Umweltreport bestätigt kleineren CO2-Fußabdruck des BMW i4 M50

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Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Elektroautos sind vielfach in der Kritik. Immer wieder wird das Argument genannt, durch die Batterie hätte ein Elektroauto einen viel schlechteren CO2-Fußabdruck als ein konventioneller Verbrenner. Immer mehr Kunden wollen also wissen, wie es um die Umweltverträglichkeit ihres Stromers bestellt ist. Die Hersteller reagieren – und veröffentlichen Lebenszyklusanalysen für ihre Fahrzeuge. Diese zeigen auf, wie die Elektromodelle im Vergleich zu vergleichbaren Verbrennern abschneiden. Aktuell verfügbar: der Report für den BMW i4 M50, Modelljahr 2021.

Betrachtet werden bei solchen Lebenszyklusanalysen alle Stufen der Wertschöpfungsketten, von der Gewinnung der Rohstoffe bis hin zur Nutzungsphase und dem Recycling. Für die Nutzungsphase wurden beim BMW i4 M50 200.000 gefahrene Kilometer und der Normverbrauch nach WLTP angenommen. Der Analyseprozess wurde vom TÜV Rheinland verifiziert und von einem externen Auditor kommentiert.

Die Ergebnisse sind eindeutig: gegenüber dem vergleichbaren, fossil betriebenen 420i ist der CO2-Fußabdruck des i4 M50 über die gesamte Fahrzeuglaufzeit um 32 Prozent geringer – bei Ladung von Strom mit einem gemischten Strom-Mix wohlgemerkt. Wird ausschließlich Strom aus erneuerbarer Energie geladen, beträgt der Unterschied sogar 64 Prozent. Dabei startet der i4 M50 mit einem etwa doppelt so hohen CO2-Wert aus der Produktion. Über die Lebensdauer werden jedoch die enormen Emissionen aus der Nutzungsphase beim Verbrenner schlagend. Sie machen allein etwa 70 Prozent der gesamten CO2-Emissionen aus.

Beim i4 kommt der Großteil der Emissionen tatsächlich aus der Produktion (im Falle des Ökostrom-Ladens etwa 90 Prozent) bzw. aus der Energiebereitstellung (je etwa die Hälfte im Falle des Ladens von Strom-Mix). Das Recycling ist hingegen vernachlässigbar. Das Ergebnis bestätigt, was ohnehin längst bekannt ist: Der Stromer trägt einen schwereren Rucksack aus der Produktion, über die gesamte Fahrzeuglebensdauer ist er aber unschlagbar – sofern man überwiegend Ökostrom lädt. Veränderte Batterieinhaltsstoffe, optimierte Produktionsprozesse und wiedergewonnene Sekundärrohstoffe aus dem Recycling werden diesen Rucksack mittelfristig noch leichter machen.

Auch ein von der im österreichischen Graz ansässigen Joanneum Research Forschungsgesellschaft entwickeltes „LCA-Tool“ bestätigt die Überlegenheit von Elektroautos, was den Umwelteffekt über die Lebensdauer betrifft. Sie sind deutlich umweltverträglicher als alle anderen derzeit bekannten Antriebsformen wie Verbrenner, Plug-in-Hybrid, Bio-Methan oder Brennstoffzelle. Nur eine Brennstoffzelle, die mit grünem Wasserstoff aus Windstrom betrieben wird, hat annähernd gut abgeschlossen. Untersucht wurden Modelle der Golf-Klasse verschiedener Hersteller mit einer Laufleistung von 240.000 Kilometer.

Quelle: BMW Group – Environmental Report BMW i4 M50

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Jens:

Es gibt Hersteller in Ungarn, dort ist der Energiemis allgemein sehr Nuklear-lastig.

Jens:

„Second Life“ ist aber Weiterverwendung, nicht Recycling. D.h. die Zellen müssen nicht neu hergestellt werden. Das ist ja gerade der springende Punkt bei der Lifetime-Betrachtung mit 2nd life.

BMW sagt übrigens, dass sie auch den Abbau berücksichtigen.Und das werden sie auch können. Es ist lediglich für den Gesamtmarkt aufgrund der von Dir genannten Umstände sehr schwierig, aber eine einzelne Leiferkette sollte schon bewertbar sein.
Grüße

Jens:

Absolut fragwürdig.
Ein Methanverbrenner mag lokal weniger schädliche Emissionen verursachen, laut ist er allemal.
Das größte Argument gegen ihn ist jedoch die Energieeffizienz. Methan ist, mit großem Abstand, am besten in Kraft-Wärme-Kopplung aufgehoben.

Marc Gutt:

Mercedes scheint das aber mit der Factory 56 besser zu machen. Auch sollen sie ja Zugang zu co² neutralen Akkus haben, wie auch immer das erzielt wird. Zumindest wirkt es so, als hätten die im Gegensatz zu den anderen deutschen Herstellern ihre Hausaufgaben gemacht. Wenn der Rucksack gleich groß oder gar kleiner ist, nimmt man Kritikern jeglichen Wind aus den Segeln und das muss man meiner Ansicht nach hinkommen.

Mr.Hu:

Nun, In Dänemark basiert der Großteil des Biomethans auf Gülle sowie den Bioabfällen von Haushalten. Ansonsten hast du wohl recht.

MKU:

Der größte Teil des Bio-Methans basiert wohl nicht auf Reststoffen. Und wenn dann noch Kunsdünger dazu kommt, kippt die C02 Bilanz irgendwann

Mr.Hu:

Wie soll (zumindest reststoffbasiertes) Biomethan umweltverträglicher sein als ein E-Antrieb? Ich glaub, da hat man sich ein bisschen weit aus dem Fenster gelehnt.

Mr.Hu:

Zugegeben, du und brainDotExe, ihr habt schon Recht. Der M440i ist wahrscheinlich das richtige Vergleichsfahrzeug, gerade wegen Performance auf dem Track und so, und auf eine Diskussion hat jetzt wohl niemand Lust.

MMM:

Naja, PS ist eins, kg/PS etwas anderes. Ich würde auch eher den 440i dort sehen. Der ist auch vom Komfort her deutlich näher dran. Der M3 Comp. ist eher kompromisslos.

Auf der Rennstrecke sieht der M50 auch kein Land gegen dem M3. Über kurze Distanzen zieht er vielleicht mal weg, aber wenn das etwas länger geht, schlägt die Stunde des M3. Der kann das 10 Runden am Stück – und braucht dann nur Sprit, keine Abkühlpause. Da kommt kein BEV mit.

brainDotExe:

Der i4 M50 ist von BMW verständlicherweise als M Performance Fahrzeug eingestuft und nicht als richtiges M Fahrzeug.
Die Leistung stimmt zwar, aber für einen richtigen M ist er deutlich zu schwer.
Auch würde es man einem richtigen M nicht verzeihen die Leistung unter dauerhafter Vollast zu reduzieren.
Er ist halt nicht für die Rennstrecke ausgelegt.

Da ist der M440i/M340i schon der passende Vergleich, auch vom Preis her.

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