Fünf von sieben Finalisten bei „Auto des Jahres“ sind E-Autos

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Car of the Year

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Unter den sieben Finalisten bei der Wahl zum „Car of the Year 2025“ – eine der renommiertesten Auszeichungen der Branche – sind fünf Elektroautos, darunter der Kia EV3, der Hyundai Inster, der Citroën e-C3, der Alfa Romeo Junior und das französische Duo Renault 5 / Alpine A290. Das ist das Ergebnis der Vorrunde des internationalen Wettbewerbs. Aus den ursprünglich 42 im Jahr 2024 neuen Fahrzeugmodellen entschied sich die Expertenjury, bestehend aus 59 Automobiljournalisten aus 23 europäischen Ländern, zunächst für die sieben besten. Diese werden in den kommenden Wochen umfangreichen technischen und dynamischen Tests unterzogen. Wer die Wahl zum „Auto des Jahres 2025“ gewonnen hat, wird am 10. Januar 2025 im Rahmen des Automobilsalons in der belgischen Hauptstadt Brüssel verkündet.

Mit in der Finalrunde neben den fünf Elektroautos sind der Cupra Terramar, den es auch als Plug-in-Hybrid gibt, sowie der Dacia Duster, der als einziges Modell der Finalrunde nicht als E-Auto oder zumindest Teilzeitstromer erhältlich ist. In den Tests werden jeweils alle Antriebsvarianten berücksichtigt, beim Alfa Romeo Junior und beim Citroën C3 also auch die Verbrennerversionen.

Auffällig sind vor allem zwei Dinge: Bis auf den Terramar, der gut 4,5 Meter misst, handelt es sich hauptsächlich um Kleinwagen, der Renault 5 und der Hyundai Inster sind kürzer als vier Meter, der Citroën e-C3 ist nur knapp über dieser Marke. Eine deutliche Verschiebung hin zu effizienteren und auch günstigeren Autos, vergleicht man die sieben Finalisten mit den bestplatzierten Modellen der vergangenen Jahre, als regelmäßig weitaus größere und teurere Fahrzeuge wie der BMW 5er, der VW ID.Buzz, der Kia EV6, der Porsche Taycan und der Volvo XC 90 auf dem Treppchen standen.

Und: Mit Deutschland und China fehlen zwei Länder, die als führende Autonationen gelten. Stattdessen im Finale: Italien, Frankreich, Spanien, Rumänien und Korea. Dabei hätten Deutschland und China aussichtsreiche Kandidaten auf der Longlist gehabt: Audi A5, A6 e-tron und Q6 e-tron, BMW X3, Ford Capri und Explorer, Opel Grandland und Frontera, Porsche Macan sowie Volkswagen Passat und Tiguan fanden auf deutscher Seite im Vorjury-Prozess keinen Anklang. Auch die chinesischen Modelle BYD Seal U, Nio EL8 und Xpeng G6 wurden von den Juroren nicht berücksichtigt. Der Blick auf die hochkarätigen Mitbewerber zeigt, dass sich die sieben Finalisten schon jetzt allesamt als Sieger fühlen dürfen.

Sollte ein E-Auto den Preis gewinnen – und die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht –, wäre es nicht das erste Mal: 2011 gewann der Nissan Leaf als erstes E-Auto überhaupt. Auch der Jaguar iPace, der Kia EV6, der Jeep Avenger und der Renault Scénic E-Tech wurden bereits als „Auto des Jahres“ ausgezeichnet. Sollte es diesmal wieder ein Elektroauto sein: Es wäre das vierte Mal in Folge.

Quelle: Car of the Year – Pressemitteilung vom 15.11.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Celsi:

Tut er nicht. Der Journalismus und die E-Lobbyisten (z. B. Dudenhöffer) tun das. Die sind nicht „der Markt“.
Das erinnert mich an AfD-Wähler, die mit ihren Zustimmungswerten von unter 1/5 von sich als „das Volk“ reden.

Jeff:

„Der Markt“ schreit doch seit Jahren nach günstigen, alltagstauglichen Elektroautos. Warum also das Journalistenbashing?

Smartino:

„[…] wie wenig die dort entscheidenden Journalisten und Experten in Wahrheit für „den Markt“ stehen“

Die sollen sich eben NICHT beeinflussen lassen, sondern möglichst neutral, objektiv und unvoreingenommen entscheiden. Das ist ihr Job.

Stefan Burr:

Es zeigt aber auch, wie wenig die dort entscheidenden Journalisten und Experten in Wahrheit für „den Markt“ stehen und eine Rolle bei den Kaufentscheidungen am Markt spielen. Ist schon eine liebe Blase für sich.

PhiGo:

Oh, Anzeichen von Vernunft, statt immer grösser, schwerer und teurer.
Das ich das noch erleben darf.
Ich hoffe, das setzt ein deutliches Zeichen für unsere deutschen „Schwergewichte“.

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