Batterieunternehmen Maxwell nimmt Teslas finales Übernahmeangebot an

Cover Image for Batterieunternehmen Maxwell nimmt Teslas finales Übernahmeangebot an
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfotonummer: 329804975

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Der Artikel wurde ursprünglich am 14. Mai 2019 veröffentlicht, hat am 16. Mai 2019 aufgrund neuer Informationen jedoch ein Update erfahren.

Bereits im Februar angekündigt, möchte Tesla im Mai nun den Deal zur Übernahme des Batterieunternehmens Maxwell unter Dach und Fach bringen. Hierzu kündigte der Automobilhersteller aus Kalifornien, Anfang der Woche, das finale Übernahmeangebot für Batterieunternehmen Maxwell an. Im Februar hatte man sich bereits auf die Übernahme des in San Diego ansässigen Ultrakondensator- und Batterieunternehmens Maxwell für über 200 Millionen Dollar verständigt.

In späteren Berichten wurde dann bekannt, dass Tesla und Maxwell bereits länger umeinander herumgeschlichen sind. Tesla aber erst im Dezember 2018 ernsthaftes Interesse zeigte und zeitnah darauf das Übernahmeangebot unterbreitet. Investoren Maxwells, welche sich nicht erfreut über die Übernahme zeigten, blockierten durch Klagen die Übernahme. Mittlerweile sei man soweit, dass die Freigabe durch die SEC wohl erfolge. Laut Tesla sei man im Zeitplan und auf Kurs und gehe davon aus, dass die Übernahme Mitte Mai über die Bühne gebracht wird.

Tesla gab hierzu sein letztes Angebot zum Abschluss des Deals bekannt:

„Tesla, Inc. gab heute die endgültige Angebotsabgabe für sein zuvor angekündigtes Angebot bekannt, alle ausstehenden Stammaktien der Maxwell Technologies, Inc. in Aktien der Tesla Stammaktien umzutauschen. Basierend auf den Bedingungen des zuvor angekündigten Fusionsvertrags zwischen Tesla und Maxwell sowie den Bedingungen in den Tauschangebotsmaterialien und dem dazugehörigen Übermittlungsschreiben von Tesla hat jede Aktie der Maxwell-Stammaktie, die im Angebot gültig angedient und nicht vor Ablauf des Angebots zurückgezogen wird, Anspruch auf 0.0193 einer Aktie der Tesla-Stammaktien, zusammen mit Bargeld anstelle von Bruchteilen der Tesla-Stammaktien, ohne Zinsen und abzüglich aller anfallenden Quellensteuern.“

Des Weiteren gab Tesla zu verstehen, dass das Angebot bis zum Ende des Tages am 15. Mai 2019 auslaufen wird, es sei denn, es wird gemäß dem Fusionsvertrag zwischen Tesla und Maxwell weiter verlängert oder früher beendet. Seit dem Abschluss des Deals im Februar ist der Aktienkurs von Tesla gesunken, was dazu führt, dass mehr Aktien benötigt werden, um den für den Deal vereinbarten Betrag zu erreichen. Die gesamte Transaktion wird voraussichtlich einen Wert von 235.674.520,50 Dollar haben.

Tesla schließt die Übernahme von Maxwell ab und übernimmt offiziell die Batterietechnik

Tesla veröffentlichte heute eine Pressemitteilung, welche folgende Aussage beinhaltete:

„Tesla, Inc. (NASDAQ: TSLA) gab heute den erfolgreichen Abschluss seines zuvor angekündigten Angebots zum Tausch aller ausstehenden Stammaktien der Maxwell Technologies, Inc. bekannt. („Maxwell“) für 0,0193 einer Aktie der Tesla-Stammaktie, zusammen mit Bargeld anstelle von Bruchteilen der Tesla-Stammaktie, ohne Zinsen und abzüglich aller anfallenden Quellensteuern.“

Der Autohersteller überträgt Aktien im Wert von knapp über 235 Millionen Dollar, um fortan die Kontrolle über das Unternehmen und deren Batterietechnik zu übernehmen.

