ŠKODA ENYAQ iV 80: Test, Eindrücke und Erfahrungen

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 34 min

Bekanntermaßen markierte der ŠKODA ENYAQ iV für den tschechischen Automobilhersteller den Aufbruch in eine neue Ära. Auch in puncto Design geht die Marke mit dem ENYAQ iV den nächsten Entwicklungsschritt. Emotionale Linien und ausgewogene, dynamische Proportionen verbinden sich beim ersten ŠKODA, auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB) aus dem Volkswagen Konzern, mit typisch großzügigen Platzverhältnissen und nachhaltigem Fahrspaß. So viel konnte man bereits im Vorhinein erfahren.

Nun betrachten wir das Elektroauto aus dem Haus des tschechischen Automobilherstellers ein wenig genauer. Ende Juli/ Anfang August 2022 fuhr der ŠKODA ENYAQ iV 80 für zwei Wochen bei mir vor. Und wie du es aus anderen Testberichten gewohnt bist, habe ich ihn ein wenig genauer unter die Lupe genommen.

Bevor wir in den Test des ŠKODA ENYAQ iV abtauchen sei noch erwähnt, meine Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur meine eigene Meinung wider. Ich denke aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild des Elektroautos von ŠKODA zu verschaffen.

Wie immer gilt; sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts des ŠKODA ENYAQ iV 80 von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Deine persönlichen Erfahrungen mit dem E-Auto von ŠKODA kannst du mir gerne zukommen lassen, damit wir diese mit den anderen Lesern teilen. Über Elektroautos im Allgemeinen kannst du dich auf dieser Seite informieren.

ŠKODA ENYAQ iV: Welche Variante darf es sein?

Schon kurz nach der Vorstellung des MEB-Stromer aus dem Werk in Mladá Boleslav stand fest, der ŠKODA ENYAQ iV kommt mit zwei Antriebsvarianten, drei Batteriegrößen und fünf Leistungsstufen von 109 bis 225 kW (148 bis 306 PS) daher. Die maximale Reichweite wird mit bis zu 510 km nach WLTP angegeben, wobei die Ladezeiten entsprechend kurz sein sollen. 

Ein neues Softwarepaket erhöht dem Hersteller zufolge, die maximale Reichweite der batterieelektrischen ENYAQ iV-Familie, verkürzt die Ladezeiten, steigert den Komfort und optimiert die Bedienung. Im ENYAQ Coupé iV setzt Skoda bereits seit dem Produktionsbeginn auf die neue Software-Version ME3, die auch bei allen neuen ŠKODA ENYAQ iV zum Einsatz kommt. Bereits an Kunden ausgelieferte ENYAQ iV werden in der zweiten Jahreshälfte 2022 bei einem Händlerbesuch per kostenlosem Update auf den neuen Software-Stand gebracht. Daher der Verweis auf diesen Artikel zum Software-Update, der Test- und Erfahrungsbericht bezieht sich noch auf die „alte“ Softwareversion vor Herbst 2022.

Unverändert ist die Tatsache, dass der ŠKODA ENYAQ iV nicht nur auf der Straße lokal emissionsfrei ist. Denn der Hersteller liefert das elektrische Flaggschiff bilanziell CO2-neutral an die eigenen Kunden aus. Hierzu dokumentiert ŠKODA den CO2-Ausstoß während des gesamten Produktionsprozesses ISO-zertifiziert und reduziere mit zahlreichen Maßnahmen wirksam die Freisetzung von Kohlendioxid bei der Herstellung. Den bisher nicht zu vermeidenden Ausstoß von CO2 während der Fertigung gleicht der Hersteller mit zertifizierten Klimaschutzprojekten aus, etwa dem Aufbau eines Windparks in Indien.

Betrachten wir nun ein wenig genauer den ŠKODA ENYAQ iV 80 in Race-Blau-Metallic, der bei mir zu Gast war. Dieser bringt es auf eine Länge von 4.649 – 4.653 mm laut technischem Datenblatt, eine Breite von 1.879 mm sowie eine Höhe von 1.604 – 1.620 mm (bei Leergewicht).  Der Radstand wird mit 2.765 mm angegeben, die Bodenfreiheit mit 187 mm. Nicht unerwähnt sollte der Luftwiderstandsbeiwert cw von 0,258 – 0,280 des fünfsitzigen, fünftürigen MEB-Stromers bleiben.

