Vinfast will noch dieses Jahr in Deutschland ausliefern

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Daniel Krenzer
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Der vietnamesische E-Auto-Bauer Vinfast möchte noch im Laufe des Dezembers die ersten Fahrzeuge auf dem europäischen Markt inklusive Deutschland ausliefern. Das berichtet die Automobilwoche und zitiert eine Angabe des Herstellers: „Wir schließen aktuell die notwen­digen Vorbereitungen ab, um im Dezember erste Modelle des VF 8 an Kunden auszuliefern.“ Zuvor wurde der Lieferbeginn mehrfach nach hinten verschoben, eigentlich waren die ersten Auslieferungen bereits vor zwei Jahren geplant.

Wie viele Vorbestellungen Vinfast auf dem europäischen Markt derzeit offen hat, wollte der Hersteller offenbar nicht preisgeben. Im vergangenen Jahr seien weltweit rund 65.000 Fahrzeuge des VF8 und des größeren VF9 reserviert worden, hieß es seinerzeit. Die Automobilwoche verweist aber darauf, dass die Vietnamesen in diesem Jahr bislang kaum Fahrzeuge absetzen: „Nach eigenen Anga­ben setzte der neue Hersteller in den ersten drei Quartalen 19.715 Elektrofahrzeuge ab. 7000 davon allerdings an eine vietnamesische Taxi­Firma, die zur Vingroup gehört.“ 

Der Aktienkurs des Autoherstellers war im Laufe des Jahres nach zuvor hohen Erwartungen um gut 60 Prozent abgestürzt. Allerdings kam überhaupt nur ein Bruchteil der Aktien in den freien Verkauf, gut 99 Prozent gehören dem vietname­sischen Unternehmer Pham Nhat Vuong.

Bekenntnis zum europäischen Markt

In Deutschland hat Vinfast inzwischen sechs edel gestaltete Stores mitten in den Innenstädten, und zwar in Frankfurt, Berlin, München, Ham­burg, Köln und Oberhausen. „Unser Bekenntnis zum europäischen Markt steht“, schrieb das Unternehmen auf eine Anfrage der Automobilwoche. Bislang tut sich Vinfast aber offenbar schwer, in Europa Fuß zu fassen – kein Wunder, ließen doch die Auslieferungen lange auf sich warten. Aber das soll nun ja besser werden.

Das erst 2017 gegründete Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des vietnamesischen Mischkonzerns Vingroup. Anders als etablierte Hersteller setzt Vinfast von Beginn an voll auf Elektromobilität. Die Produktion erfolgt ebenfalls in Vietnam in eigenen Werken. Pläne für weitere Werke außerhalb von Vietnam, unter anderem in den USA, laufen. Auch hier gibt es allerdings Verzögerungen. Neben dem kompakten SUV VF8 plant Vinfast auch die Modelle VF6, VF7 und VF9 in Europa einzuführen. Langfristiges Ziel ist eine weltweite Expansion auch nach Südamerika, Indien und in den Nahen Osten. Bereits im Bau sind Fabriken in den USA sowie in Indonesien.

Quelle: „Automobilwoche – Europa-Start: Vinfast will es noch mal wissen“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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panibodo:

Nicht zu Ende gedacht. Wir geben uns doch auch dazu her, chinesische Autos zu kaufen, von einem der schlimmsten Terrorstaaten dieser Erde. Wenn es um unser Portemonnaie geht, kehren wir unser Gewissen halt unter den Teppich. Und als Argument für diese Bigotterie kommen dann Kommentare wie „VW? Nie wieder ein Auto von diesen Abgasbetrügern“ und ähnlicher Unsinn.

Spiritogre:

Oha, die Downvotes zeigen, dass hier viele scheinbar einen Polizeistaat lieben… In Vietnam landet man im Knast wenn man es wagt öffentlich (Internet) auch nur den Hauch von Negativem über Vinfast zu erzählen. Wenn ihr das unterstützen wollt… ich definitiv nicht.

Wolfbrecht Gösebert:

Zitat Titelzeile: „Vinfast will noch dieses Jahr in Deutschland ausliefern“
Die wichtigeren Fragen aber müßten lauten:
»Will der deutsche Käufer überhaupt Autos von Vinfast kaufen?« … bzw … »Was sollte ihn dazu veranlassen?«

Spiritogre:

Wenn sie so einen VF8 für 20k anbieten würde ich mich vielleicht korrumpieren lassen. Ansonsten würde ich um solche blutigen Diktatoren einen großen Bogen machen. Zum Glück taugen die Autos aber ja ohnehin nicht viel.

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