Toyota-Elektrolimousine bZ3 soll noch dieses Jahr starten

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Michael Neißendorfer
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Toyota plant demnächst die Einführung seines zweiten Elektroautos, der Fließhecklimousine bZ3. Das rein elektrische Modell im Format des allseits bekannten Corolla soll zunächst nur in China erhältlich sein, dem weltweit größten Automobilmarkt. Insidern zufolge sollen Produktion wie auch Verkauf noch in diesem Jahr starten, so die Nachrichtenagentur Reuters.

Bei der Entwicklung des Fahrzeugs arbeitet Toyota mit dem chinesischen Automobilkonzern BYD zusammen. Wie die drei Insider verrieten, sei die flache Limousinenform des Toyota bZ3 unter anderem durch die dünnen Blade-Technologie der Chinesen machbar geworden. Ein typisches Blade-Pack ist etwa zehn Zentimeter flach. Das sind gut fünf Zentimeter weniger als bei anderen Lithium-Ionen-Packs. Die eher dick auftragenden herkömmlichen Akkus sind ein Grund dafür, dass viele bislang auf dem Markt erhältliche Elektromodelle hochbeinige SUV und Crossover sind. Der flachere Akkupack von BYD hingegen ermögliche neben der schnittigeren Bauform auch ausreichend Platz im Innenraum des bZ3, ohne das Dach anheben zu müssen.

Laut einer früheren regulatorischen Einreichung beim chinesischen Ministerium für Technologie und Informationstechnologie (MIIT) kommen die Elektromotoren des bZ3 ebenfalls von BYD. Demnach ist eine Version 135 kW (181 PS) und eine mit 180 kW (241 PS) denkbar. Weitere Varianten sind nicht ausgeschlossen. Die drei Auskunftgeber teilten Reuters auch mit, dass Toyota den bZ3 eigentlich bereits im April auf der Beijing Auto Show enthüllen wollte. Das Debüt allerdings musste verschoben werden, da die Automesse wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt wurde.

Die Preise des bZ3 bleiben vorerst unbekannt, aber eine der Quellen sagte, dass die Elektrolimousine in China für umgerechnet gut 28.500 Euro zu haben sein soll. Das wären gut 30 Prozent weniger als Teslas Model 3, ein Hauptkonkurrent in diesem Segment.

Toyotas kleine elektrische Limousine soll in Tianjin auf der gleichen Montagelinie und Plattform wie der SUV bZ4X gebaut werden, das erste Elektro-Modell von Toyota. Die jährliche Produktion soll zunächst rund 30.000 Einheiten betragen. Das Werk in Tianjin wird gemeinsam von Toyota und seinem Joint-Venture-Partner FAW Group betrieben. Den Quellen zufolge soll Toyota allerdings nicht vorhaben, den bZ3 auch mit GAC Motor zu produzieren, seinem zweiten Joint-Venture-Partner in China.

Zur Batteriekapazität und möglichen Reichweiten liegen noch keine Informationen vor. Der bZ4X auf Toyotas e-TNGA-Plattform schafft mit seinem 71 kWh fassenden Akku maximal 436 km; eine Limousine würde mit der gleichen Batterie sicherlich noch etwas weiter kommen.

Quelle: Reuters – Toyota to start selling small electric sedan in China by year-end

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Hinrichsen:

das ist ja ein hartes Urteil, das ist doch heute so Üblich.. Mercedes verkauft umgelabelte Renaults, Seat und Skoda VW´s Toyota und Subaru usw.. so öffnen die sich einen riesen MArkt..

Jens:

Das ist der Offenbarungseid Toyotas. Ein umgelabeltes chinesisches Fabrikat.

Läubli:

Absolut, das Bild ist sehr schön… würde man den Toyota darin entfernen. Toyotas verfolgen schon lange eine ganz eigensinnige Designsprache. Früher, bis zum Celica GT-Four waren die Autos schön… danach kam einfach nur noch „Außerirdisches“ auf den Markt.

David:

Man muss sich wirklich wundern, was für eine ungewöhnliche Zurückhaltung Japan beim Thema Elektromobilität an den Tag legt. Da ist nicht erkennbar, wie man die Marktanteile ins Elektrozeitalter herüber retten will.

IchAuchMal:

Toyota-pkw haben eine technische Qualität und eine Lebensdauer, die über alle Zweifel erhaben ist.
Aber warum müssen diese Wagen immer so abgrundtief hässlich sein?

egon_meier:

Blade-Batterien verfolgen also das gleiche Ziel wie der Einheitszelle von VW. So weit so gut.
Aber dass Toyota als der Welt größte Autokonzern kein eigenes BEV auf die Beine kriegt ist schon etwas peinlich. Erst zu spät und jetzt nicht auf eigenem Mist gewachsen. Das erinnert mich so an die ersten Gehversuche von GM – bis auf das Blech kam damals alles von LG.

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