Die größte Reichweite, von 510 km im WLTP-Zyklus, bekommt man im ŠKODA ENYAQ iV 80 geboten. Unter unserem Testfahrzeug gibt es mit dem ENYAQ iV 50 und iV 60 zwei Varianten mit weniger Reichweite und Leistung. Darüber positionieren sich zwei weitere Varianten mit Allradantrieb. Die erste der beiden Varianten präsentiert sich in Form des ENYAQ iV 80x von ŠKODA. Wie bereits der ENYAQ iV 80 ist die Batterie mit 82 kWh (netto 77 kWh) Kapazität verbaut – diese leistet mit dem zweiten Elektromotor an der Vorderachse 195 kW (265 PS). Die rein elektrische Reichweite wird in diesem Fall mit 460 km angegeben.

Besonderen Fahrspaß verspricht das Topmodell, der ŠKODA ENYAQ iV RS. Er beschleunigt aus dem Stand in nur 6,2 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h und damit 20 km/h höher als bei anderen Leistungsvarianten. Wie bereits der ENYAQ iV 80x setzt die RS-Variante auf Allradantrieb und den gleiche 82 kWh (netto 77 kWh)-Akku. 460 km Reichweite sind hierbei rein elektrisch drin, bei 225 kW (306 PS) Leistung. Außerdem kann der stärkste ENYAQ iV einen bis zu 1.400 Kilogramm schweren Anhänger ziehen, eine schwenkbare Anhängerkupplung mit elektrischer Entriegelung ist als Option erhältlich.

Kommen wir zurück auf den ENYAQ iV 80. Dieser verfügt über eine Leistung von 150 kW (204 PS), sowie ein maximales Drehmoment von 310 Nm – mit Heckantrieb. Die notwendige Energie für das Vorankommen im Straßenverkehr wird im Fall des ENYAQ iV 80 aus einer Batterie mit 82 kWh (netto 77 kWh) bereitgestellt.

Wie weit die Energie aus dem Lithium-Ionen-Akku aus dem Unterboden des E-Fahrzeugs reicht, sieht man nicht direkt auf den ersten Blick. Beziehungsweise muss ein wenig genauer hinsehen. Da der Hersteller entgegen anderen Marktbegleitern das Display hinter dem Lenkrad eher minimalistisch und klein (5,3 Zoll) gestaltet hat. Wie weit man zum jeweiligen Zeitpunkt fahren kann, wird auf der Anzeige hinter dem Lenkrad dennoch ersichtlich. In Form einer Batterie, welche Mal mehr, Mal weniger gefüllt ist, je nach Akkustand. Rechts davon steht die Restreichweite, die entsprechend der aktuellen Fahrweise und äußeren Einflüsse auf Veränderungen reagiert.

Wer mehr Informationen über/ von seinem E-Auto erfahren möchte, der bemüht das Infotainmentsystem mit kapazitivem 13″-Farbdisplay oberhalb der Mittelkonsole. Dies ist nicht auf den Fahrer ausgerichtet und war daher, je nach Situation, nicht immer so ganz gut abzulesen. Sonnenbrille hilft hier im Zweifelsfall. Bei verzögerter Reaktion, leicht ungeordnete Menüs sowie veraltet wirkenden Grafiken ist diese allerdings auch keine Option. Eventuell wird es durch das angekündigte Software-Update besser.

Verstecken braucht sich der Elektro-SUV von ŠKODA in puncto Stauraum nicht: Regenschirm in der Fahrertür, Halter für Warnwesten und Flaschen ebenfalls in den Türen sowie ein großes Fach unter der Mittelkonsole, um nur drei Beispiele zu nennen, wo sich Dinge verstauen lassen.

Markanter gar gewöhnungsbedürftig. Aber auf jeden Fall ein Blickfang, der ŠKODA ENYAQ iV

Eingeordnet wurde der ENYAQ iV bei seiner Vorstellung wie folgt: „Bei unserem ENYAQ iV verfolgen wir unsere ŠKODA typische Frontidentität weiter, die sich besonders durch das Crystal Face Element auszeichnet. In Kombination mit der emotionalen Designsprache und dem markant robusten Auftritt, den auch die großen Räder unterstreichen, ist unser neuer ENYAQ iV ein echter Hingucker, der neue Akzente setzt“, so Oliver Stefani, Leiter von ŠKODA Design über den MEB-Stromer.

