu Hause zu laden. In der zweiten Jahreshälfte soll in Zürich in zentraler Lage ein zweiter kompakter Pilot des Audi-Ladeparks eröffnen, gefolgt von Standorten in Salzburg und Berlin. Weitere Standorte sind für 2023 und Mitte 2024 zunächst in Deutschland geplant.

Rund 3100 Ladevorgänge registrierte Audi von Januar bis Ende April 2022 am Nürnberger Standort während der Pilotphase der weltweit ersten Schnellladestation mit sechs reservierbaren High-Power-Charging-Ladeplätzen; im Schnitt sind das 24 Ladevorgänge mit rund 800 kWh geladenem Strom pro Tag. Zudem besuchten täglich durchschnittlich 35 Kund:innen die rund 200 Quadratmeter große, barrierefreie Lounge, zu der auch eine 40 Quadratmeter große Terrasse über den Ladecubes gehört – Tendenz weiter steigend.

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Das komfortable und per App reservierbare Ladeerlebnis mit Lounge sowie einem Bewirtungsangebot nehmen die Nutzer:innen Audi zufolge durchweg positiv an. Kund:innen schätzen insgesamt das komfortable Laden mit Schwenkarm, Überdachung, Lounge und Concierge. „Die Zahlen und das positive Kundenfeedback zeigen, dass unser Konzept, eine flexible und premiumgerechte Schnellladeinfrastruktur im städtischen Raum anzubieten, voll aufgegangen ist“, sagt Ralph Hollmig, Projektleiter für den Audi Charging Hub. Die Serviceangebote wie die Tauschstation für Micromobilität-Akkus sowie ein Lieferservice für Einkäufe wurden ebenfalls rege genutzt.

Autarke und nachhaltige Ladeinfrastruktur als Basis

Die Cubes dienen in Nürnberg und dann auch an allen künftigen Standorten als Energiespeicher. Die flexiblen Containerwürfel lassen sich kurzfristig auf bestehenden Flächen auf- und wieder abbauen und bieten je Einheit zwei Schnellladepunkte.

Als Stromspeicher fungieren gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien – sogenannte Second-Life-Batterien – die aus zerlegten Erprobungsfahrzeugen von Audi stammen. Der Charging Hub bringt so eine nachhaltige Schnellladeinfrastruktur über die Batteriespeicherlösung dorthin, wo das Stromnetz dafür nicht ausreichen würde, um sechs HPC-Ladepunkte mit bis zu 320 kW zu betreiben. Dank des 2,45 MWh großen Zwischenspeichers benötigt der gesamte Standort in Nürnberg lediglich einen 200-kW-Anschluss an das Niederspannungsnetz, um die Speichermodule kontinuierlich füllen zu können. Dennoch lassen sich gleichzeitig bis zu sechs E-Autos mit insgesamt rund einem Megawatt Leistung aufladen. Ein Grünstrom-Vertrag stellt sicher, dass ausschließlich Strom aus nachhaltigen Quellen zum Einsatz kommt. Photovoltaikmodule auf dem Dach liefern zusätzlich bis zu 30 kW grüne Energie.

Kompakte Variante für das Züricher Banken- und Versicherungsviertel

Auf Basis der Erkenntnisse und des positiven Feedbacks der Kund:innen in Nürnberg will Audi in der zweiten Jahreshälfte eine weitere Variante des Charging Hub Baukastens mit vier überdachten Ladepunkten an zwei Power-Cubes in Zürich in Betrieb nehmen. Der geringere Platzbedarf sei maßgeschneidert für urbane Standorte und passe ideal in das Banken- und Versicherungsviertel in Zürich. Weitere Vorteile: Die Vorläufe für Planung und Umsetzung sind kurz, Tiefbaumaßnahmen entfallen.

Wesentlicher Bestandteil des variablen und kompakten Konzepts ist der im Vergleich zu Nürnberg nochmals modifizierte Schwenkarm, mit dem sich die Autos über die gesamte Breite der einzelnen Stellflächen barrierefrei mit bis zu 320 kW laden lassen. Die Bediendisplays an den Ladepunkten sind höhenverstellbar und die Wege zwischen Cube und Fahrzeug auch für Rollstuhlfahrer:innen ausreichend breit gestaltet. Zudem weisen zwei 55 Zoll große Bildschirme unter anderem auf die umfangreiche Servicelandschaft rund um den Hub hin – dazu zählen zahlreiche Food- und Fitnessangebote sowie ein E-Bike Sharing in unmittelbarer Nähe.