Trockenelektrodentechnologie von Maxwell kann Reichweite steigern, Gewicht senken und Kosten reduzieren

Für Tesla selbst dürfte weniger das Geschäft mit den Ultrakondensatoren von Interesse sein, als die Trockenelektrodentechnologie an der Maxwell derzeit arbeitet und forscht. Nach Aussage des Unternehmens seien bei den eigenen Elektrode eine Energiedichte von über 300 Wh/kg in aktuellen Demonstrationszellen möglich. Künftig könnten über 500 Wh/kg umgesetzt werden. Dies würde eine deutliche Verbesserung gegenüber den von Tesla verwendeten aktuellen Batteriezellen darstellen und eine größere Reichweite oder ein geringeres Gewicht ermöglichen.

Neben dieser Tatsache spricht aber vor allem für die Trockenelektrodentechnologie von Maxwell, dass der Herstellungsprozess vereinfacht und eine „Kostenreduzierung von 10 bis 20 % im Vergleich zu hochmodernen Nass-Elektroden“ zu erzielen sei, während „die Lebensdauer der Batterie um den Faktor 2 verlängert“ wird.

Quelle: electrek – Tesla announces final offer to acquire battery company Maxwell // Tesla – Pressemitteilung vom 16. Mai 2019

Worthy not set for this post
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Niki:

Super, ich gratuliere!
Ein äußerst kluger Schachzug von Tesla!

Ähnliche Artikel

Cover Image for Citroën will E-Autos für alle erschwinglich machen

Citroën will E-Autos für alle erschwinglich machen

Sebastian Henßler  —  

Citroën-Chef Xavier Chardon erklärt im Podcast, wie die Marke mit Komfort, fairen Preisen und E-Antrieben die Elektromobilität für alle zugänglich machen will.

Cover Image for Genesis Electrified G80 im Test: Unterwegs im Chauffeur-Modus

Genesis Electrified G80 im Test: Unterwegs im Chauffeur-Modus

Daniel Krenzer  —  

Hinten rechts reist es sich in einer E-Limousine wie dem G80 am besten, doch auch auf dem Fahrersitz lässt es sich bis auf wenige Einschränkungen gut aushalten.

Cover Image for Diese 7 deutschen E-Autos haben ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis

Diese 7 deutschen E-Autos haben ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis

Daniel Krenzer  —  

Deutsche Elektroautos sind nicht unbedingt die günstigsten. Dennoch gibt es einige Modelle, die ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis bieten.

Cover Image for Warum Niedersachsens Polizei lieber Audi fährt – und was das über VW verrät

Warum Niedersachsens Polizei lieber Audi fährt – und was das über VW verrät

Sebastian Henßler  —  

Niedersachsen bestellt bei Audi statt bei VW – und sendet damit ein zwiespältiges Signal. Warum der Auftrag mehr über den Konzern als das Land verrät.

Cover Image for Gezielt statt mit der Gießkanne: Verbände fordern sozial gerechte Förderung der E-Mobilität

Gezielt statt mit der Gießkanne: Verbände fordern sozial gerechte Förderung der E-Mobilität

Michael Neißendorfer  —  

Die Klima Allianz Deutschland appelliert an die Politik, die neue E-Auto-Förderung gezielt auf Menschen mit niedrigen Einkommen auszurichten.

Cover Image for Das „Deutsche Auto des Jahres“ wird nicht aus Deutschland kommen

Das „Deutsche Auto des Jahres“ wird nicht aus Deutschland kommen

Michael Neißendorfer  —  

Das deutsche Auto des Jahres wird nicht aus Deutschland kommen, aber wahrscheinlich ein E-Auto sein: Vier der fünf Finalisten fahren rein elektrisch.