Und eben dieses markante, robuste Auftreten weiß zu gefallen. Vor allem in Zeiten, in denen eher alles rund und „ausgeglichen“ daherkommt. Man muss es natürlich mögen, dass der ENYAQ iV Kante zeigt, aber es passt einfach zu dessen kraftvollem Auftritt. In Verbindung mit der Lackierung in Race-Blau Metallic wahrlich ein Blickfang wie ich finde. Wer es eher ein wenig runder mag, der wird bei Konzernschwester VW ID.4 fündig.

Auch der Innenraum wirkt nicht ganz so verspielt, wie man es aus dem VW Konzern oder anderen Marktbegleiter kennt. Reduktion auf das Wesentliche könnte man meinen. Steht ihm aber gar nicht so schlecht. Fokus scheint das Zauberwort zu sein. Präsent ist das Infotainmentsystem mit kapazitivem 13″-Farbdisplay oberhalb der Mittelkonsole. Hinsichtlich Software und Menüführung hatte ich bereits in einem der vorherigen Abschnitte ein paar Worte verloren. 

Auffällig sind die vielen Ablage- und Stauflächen, welche das E-Auto – bedingt durch sein Platzangebot – zu einem richtigen Familien-Stromer macht. Der Kofferraum wartet mit einem Volumen von 585 Liter, bei umgeklappten Rücksitzen von 1.710 Liter auf. Eine Klappe in eben diesem kann angehoben werden, um beispielsweise Ladekabel zu verstauen. Praktischer wäre hier ein Frunk, um immer Zugriff zu haben, auch bei voll beladenem Kofferraum. Gibt es aber nicht.

Vollelektrisch durch den Alltag mit dem ŠKODA ENYAQ iV 80

Immer mehr E-Autos scheinen dazu überzugehen, dass nicht mehr zwangsmäßig ein Start-Knopf gedrückt werden muss, um loszufahren. Zuletzt so gesehen beim Volvo C40 Recharge Pure Electric. Nun beim ENYAQ iV 80 erneut erlebt. Beim Türen öffnen kann der Schlüssel ebenfalls in der Hosentasche bleiben. Platz nehmen, Gang einlegen und schon geht es los. Hakt ab und an ein wenig, funktioniert dann aber doch ganz gut. Bewegt man den Schalter nach unten, geht es nach vorne. Nochmalige Bewegung des Schalters in diese Richtung stärkt die Rekuperationsleistung des Elektroautos.

Ab dann steht die volle Leistung des ENYAQ iV 80 zur Verfügung. Wir erinnern uns, der Stromer verfügt über eine Leistung von 150 kW (204 PS), sowie ein maximales Drehmoment von 310 Nm. Der E-Motor sitzt bei dieser Variante des ENYAQ am Heck. Abgeriegelt ist er bei 160 km/h Höchstgeschwindigkeit. Mehr als ausreichend, um von A nach B zu kommen.

Die Sprintfähigkeit von 0 auf 100 km/h wird mit 8,6 Sekunden angegeben. Kein Wert, der für mich im Alltag ausschlaggebend ist. Entscheidender ist, hier schon eher die Reichweite und vor allem der Verbrauch des Fahrzeugs. Der Energieverbrauch (kombiniert max./ min.) wird laut technischem Datenblatt mit 20,8 / 14,3 kWh/100 km angegeben. Hier muss man anmerken, dass ich an die minimal Werte nicht ganz herangekommen bin. Am Ende des Testzeitraums stand dennoch nur ein Energieverbrauch von um die 16,5- 16,8 kWh/ 100 km auf dem Display. Meiner Einschätzung nach, ein vernünftiger Wert.

