Skoda testet Elektro-Lkw in der internen Logistik

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Der tschechische Autohersteller Skoda testet in seinem Stammwerk Mladá Boleslav zwei elektrische Zugmaschinen. Sie werden für werksinterne Transporte genutzt, weitere E-Lkw sollen folgen, so Skoda in einer aktuellen Mitteilung. Der tschechische Automobilhersteller plant, auf diese Weise gegenüber Lastwagen mit Dieselmotor 60 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Skoda will seinen ökologischen Fußabdruck konsequent verringern und hat seine Umweltziele im Rahmen der Unternehmensstrategie NEXT LEVEL – ŠKODA STRATEGY 2030 deutlich verschärft.

Seit Anfang Oktober testet Skoda Logistics die zwei elektrischen Zugmaschinen für werksinterne Transporte. Ausgestattet mit Standard-Sattelaufliegern ersetzen sie bis Mai des kommenden Jahres auf den jeweiligen Strecken Zugmaschinen mit Dieselmotor. In einem nächsten Schritt transportieren ab Juni 2022 speziell angefertigte, verkürzte Sattelauflieger E-Auto-Batterien durch das Werk Mladá Boleslav. Zu diesem Zweck werden die Auflieger mit Fördertechnik zum automatischen Be- und Entladen mit und von Paletten ausgestattet.

Die Reichweite der lokal emissionsfreien Lkw liegt bei 80 Kilometern je Batterieladung und die Akkus sind in 4,5 Stunden voll aufgeladen. Sie verbrauchen auf 100 Kilometer Fahrstrecke rund 200 kWh Strom. Durch den Einsatz der Fahrzeuge plant Skoda, jährlich 60 Tonnen CO2 einzusparen.

„Bei Skoda setzen wir gezielt auf simply clevere Ansätze, um das Unternehmen im Bereich Produktion und Logistik noch nachhaltiger zu machen. Nach dem erfolgreichen Testlauf mit den beiden rein elektrischen Zugmaschinen stellen wir die Flotte für werksinterne Transporte zügig auf rein batterieelektrische Lkw um. Damit wollen wir auch Anreize für unsere lokalen Zulieferer setzen. Mittelfristig stellen wir uns vor, dass sämtliche Komponenten, die per Lkw aus der unmittelbaren Umgebung unserer Werksstandorte angeliefert werden, unsere Fertigungslinien lokal emissionsfrei erreichen.“ – Michael Oeljeklaus, Skoda Vorstand für Produktion und Logistik

Im Rahmen seiner ,Green Future‘-Strategie verfolgt Skoda ambitionierte Nachhaltigkeitsziele, die der Automobilhersteller für den Bereich Produktion und Logistik im ,Green Logistics‘-Ansatz definiert hat. Nachdem durch den Einsatz erdgasbetriebener Lastwagen (CNG) auf dem Werksgelände der Ausstoß von CO2 gegenüber Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb um 25 Prozent gesenkt werden konnte, geht das Unternehmen mit den E-Lkw nun den nächsten Schritt, um die Emissionen weiter zu minimieren.

Quelle: Skoda – Pressemitteilung vom 29.11.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Gernetzky:

Fahrgestell bei MAN gekauft ohne Motor und in Tschechien zum E-LKW Umgebaut und kommt nur 80 km pro Akku Ladung wie will man denn damit Fernverkehr betreiben?

Hiker:

Danke für den Link auf den Artikel in der AMS. Ich habe ihn gelesen und möchte ihnen auch einen Artikel zum selben Thema verlinken.

In beiden sind viele Informationen enthalten, die sehr aufschlussreich sind. Ich tendiere aber eher zum Fazit von Prof. Dr Fiechter vom Helmholz Institut Ulm.
Hier der Link:

https://youtu.be/J_G9dgbH2N0

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche.

Helmuth Meixner:

Ja diese Sargnägel?
Noch ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Die Technik ist in schnellem Wandel, die Anwendungen mannigfaltig….. Lese gerade das hier: https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/alternative-antriebe/wasserstoffauto-brennstoffzelle-co2-neutral-batterie-lithium/

Hiker:

Ein weiterer Sargnagel für die Idee H2 beim Schwerverkehr einsetzen zu wollen. Die Batterietechnologie schreitet schnell vorwärts.

Schon bald werden auch brauchbare Akkus für LKW fahrten über 1000km möglich und bezahlbar sein.

Grünen H2 in ausreichender Menge für all die Anwendungen zu produzieren, die ein paar Energie Lieferanten herbeireden wird es nie geben.

Ein guter Ansatz von Skoda der zeigt was bereits heute mach- und bezahlbar ist.

David:

Da muss ich dir recht geben. Zudem wundere ich mich, warum man nicht als Showcase und Friendly-User-Test in allen Werken des Konzerns eigene Elektro-LKW von MAN einsetzt und sie teilautonom bzw. autonom fahren lässt und ggf. induktives Laden während der Stopps testet. Ich weiß natürlich, warum das nicht der Fall ist: Weil ein Dödel für die Profitabilität des gesamten Werkes verantwortlich ist und dessen Jahresbonus durch solche Experimente gefährdet ist. Und daher ist das System falsch.

Daniel W.:

Mal einige Zahlen und Schätzungen dazu.

200 kWh pro 100 km, das spricht für eine Zuladung nahe am zulässigen Gesamtgewicht.

80 km Reichweite wäre 160 kWh Strombedarf, d.h. Akkupacks mit etwa 176 kWh brutto und rund 1.000 kg.

176 kWh sind geschätzt 17.600 Euro (Batteriezellen), 24.600 (Akkupacks) und 35.000 (netto für Kunden).

Für Kunden mit kurzen Fahrprofilen sind solch rein batterie-elektrische Lkws ideal, sie sind etwa gleich schwer wie Diesel-Lkws, der Mehrpreis ist gering, sie sind dazu noch wartungsarm, leise und umweltfreundlich.

Wolfbrecht Gösebert:

Im Skoda-Artikel vermisse ich den Hinweis, dass es sich wohl um Sattelzugmaschinen der Fa. Framo (Löbichau/Thüringen) handelt:

https://www.framo-eway.com/de/

Ach ja, wer sowas betrieblich nutzen möchte, kann das auch testen:

https://www.framo-eway.com/de/fahrzeug-testen/

In güntigen Fällen gibt’s dann auch Fördermittel … :)

neumes:

gute Sache Skoda , weiter so

Jakob Sperling:

Ich frage mich, was es in so einem trivialen Anwendungsfall noch zu testen gibt.

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