So steht es um die neuen Elektro-AMG-Modelle

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Maria Glaser
Maria Glaser
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Die Performancemarke AMG des deutschen Autoherstellers Mercedes-Benz plant zwei neue, leistungsstarke Modelle, die auf der elektrischen Plattformarchitektur AMG.EA aufbauen sollen. Am V8-Verbrennungsmotor will die Marke aber voraussichtlich in den nächsten Jahren trotzdem festhalten.

Die AMG.EA-Architektur, an der AMG aktuell arbeitet, soll einen neuen Schritt in der Elektrifizierung einleiten und bald zur Grundlage von zwei leistungsstarken Elektroautos der Marke werden. Das erste Modell, eine flache Limousine, soll 2026 auf den Markt kommen. Danach plant die Performance-Marke einen leistungsstarken Elektro-SUV. Über die AMG.EA-Plattform selbst ist noch nicht viel bekannt, außer dass sie über Hochspannungsbatterien für schnelles Aufladen und leichte, leistungsstarke Axialflussmotoren verfügen soll.

Performance an erster Stelle

Der CEO von AMG, Michael Schiebe, versprach in einem Interview, dass die neuen AMG-Elektroautos mit dieser Plattform im besten Sinne nicht mit anderen Elektroautos vergleichbar seien werden. Die Marke wolle, dass die Elektroautos den Benzinern in nichts nachstehen, wobei Sound und Leistung zentral seien.

Das bisherige Feedback zu den Prototypen der Elektro-Modelle sei gut gewesen, so Schiebe:

„Wir haben erst kürzlich einigen US-Händlern die Möglichkeit gegeben, einige dieser Autos zu fahren, und als sie aus dem Auto stiegen, lächelten sie alle. Sie sagten, dass dies ihre Meinung über Elektroautos völlig verändert.“ – Michael Schiebe, CEO von AMG

Vor allem die kontinuierliche Leistung ist dabei für das Fahrerlebnis mit den AMG-Elektroautos von großer Bedeutung. Eine herausragende Leistung auf Rennstrecken mit zuverlässiger Leistung bei jeder Beschleunigung: Das sei es, was die AMG.EA-Plattform leisten müsse, so Schiebe.

„Die meisten Elektroautos auf dem Markt sind in der Lage, sehr schnell zu beschleunigen. Das kann man einmal machen, vielleicht auch zweimal, aber wenn man versucht, das zu wiederholen, verlieren die meisten von ihnen schnell an Leistung.“ – Michael Schiebe

Dazu, ob AMG sich ebenfalls für sogenannte Fake Shifts für seine Modelle entscheiden wird, gibt es noch keine Informationen. Andere Hersteller haben in ihren Elektroautos eine Gangschaltung eingebaut, die das Fahrgefühl von einem Verbrenner möglichst authentisch nachahmen soll.

AMG setzt weiterhin auf Antriebsvielfalt

Obwohl AMG auf die Elektrifizierung kommender Modelle setzt, will die Marke nicht auf Verbrennungsmotoren verzichten. Das Markenzeichen von AMG, nämlich Hochleistungsfahrzeuge, sind dabei die Priorität:

„Wir haben gesagt, wenn wir mit unserem ersten Hochleistungs-Elektroauto auf den Markt kommen, muss es ein echtes Hochleistungsauto sein. Ich sage immer, dass es zuerst ein AMG sein muss und erst danach ein Elektroauto.“ – Michael Schiebe

Daher, so Schiebe, werde auch der V8-Motor weiterleben und müsse nicht zwangsläufig hybridisiert werden. Außerdem sehe er bei der Leistung von Achtzylindermotoren noch mehr Raum zur Entwicklung. Die Marke hat erst im vergangenen Jahr den GT Coupé mit V8-Motor auf den Markt gebracht und arbeitet aktuell an einer nächsten Generation des Motors.

Während Verbrennungsmotoren bei Neuwagen in der Europäischen Union ab 2035 verboten werden, gelte dies nicht in den Vereinigten Staaten, so Schiebe. Schließlich werden die Verbrenner für EU-Vorschriften aber abgeschafft werden müssen. Bis dahin wird es voraussichtlich noch einige Jahre mit V8-Motor geben, wobei Verbrenner und Elektroautos bei AMG koexistieren.

Quelle: Car and Driver – Mercedes Says Its Hi-Po EVs Need to Be an ‚AMG First, EV Second‘

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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Pedro G.:

Hier wird über die Möglichkeit der Zukunft ab 2035 berichtet ⁉️

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