Vor allem, da ich den ENYAQ iV so gefahren bin wie er mir hingestellt wurde. Sprich, keine Einstellungen in puncto Fahrmodi vorgenommen. Mit Eco-Modus wäre man sicherlich noch ein wenig Energie sparsamer unterwegs gewesen. Mit Sport wäre der Verbrauch entsprechend in die Höhe geschossen, daher muss ich anmerken, dass der „normale“ Fahrmodus geradezu ideal war. Zudem darf man Temperaturen von über 30°C im Testzeitraum und die notwendige Kühlung im Innenraum auch nicht ganz außen vor lassen. Der Individual-Modus würde noch weitere Einstellungsmöglichkeiten zulassen, insofern man sich tiefer damit beschäftigen möchte.

Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten bin ich nun schon auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem ŠKODA Elektro-SUV eingegangen. In puncto Gesamtauftritt konnte er bereits überzeugen, bevor wir uns ans Design machen, gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten meines Testfahrzeugs.

Zwei Wochen war ich mit dem ENYAQ iV 80 unterwegs. In Summe sind allerdings nicht mehr als 360 Kilometer auf dem digitalen Tacho gelandet, da bei der Hitze zu viel Zeit im Auto auch nicht das Richtige ist. Dennoch war es ausreichend, um einen entsprechenden Eindruck des E-Autos zu bekommen. Denn wie du es gewohnt bist habe ich versucht mit dem E-Auto von reinen Stadtfahrten, über Überland- bis hin zu Autobahnfahrten alles zurückzulegen, was man eben im Alltag fahren würde. 

Hier hat sich das E-Auto auch ganz gut geschlagen. In der Stadt und urbanem Umfeld konnte der Energieverbrauch deutlich nach unten gebracht werden. Aber selbst auf der Autobahn, bei Tempo 130 km/h standen „nur“ 23,3- 23,7 kWh/ 100 km auf der Anzeige. Vollkommen in Ordnung, habe ich schon andere „Stromfresser“ erlebt. Zudem muss man fairerweise anmerken, dass der ENYAQ iV 80 auch nicht als Sport-SUV konzipiert wurde, sondern als Alltagsauto. Und diesem Anspruch wird er gerecht.

Dies führt dazu, dass rein theoretisch um die 430- 480 km Reichweite drin gewesen wären mit einer Akku-Ladung. Aber wie das immer ist, wenn der Akku Mal leer ist muss nachgeladen werden. Auch beim ŠKODA ENYAQ iV 80 gibt es hierfür mehrere Möglichkeiten.

Wenn der Akku dem Ende zugeht, kann dieser mit bis zu 125 kW geladen werden. So lässt sich beispielsweise, an einer entsprechend leistungsstarken Gleichstrom-Ladesäulen die 82-kWh-Batterie (Nettokapazität 77 kWh) in nur 38 Minuten von 5 auf 80 Prozent der vollen Kapazität aufladen.  Zu Hause kann der ENYAQ iV bequem über Nacht an Wechselstrom-Wallboxen mit bis zu 11 kW Energie ‚nachtanken‘ – je nach Batteriegröße dauert der Ladevorgang sechs bis acht Stunden. Der ENYAQ iV ist darüber hinaus mit einem speziellen iV Universal Charger ausgestattet, der an allen gängigen Ladesteckdosen passt.

Interieur und Exterieur des ŠKODA ENYAQ iV 80

Erste Erfahrungen, beschriebene Eindrücke und eingebundene Fotos haben dir hoffentlich einen Eindruck des Elektro-SUV vermitteln können. Nun tauchen wir gemeinsam noch ein wenig mehr ein und betrachten das Exterieur und Interieur des E-Autos etwas genauer. Wobei eine Vielzahl der Details bereits im Verlauf des Reviews aufgegriffen wurde.

Verlieren wir zunächst ein paar Worte zum Exterieur. Eingangs erwähnt legt der Automobilhersteller Wert auf sein ŠKODA Crystal Face. Dieses verfügt über eine animierte Coming/Leaving Home-Funktion. Spielerei mag man meinen. Aber immer wieder ein schöner Anblick. Vor allem, wenn man sich im Parkhaus oder am Abend im Freien seinem Stromer nährt. Zusammen mit den LED-Modulen für Abblend- und Fernlicht der Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer und der Tagfahrlichtleiste kreieren die Crystal Faces den erwähnten Welcome-Effekt. 

