Bei Volkswagen stehen die Zeichen auf Veränderung: Die Marke stellt ihre Namenslogik um und überführt bekannte Reihen wie Polo, Golf oder Passat in die elektrische ID.-Welt. Das Kürzel ID. markiert die Technik, der Modellname dahinter sorgt für Orientierung im Programm. Parallel laufen die Verbrenner weiter unter ihren etablierten Bezeichnungen. So entsteht eine klare Zuordnung für Kund:innen, die zugleich auf vertraute Werte trifft.
Volkswagen-Chef Thomas Schäfer hatte den Kurswechsel bereits zuvor angedeutet und sagt nun: „Unsere Modellnamen sind in den Köpfen der Menschen fest verankert. Daher werden wir unsere bekannten Namen in die Zukunft führen. Der ID. Polo ist nur der Anfang.“ Die Botschaft macht deutlich, dass der Konzern nicht auf eine abstrakte Nummernlogik setzt, sondern auf die Kraft von Tradition und Erinnerung. Bekannte Bezeichnungen sollen die Schwelle in die Elektromobilität senken.
Erster sichtbarer Schritt ist der ID. Polo, der 2026 auf den Markt kommt. Bereits auf der IAA Mobility 2025 wird Volkswagen noch getarnte Vorserienautos zeigen. Die geplante Reihenfolge zeigt, wie die Marke ihre Strategie strukturiert: Technik erklärt, Namen tragen. Dabei geht es nicht nur um Klarheit, sondern auch um Emotion. Vertriebsvorstand Martin Sander betonte: „Genau deshalb geben wir auch unseren ID. Modellen wieder Namen, die Emotionen wecken und im Alltag der Menschen verankert sind.“ Mit dieser Linie verabschiedet sich Volkswagen von reinen Ziffern. Stattdessen sollen vertraute Begriffe wie Golf oder Polo künftig wieder stärker im Mittelpunkt stehen.
Besonders spannend ist der Blick auf den ID.3. Folgt Volkswagen der eigenen Logik, wird die nächste Generation zum ID. Golf. Ein Marktstart 2027 erscheint realistisch. Die erste Generation lief von 2019 bis 2023, es folgte ein Facelift 2023. Damit könnte die dritte Auflage vier Jahre später erscheinen, also ein Jahr nach dem ID. Polo. Für viele Beobachter wäre damit die endgültige Verschmelzung von Vergangenheit und Zukunft im Modellprogramm erreicht.
Dass vertraute Namen wirken, hat eine Sonderaktion im Februar 2025 beim ID.3 gezeigt. Innerhalb von zwei Wochen wurden in Deutschland fünfstellige Bestellungen erreicht, nachdem Leasingkonditionen auf Golf-Niveau angeboten wurden. Sander erklärte dazu: „Unser Ziel war es, unseren Kunden ein attraktives Leasingangebot zu vergleichbaren Konditionen wie beispielsweise bei einem Golf anzubieten.“ Die Resonanz zeigte, wie eng die Wahrnehmung von Elektro- und Verbrennermodellen zusammenhängt.
Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 03.09.2025 / AutoundWirtschaft.at – „Autos bekommen richtige Namen“ / InsideEVs – VW-Markenchef verkündet Abkehr von bisherigen „ID“-Bezeichnungen