Stellantis-Chef Carlos Tavares geht 2026

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Hannes Dollinger
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  —  Lesedauer 2 min

Carlos Tavares, CEO des Automobilkonzerns Stellantis, wird seinen Vertrag, der Anfang 2026 ausläuft, nicht verlängern. Der Rückzug von Tavares kommt, nachdem der Konzern in diesem Jahr mit sinkenden Umsätzen und einer schwächeren Geschäftsleistung in Nordamerika zu kämpfen hatte, nicht überraschend. Stellantis plant, seine Führungsriege umfassend neu zu organisieren, um die Effizienz zu steigern und den Herausforderungen auf dem globalen Automobilmarkt besser zu begegnen.

Unter Tavares hatte Stellantis noch 2023 Rekordgewinne eingefahren, doch der anhaltende Druck von Seiten der Gewerkschaft United Auto Workers, der Aktionäre und der Autohändler führte zu wachsendem Unmut über die aktuelle Ausrichtung des Konzerns. Tavares reagierte darauf mit der Ankündigung, sein Amt 2026 niederzulegen, um Platz für einen Nachfolger zu machen. Dieser wird voraussichtlich Jean-Philippe Imparato sein, derzeitiger CEO von Alfa Romeo. Imparato soll nicht nur die Rolle des CEO übernehmen, sondern gleichzeitig auch COO der Region Enlarged Europe werden.

Stellantis befindet sich aktuell in einer Phase umfassender Umstrukturierungen. Der Konzern hat in den letzten Monaten mehrere bedeutende Personalwechsel vorgenommen: CFO Natalie Knight sowie Uwe Hochgeschurtz, Ex-Opel-CEO und aktueller COO der Region Enlarged Europe, werden den Konzern verlassen. Auch die Führungsspitze von Jeep steht vor einem Wechsel, da Antonio Filosa zum neuen Markenchef ernannt wurde. Filosa soll zusätzlich als COO für Nordamerika fungieren, nachdem Carlos Zarlenga aus dieser Position ausscheidet.

Die neuen Führungskräfte bei Stellantis stehen vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der Nettogewinn von Stellantis sank 2024 um 48 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro, wobei der Umsatz im ersten Halbjahr um 14 Prozent zurückging. Insbesondere der einst ertragsstarke US-Markt zeigte deutliche Schwächen, mit einem Gewinnrückgang von 20 Prozent im dritten Quartal. Analysten haben die Aktie des Unternehmens herabgestuft, die mittlerweile bei 12,19 Euro notiert und einen Wertverlust von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet hat.

Die aktuelle Neuausrichtung wird von Stellantis als Versuch gewertet, die Organisation im globalen Umfeld zu vereinfachen und leistungsfähiger zu machen. Tavares bleibt bis zu seinem Ausscheiden in der Verantwortung und will bis dahin die strategischen Prioritäten des Unternehmens weiter vorantreiben, um Stellantis wieder in die Spur zu bringen.

Quelle: Stellantis – Unter der Führung von Carlos Tavares: Stellantis mit Änderungen der Managementorganisation zur Verbesserung der Leistung / VDI – Aus für Tavares: Stellantis-CEO muss gehen

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Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Michael Neißendorfer:

Tavares hat bereits im Frühjahr angedeutet, dass er seinen Vertrag nicht mehr verlängern wird. Was hinter den Kulissen vorgeht, weiß nur das Stellantis-Topmanagement. Ob das ein Muss, Will, Darf, Sollte ist, wer weiß…

Hans-Peter Leemann:

Mit anderen Worten Tavares (muss) gehen ?

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