Bedingt durch den nicht notwendigen Kühlergrill, die markante Linienführung des Designs sowie das eher geduckte, langgezogene Heck wartet das E-Auto von ŠKODA mit seinem ganz eigenen Charme auf. Mich hat es begeistert. Wobei ich mich fairerweise für eine andere Farbe entscheiden würde. Auf Dauer wäre mir ein simples Schwarz oder Weiß lieber als das Blue-Race Metallic. Das ist aber bekanntermaßen Geschmackssache.

Details und Feinheiten im Innenraum sind bereits zur Sprache gekommen. Daher möchte ich den Fokus eher nochmals auf die nachhaltigen Ansätze in diesem Zusammenhang lenken. Denn auch im Innenraum setzt das Elektroauto auf Basis der MEB-Plattform auf Nachhaltigkeit. In den Design Selections Lodge und ecoSuite zeigt sich dies auf den ersten Blick. So fällt bei den Sitzbezüge der Selection Lodge auf, dass diese zu 40 Prozent aus Schurwolle bestehen. Die verwendete Schurwolle wird unabhängig getestet und ist nach den strikten Anforderungen der Woolmark Company zertifiziert.

Ausgezeichnet werden die Sitze durch das Label Wool Blend Performance. Dieses erhalten Produkte, welche zwischen 30 und 49,9 Prozent Schurwolle enthalten. Die restlichen 60 Prozent des Stoffes für die Sitzbezüge bestehen aus dem Polyester recycelter PET-Flaschen. Des Weiteren besitzen die Sitzbezüge eine einzigartige Haptik und sorgen durch die verwendeten Materialien für ein angenehmes Sitzklima, so der Automobilhersteller. Das cognacfarbene Leder der Design Selection ecoSuite wird besonders nachhaltig produziert. Anstelle von Chemikalien kommt beim Gerben ein Extrakt aus den Blättern des Olivenbaums zum Einsatz.

Leider nicht vorhanden, aber schmerzlich vermisst, wurde das Head-Up-Display. Denn das gerade einmal 5,3 Zoll große Display hinter dem Lenkrad hat nur sehr wenige Informationen dargeboten. Dabei ist der MEB-Stromer, das erste Modell von ŠKODA, dass das Head-up-Display mit Augmented Reality nutzt. Hatte ich im Rahmen meines Testberichts des CUPRA Born schon einmal näher betrachtet.

Die Smartphone-Anbindung ist bei einem Fahrzeug dieser Klasse selbstverständlich. So lässt sich im ENYAQ iV 80 das eigene Smartphone via Android Auto oder Apple Car Play völlig kabellos anbinden. Geladen werden kann über eine Induktionsfläche nahe der Mittelkonsole. Wobei hier anzumerken ist, dass es ab und an zu Störungen kommt und Gegenstände zu entfernen wären, welche so gar nicht vorhanden sind. Hochheben und nochmals auflegen hilft in einem solchen Fall. Ansonsten funktioniert das Zusammenspiel Smartphone / Elektroauto problemlos.

ŠKODA ENYAQ iV 80: Preise & Förderung durch Umweltbonus

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Stromers von ŠKODA überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Auch ob die Förderung durch den Umweltbonus für das Elektroauto von ŠKODA eine Option ist will ich nicht unbeachtet lassen.

Seit Februar 2020 gibt es mehr Geld, wenn ein E-Auto unter einem Listenpreis von 40.000 Euro erworben wird. 6.000 Euro statt 4.000 Euro werden nun vom Kaufpreis erstattet. Bei Plug-In-Hybride in dieser Preisklasse gibt es künftig 4.500 Euro statt 3.000 Euro. Für Elektroautos mit einem Listenpreis über 40.000 Euro wird der Zuschuss für reine E-Autos künftig bei 5.000 Euro liegen, für Plug-in-Hybride bei 4.000 Euro. Des Weiteren ist mit dem jüngsten Konjunkturpaket eine Förderung reiner E-Autos in Höhe von maximal 9.000 Euro möglich; wenn der Netto-Listenpreis unter 40.000 Euro liegt. 

Ab kommendem Jahr ändert sich bekanntermaßen einiges am Umweltbonus. Bis dahin behalten wir die Betrachtung auf aktuellem Status bei. Die Preise des Stromers entstammen dem Online-Konfigurator des Herstellers – abgerufen Mitte August 2022.