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Die im Vergleich zu Nürnberg kompaktere Variante des Charging Hub in Zürich basiert ebenfalls auf dem Baukastenprinzip, nach dem sich verschiedene Größen eines Ladehubs mit und ohne Lounge realisieren lassen. „Auf diese Weise sind wir in der Lage, flexibel auf die Gegebenheiten am Standort zu reagieren“, erklärt Audi Projektleiter Hollmig.

Weiterer Rollout für 2023 und Mitte 2024 mit Fokus auf Deutschland

Nach Zürich plant Audi für die zweite Jahreshälfte 2022 weitere Standorte des flexiblen Ladesystems. Dann sollen in Berlin und Salzburg zwei kompakte Versionen analog der Anlage in Zürich entstehen. Drei weitere Standorte in deutschen Metropolen sollen 2023 dazu beitragen, den gestiegenen Ladebedarf vor allem in urbanen Räumen zu decken. Darüber hinaus will Audi in deutschen Städten bis Mitte 2024 weitere Hubs eröffnen. Dafür ist das Unternehmen noch auf der Suche nach attraktiven Standorten und Standortpartnern. Für den weiteren Rollout des Konzepts seien dann insbesondere zentrumsnahe Standorte gesucht, idealerweise mit befestigten Flächen und Services vor Ort.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 08.06.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Hiker:

Nette Idee für gutbetuchte Nichtsnutze. Wer hat schon die Zeit jeden Tag sein Auto an einen solchen Ladeluxuspark zu fahren? Um dann seinen Akku mit zig hundert Kilowatt kaputtzuschiessen?

Und das in einer Stadt wo praktisch niemand mehr Wohnraum bezahlen kann? Heutzutage wo es besser wäre statt mit fetten Porsche und Audi SUV Monstern im Urbanen Raum herumzugurken das, wenn überhaupt mit dem ÖV dem Fahrrad oder mit Kleinstfahrzeugen zu tun!

Überflüssig wie ein Furunkel am Arsch. Sowieso macht vermehrte Ladeinfrastruktur in Tiefgaragen und Einkaufszentern, Multiplexkinos, Baumärkten. Freizeitanlagen, Mietshäusern, auf öffentlichen Parkplätzen am Arbeitsplatz usw. sehr viel mehr Sinn als solche unnötigen Luxusbuden an der Zürcher Bankensterasse oder an Nobelplätzen in grossen Städten. Auch noch vom Steuerzahler subventioniert!

yFür einen solchen Protzbau für reiche Schnösel* innen könnten hunderte Parkplätze mit günstigen 11kW Ladeplätzen ausgerüstet werden. 11kW reichen völlig aus um den täglichen Bedarf eines gewöhnlichen Autofahrers in einer halben Stunde Ladezeit beim Einkauf oder in der Freizeit aufzuladen.

Niko:

Nette Idee. und in wohlhabenden Ballungsräumen möglicherweise gut für die Kundenbindung

Panib:

Nun ja. Würd‘ ich aus Neugierde auch mal hinfahren, wenn ich in der Nähe wohnen würde. Aber die Tatsache, dass hier nicht von den Kosten der Stromzapferei gesprochen wird, sprich Cent/kWh, deutet wohl darauf hin, dass ‚Auto-Normalo‘ dort nicht regelmäßig sein Auto aufladen wird. Audi e-tron GT-, BMW iX-, Porsche Taican- und demnächst Lucid Air-Fahrer werden sich dort wohl eher tummeln.

egon_meier:

Jede Restauration oberhalb des „Döner um die Ecke“ ist nach diesem Maßstab dekadenter Quatsch.
Und wie ist es mit dem Imbiss und der kaffee-Sitzecke in der Tanke? Auch dekadenter Quatsch?

Nee … ist ja nicht von Audi oder VW oder Mercedes .. DANN ist es voll ok ..

Alexey:

Gar keine schlechte Idee vereinzelt auch solche Lade-Hubs zu bauen. Klar brauchen die mehr Platz als ein Parkplatz mit ner Reihe Ladesäulen aber trotzdem finde ich das Konzept an sich nicht schlecht.

Flo:

Dekadenter Quatsch!

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