Aptera stellt auf der CES ein serienreifes Solarauto vor

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Aptera

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Auf der CES in Las Vegas gibt es technologisch so einige Blicke in die Zukunft zu sehen. Gar nicht mal so weit von der Umsetzung entfernt ist das dort präsentierte serienreife Modell des Solar-Elektroautos Aptera. Das Unternehmen macht damit eigenen Angaben zufolge „einen monumentalen Schritt in Richtung einer Neugestaltung der Zukunft des Transports“. Energie für bis zu 16.000 Kilometer im Jahr soll in sonnigen Regionen rein durch das Sonnenlicht in den Akku gespeist werden können.

Mit dem Übergang von Prototypen zu Validierungsfahrzeugen signalisiere Aptera mit seiner Premiere seine Bereitschaft, unser aller Einstellung zur Mobilität neu zu definieren und ein Fahrzeug zu liefern, das eine unübertroffene Energieeffizienz, Unabhängigkeit von konventionellen Ladestationen und ein wirklich emissionsfreies Fahrerlebnis bietet, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung hochtrabend. Auch Mitfahrten werden auf der CES an Pressevertreter angeboten.

Für die meisten alltäglichen Fahrten sei mit dem Aptera kein Nachladen mit Stecker mehr notwendig, heißt es weiterhin. Voraussetzung ist hierfür freilich, dass die Sonne stark genug scheint und das Solarauto nicht unter Bäumen oder gar in Tiefgaragen abgestellt wird. Bis zu 640 Kilometer sollen zudem mit einem vollen Akku zurückgelegt werden können, der Strom dafür könne in weniger als einer Stunde an einer Ladestation in das Fahrzeug geladen werden. Bis zu 64 Kilometer am Tag seien aber allein durch die Sonnenenergie möglich, ohne dass der Akku in Summe an gespeichertem Strom verliere.

Traum vom Solarauto lebt weiter

Bei der Veranstaltung in Las Vegas sei es die erste öffentliche Präsentation der kompletten Solaranlage des Aptera, die aus „vier strategisch auf Motorhaube, Armaturenbrett, Dach und Heckklappe des Fahrzeugs platzierten Paneelen“ besteht, sowie der Produktionskarosseriestruktur, die aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CF-SMC) bestehe. „Dieses fortschrittliche Material verringert die Komplexität erheblich und benötigt weniger als ein Zehntel der Teile herkömmlicher Fahrzeuge, was zu einem leichten und dennoch robusten Design führt“, führt Aptera aus.

„Der heutige Tag markiert einen entscheidenden Moment nicht nur für Aptera, sondern für die Zukunft des nachhaltigen Transports“, sagte Chris Anthony, Co-Geschäftsführer von Aptera Motors. Und weiter sagte er: “Dieses Fahrzeug verkörpert jahrelange Innovation und das unermüdliche Streben nach energieeffizienter Mobilität. Die CES ist die perfekte Bühne, um unsere Vision zu teilen und die Welt einzuladen, sich uns bei der Gestaltung einer saubereren, solarbetriebenen Zukunft anzuschließen.“

Das Solarauto von Aptera ist eine auffällige Abkehr von der Automobilnorm. „Im Gegensatz zu größeren, schwereren Fahrzeugen, die von fossilen Brennstoffen oder Netzstrom abhängig sind, erzeugt Aptera seine eigene Energie. Es handelt sich um eine leichte, autarke Lösung, die auf die Welt von heute und die Herausforderungen von morgen zugeschnitten ist“, begründet das Unternehmen diese Einschätzung. Mehrere andere Projekte zu Solarautos sind inzwischen eingestellt worden, doch Aptera ist offensichtlich weiterhin zuversichtlich, dieses Schicksal nicht teilen zu müssen. Knapp war es vergangenes Jahr aber trotzdem.

Quelle: Aptera – Pressemitteilung vom 7. Januar 2025

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Wolfbrecht Gösebert:

Könntest Du vielleicht inhaltlich erläutern, was genau diese beiden Sätze denn bedeuten sollen?

Silverbeard:

Wer wird noch einen Aptera kaufen, wenn reguläre BEV einen WLTP von 1.000km und mehr haben werden? Die haben dann 4-5 oder sogar 7 Sitzplätze.
Ich rechne mit einer möglichen Stückzahl eines 2-Sitzigen Cabrios.

Christian:

Der Sion sollte aber aus Deutscher kommen. Da ist das Problem.

Christian:

1500km effizient. Super.

Frank2:

Serienreif mag der Aptera sein – aber er wird nie in Serie gehen – sondern dahin wo alle Solardachautos vor ihm gegangen sind :-)

Es tut mir nur leid für die naiven Investoren, die wieder einmal gutes Geld in die wirren Träume von Idealisten gesteckt haben.

Irgendwie erinnert mich das Ganze ein bisschen an die Goldsynthese der Alchemisten – hat zwar noch nie geklappt – aber man kann es ja nochmal probieren.

Wolfbrecht Gösebert:

„[Der] Traum vom Solarauto lebt weiter.“

Ja, und in die CES 2021 hatte es schon der solare Sion geschafft, von dem auch eine Zahl von Vorsereinmodellen gebaut waren, mit denen auf deutscher Autobahn Fahrten durchgeführt werden konnten. Dann war das finanzielle Ende erreicht. Die dabei entwickelte „Solar-in-Polymer“-Mehrschicht-Technik könnte evtl. überleben …

Der Lightyear war auf der CES 2023 und stand im Beginn der (Kleinserien-)Produktion. Dann ebenfalls finanziell am Ende.

Der Aptera hat’s nun 2025 auf die CES geschafft (wohl sehr knapp) … und Vorsereinmodelle laufen auch. Die »Produktionshölle« und damit weiterer Kapitalbedarf allerdings steht nun Aptera erst noch bevor. Ausgang IMHO ungewiss.

Während der Sion und auch der Lightyear noch in vielen Punkten „normale“ Pkw waren, ist der Aptera aber weitgehen soo ungewöhnlich, dass ich ihm in den USA die „Außenseiter-Chance“ einer »Kleinserie bei hohem Preisniveau« geben würde … In Europa und speziell in -D- sehe ich für ihn in solcher Preisklasse und speziell bei der eklatanten Breite des Fahrzeugs (>2,3 m) allenfalls einen Exotenstatus!

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