Alpine stellt sportliches Fahrgefühl in den Mittelpunkt

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Alpine plant, in seinen künftigen Elektroautos eine spezielle Powermanagement-Software einzusetzen, die das zusätzliche Gewicht der E-Antriebe kompensieren und ein sportliches Fahrgefühl ermöglichen soll, wie Autocar berichtet. Ein Beispiel dafür ist das Modell A110, das mit seinen 1100 Kilogramm zu den leichtesten Serienautos zählt und für seine agile Dynamik bekannt ist. Für Alpine ist genau dieser Fahrspaß ein zentrales Merkmal, das durch das höhere Gewicht künftiger Elektroautos nicht verloren gehen soll.

Bis 2030 will die Marke insgesamt sieben neue Elektroautos auf den Markt bringen. Doch jedes dieser Autos wird unweigerlich schwerer sein als das A110, was für Alpine eine anspruchsvolle Aufgabe in der Ingenieurskunst darstellt. So wiegt bereits der kompakte Elektro-Kleinwagen A290 rund 1500 Kilogramm, und der kommende SUV A390 wird auf derselben Plattform wie der Nissan Ariya basieren, der zwischen 2000 und 2300 Kilogramm wiegt.

Alpine-CEO Philippe Krief erklärte beim Pariser Autosalon, dass das Ziel darin bestehe, ein Fahrverhalten zu schaffen, das trotz höherem Gewicht das Gefühl eines leichten Autos vermittelt. Der A390 Beta, ein Konzeptmodell, das in Paris präsentiert wurde, soll dies mit einer besonderen Antriebsstruktur erreichen: Zwei Motoren treiben die Vorderachse an, ein weiterer sitzt an der Hinterachse. Mithilfe dieser Konfiguration und einer Torque-Vectoring-Technologie wird die Leistung der Motoren individuell angepasst, was für ein unmittelbares Ansprechverhalten sorgen soll. Das Ergebnis sei eine direkte Lenkbarkeit, die an ein leichtes Auto erinnere.

Krief betonte, dass es dabei nicht um tatsächliche Gewichtsreduktion, sondern um eine gefühlte Leichtigkeit geht. Beim A390 soll die Technologie so nahtlos integriert sein, dass professionelle Testfahrer das Auto problemlos steuern können. Laut Krief wollten die Fahrer das Fahrzeug in Tests mit allen Systemen nutzen, was zeigt, dass das Konzept erfolgreich ist. So wird der A390 zwar kein Leichtgewicht sein, vermittelt jedoch das sportliche Gefühl des A110. Dennoch arbeite Alpine daran, das Gewicht des Autos zu optimieren, sodass es am Ende leichter als vergleichbare Modelle von Renault und Nissan sein könnte.

Die Grundlage für viele weitere E-Autos

Aktuell befindet sich der A390 in der abschließenden Testphase und soll in sechs Monaten offiziell vorgestellt werden. Dabei wird das Modell auch als Grundlage für das dynamische Verhalten der weiteren Elektroautos dienen, die Alpine bis Ende des Jahrzehnts einführen möchte. Krief, der die Führung bei Alpine letztes Jahr übernommen hat, bringt viel Erfahrung im Sportwagenbau mit. Unter anderem war er an der Entwicklung des Ferrari 458 und des Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio beteiligt. Seine Erfahrung sieht er als wertvolle Grundlage, auch wenn es nun um die Entwicklung eines fünfsitzigen E-SUV geht. Die wesentlichen Elemente, die ein sportliches Fahrerlebnis prägen – wie unmittelbare und präzise Rückmeldung in Lenkung, Beschleunigung und Bremsen – sollen auch beim A390 und den folgenden Modellen erhalten bleiben.

Der CEO von Alpine bezeichnete das Unternehmen als Sports Specialty-Marke, die nicht mehr nur klassische Sportwagen anbietet, sondern ein breites Portfolio an dynamischen Autos entwickelt. Bis 2030 plant das Unternehmen, jährlich rund 100.000 Autos zu verkaufen und sich als Marke zwischen Porsche und Audi zu positionieren. Zwar ist die Bekanntheit von Alpine bisher nicht mit den deutschen Wettbewerbern vergleichbar, jedoch soll die Ausweitung der Modellpalette, der Ausbau des Händlernetzes und eine stärkere Präsenz im Motorsport die Markenbekanntheit weiter steigern.

Quelle: Autocar.co.uk – Alpine’s tri-motor tech to create ‚perceived lightness‘ in heavy EVs

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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