Die Konfiguration des ŠKODA ENYAQ iV 80 war nicht großartig um Extras versehen. So kam der Stromer mit einem Listenpreis von 46.800 Euro daher. Ergänzt um die Lackierung in Race-Blau Metallic (620 Euro) sowie das Ausstattungspaket First Edition (11.430 Euro) und die Design Selection Suite (1.500 Euro). In Summe landet man somit bei 60.350 Euro. Der Umweltbonus und die Innovationsprämie können voll in Abzug gebracht werden. Wäre da nur nicht die Sache mit der Lieferzeit. Nach Rücksprache mit Händlern bewegt sich diese zwischen 18 und 24 Monaten.

Fazit zum Test des ŠKODA ENYAQ iV 80

Zwei Wochen reichen natürlich nicht, um ein E-Auto voll umfänglich kennenzulernen. Für einen ersten Eindruck ist es aber durchaus ausreichend. Im Fall des ENYAQ iV lässt sich zumindest für mich festhalten, dass er mit vorne dabei wäre, wenn es darum geht ein E-Auto für die Familie – als Erstwagen – zu wählen. Das Platzangebot ist überzeugend, auch in der zweiten Reihe. Der Energieverbrauch, bei der zur Verfügung stehende Leistung ist ordentlich und braucht sich nicht verstecken.

Der optische Auftritt an sich weiß sowohl beim Ex- als auch Interieur zu überzeugen. Hier ist eher der eigene Geschmack im Weg. Muss aber auch erwähnen, dass das optionale, aufpreispflichtige Head-Up-Display für mich Pflicht wäre, da ansonsten zu viel Übersicht im Verkehr verloren geht. Auch bin ich auf das Software-Update gespannt, welches ab Herbst 2022 Einzug halten soll. Die ein oder andere Herausforderung in der Bedienung sollte sich hierdurch aus dem Weg räumen lassen.

Ein weiterer Kritikpunkt wäre die Schnellladegeschwindigkeit, hier ist man von Marktbegleitern mehr gewohnt. Der Automobilhersteller zieht aber mit dem eingangs erwähnten Software-Update nach und bringt die Ladegeschwindigkeit, sowohl AC- als auch DC, ein gutes Stück nach oben. Für mich ein Fahrzeug mit dem man auf den ersten Blick nicht viel verkehrt macht. Zumindest solange man den Anspruch „sportlich“ außen vor lässt.

Disclaimer

Der ŠKODA ENYAQ iV 80 wurde mir für diesen Testbericht kostenfrei, für den Zeitraum von zwei Wochen, von ŠKODA zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine hier geschriebene ehrliche Meinung.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Tina:

Komme noch einmal auf Ihren Beicht zurück. Nachdem ich nun einige Monate den Enyaq als Firmenwagen „genießen “ durfte geht es nun das erste Mal in Urlaub mit dem Fahrzeug. Herrliches Winterwetter, nur 750 km geplant, aber man muss mit einer Anreisezeit von 12 Std oder drüber rechnen. Die Laufzeit pro Ladung liegt nur noch bei 230 km, vollgepackt mit Dachbox!
In dieser Zeit haben wir es mit dem Vorgänger einem Diesel bis nach Norditalien geschafft. Leider ist heute Zeit money! Für den Sommer sollte man unter diesem Aspekt atypisch für unsere Familie das Flugzeug nutzen. Dann bekommen wir mehr Erholung !

Tina:

Die Bewertungen wurden bisher alle von Männern abgegeben. Ist das Auto, dass ein Familienauto sein soll nur für Männer konzipiert? Aus Sicht der Frau, klein gebaut, wäre folgendes anzumerken: Das Auto, das von der Firma als Firmenwagen geliefert wurde, ist keineswegs tauglich für die ganze Familie. Die Sitze sind für kleinere Frauen gar nicht geeignet, da sie extrem hart sind und keineswegs von der Ergometrie auf die Körperform einer kleineren Frau abgestimmt sind. Hier wären Unisex-Sitze mit weicher Polsterung und besserer Rücklehne sinnvoll. Leider gab es hier bei der Konfiguration keine Auswahlmöglichkeit gegenüber dem Auto des Hauptkonzerns. Es besteht leider nur ein 2. Klasse Angebot.

