Volkswagen senkt Händlermarge für Elektroautos ab 2026

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Laura Horst
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  —  Lesedauer 2 min

Volkswagen-Pkw will seinen Partnern ab Anfang des kommenden Jahres eine um zwei Prozentpunkte gesenkte Marge für den Elektroautovertrieb bieten, wie die Automobilwoche aus Händlerkreisen erfahren hat. Die Marge für Autos mit Verbrennungsmotor hingegen soll unverändert bleiben.

Bisher erhalten Händler sechs Prozent Grundmarge plus vier Prozent Zusatzmarge. Dieser Zusatz soll für E-Autos ab dem kommenden Jahr nur noch zwei Prozent betragen. Hinzu kommt zudem die flexible Vergütung in Form von Boni. Volkswagen will das neue Bonussystem noch in diesem Monat verabschieden, heißt es aus Händlerkreisen.

Der VW-Deutschland-Chef Achim Schaible bestätigte, dass sich die Margenstruktur bei Elektroautos künftig vom Verbrennerverkauf unterscheiden wird. „Die gesamte Automobilindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel – das wirkt sich auch auf die Logik von Margen und Boni aus“, erklärte Schaible. Diese Entwicklung betreffe nicht nur Volkswagen, sondern die gesamte Branche.

Für den Vertrieb ihrer Elektroautos hatten die Konzernmarken das Agenturmodell eingeführt, von dem Audi bereits wieder auf das klassische Händlersystem umgestellt hat. Volkswagen-Pkw kehrt im nächsten Jahr zum klassischen Händlervertrieb zurück, bei dem die Partner die E-Autos wieder auf eigene Rechnung verkaufen. Davon ausgenommen ist das Großkundengeschäft, das weiter im Agentursystem läuft.

„Im Vergleich zur bisherigen Agenturstruktur bedeutet das für unsere Partner sogar eine verbesserte Marge im Elektroauto-Geschäft“, sagte Schaible. Durch die Umstellung hätten die Händler „neue Spielräume bei der individuellen Preis- und Angebotsgestaltung“, da sie einen großen Teil ihrer Vergütung in Form von Nachlässen an ihre Kunden weitergeben können.

Die Automobilwoche verweist darauf, dass den Partnern im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor letztlich dennoch die zwei Prozentpunkte an Marge fehlen. Von Seiten der Händler wurde die Forderung laut, Volkswagen müsse nun wettbewerbsfähige Preise machen und „mehr reingeben“, um zu hohe Raten auszugleichen.

Volkswagen selbst will mit der Kürzung der fixen Vergütung das Geld wieder reinholen, das ursprünglich mit der Umstellung das Agentursystem erzielt werden sollte. Der Deutschlandchef spielt den Ball zurück an die Händler, wozu er sagte: „Kundenwirksame Nachlässe hängen immer von der jeweiligen Markt- und Wettbewerbssituation ab. Mit der Rückführung der BEVs ins Handelseigengeschäft geht die volle Vertriebsverantwortung wieder an unsere Handelspartner über – inklusive Preisgestaltung und Vermarktung.“

Volkswagen-Pkw unterliegt seit Ende 2023 dem strikten Sparkurs von CEO Oliver Blume, der Kostensenkungen in Höhe von zehn Milliarden Euro vorsieht. Dabei soll der Vertrieb mit vier Milliarden Euro den Großteil beisteuern, was die Marke vor allem durch höhere Preise erreichen will.

Quelle: Automobilwoche – VW spart an der Händlermarge für Elektroautos

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