Weiterhin ist anzumerken, dass die Sitzhöhe für kleinere Frauen um die 1,60 m oder kleiner nicht ausreichend anpassbar ist. Die Fahrt muss im Blindflug erfolgen, da die Motorhaube für die Fahrerin nicht sichtbar ist. Dies dient sicherlich nicht der Verkehrssicherheit.

Da nützt auch der Hinweis auf den schönen großen Kofferraum für Familien nichts, wenn das Auto nicht für alle Familienangehörigen geeignet ist.

Tin:

Abgeriegelt zu wenig Leistung und zu schwer und ineffizient…Kein Wunder dass man da einen Regenschirm braucht wenn man beim laden im Regen steht.Software in der Werkstatt…Nein danke .

Dithmarscher:

@egon_meier.
ich weiß nicht welche Enyaq Variante Du fährst, Ich persönlich habe noch nie im Winter
mit einem 80 KWh Akku Reichweiten von 400-450 km erreicht.
Ist gefühlt eher die Hälfte.
Die von Dir angegeben Reichweite schafft noch nicht einmal ein EQE mit 100 kWh Akku.
Verrate mir bitte Dein Geheimnis, da ich Deine Reichweiten auch gerne hätte.
Grüße Andreas

Thomas:

Hi!
Habe den Enyaq 80IV jetzt über ein Jahr, noch nicht viel Kilometer auf der Uhr.
Muß aber feststellen, das bei entspannter Fahrweise, ohne Autobahn bei 15 Grad plus rund 500-500 Kilometer drin sind.
Den Anhänger spürt man gar nicht. Hatte vorher nen VW Diesel, und sobald es mit AH etwas bergauf ging, merkte man das ganz schön.
Die Fahrleistung ist mehr als ausreichend für Otto Normal.
Wem das nicht genügt, der muß bei einem Porsche Taycan, oder Tesla zugreifen.
Nur wer hat so ne große Portokasse? Mfg.

panib:

Ich glaube fast nicht, dass die Mehrheit von uns eine erste Ladepause erst nach 400 km einlegt. Für die Strecke brauchen wir locker 4 Stunden oder mehr angesichts der vielen Baustellen auf unseren Autobahnen.
Aber ich bin auch der Meinung, dass für ‚Autonormalo‘ die Ladezeiten nicht wirklich ein Problem darstellen und wohl nur eines von vielen vorgeschobenen Argumenten gegen E-Autos sein werden. Wie oft fahren wir lange Strecken? Und wenn dann halt doch mal, mache ich bei einer Strecke von 700 km eben zwei oder drei PP und vertrete mir die Beine. Meiner und der Sicherheit der anderen Autofahrer kommt es allemal entgegen, wenn ich am Steuer wach bleibe.

Fabian Uecker:

Tolles Auto. Einzig die Ladeleistung könnte noch ein wenig schneller sein das man unter 30 Minuten kommt. Wäre für mich das nächste Auto, da ausreichend Platz vorhanden ist und die Reichweite sowie der Verbrauch passen.

Philipp:

Schöner Bericht. Lese gerne alle durch.

Kann man den Enyiaq durch zu heiß waschen etwas eingehen lassen?
10% kleiner wären perfekt für mich, so passt er noch nicht in meine Garage :-)

egon_meier:

Wer Top-ladeleistung erwartet sollte ich tatsächlich anderweitig orientieren.
Ich fahre mit dem Enyaq ca 35.000 km im Jahr und wenn es längere Strecken sind wird zu Hause immer auf 100% vollgeladen und die erste Ladepause kommt nach 400 – 450 km – das sind dann meist 5 Stunden. PP und Stulle und Kaffee dauern dann länger als das Nachladen.

Den Bedarf für deutlich kürzere Ladezeiten sehe ich bei einem winzigen Teil der pkw-Fahrer. Für alle anderen gilt: „voll“ zu Hause los und „fast leer“ wieder an der WB ankommen. Das reicht für 95% der Nutzungszeit. Und für die letzen 5% spielen 5 oder 10 min am HPC keine Rolle.

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