Seat-Cupra: Rekordumsatz, aber E-Auto-Erfolg schmälert den Gewinn

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Cupra

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Der spanische Autokonzern Seat S.A. kann für das erste Quartal des Jahres ein positives Ergebnis vorweisen: So belief sich der Umsatz der Volkswagen-Tochter zwischen Januar und März 2025 auf 3,9 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 2,4 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024 (3,8 Milliarden Euro). Dieser Wert, der vor allem auf den Erfolg der jüngst eingeführten Cupra Modelle zurückzuführen sei, stelle einen neuen Rekord für das Unternehmen in einem ersten Quartal dar, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Auch die Zahl der Fahrzeugauslieferungen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich – um 5,9 Prozent auf 146.700 Autos (Q1 2024: 138.600 Fahrzeuge).

Das Unternehmen erzielte im ersten Quartal 2025 einen Betriebsgewinn in Höhe von 5 Millionen Euro, was einem Rückgang von 221 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q1 2024: 226 Millionen Euro) entspricht. Diese Entwicklung sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter der höhere Anteil von Elektroautos am Absatzmix sowie die europäischen Einfuhrzölle auf den in China produzierten Cupra Tavascan. Zusätzlicher Druck entstand durch ein komplexes globales Umfeld und einen sich verschärfenden Wettbewerb, insbesondere in wichtigen Märkten für E-Autos. Infolgedessen sank die operative Umsatzrendite auf 0,1 Prozent, was einem Rückgang von 5,8 Prozentpunkten gegenüber dem ersten Quartal 2024 entspricht.

„Das solide Wachstum bei den Fahrzeugauslieferungen – nach der bislang umfangreichsten Produktoffensive von Cupra und erheblichen Investitionen in Forschung und Entwicklung – bestätigt die Wirksamkeit unserer langfristigen Strategie“, sagt Markus Haupt, Interims-CEO von Seat und Cupra. „Die europäischen Einfuhrzölle auf den Cupra Tavascan haben sich im ersten Quartal negativ auf unser Betriebsergebnis und die Umsatzrendite ausgewirkt. Wir arbeiten jedoch eng mit der Europäischen Kommission zusammen, um eine Lösung zu finden“, fügte er hinzu.

„Wir haben für 2025 ein hartes Wettbewerbsumfeld erwartet, das Flexibilität und Agilität erfordert, um unsere Ziele zu erreichen. In den kommenden Monaten werden wir uns weiterhin auf die Margenqualität unserer elektrifizierten Fahrzeuge konzentrieren und gleichzeitig unsere Kostensenkungsprogramme vorantreiben“, sagt Patrik Andreas Mayer, Vorstand für Finanzen und IT bei der Seat S.A. „Wir werden weiter daran arbeiten, die Seat S.A. als noch nachhaltigeres und profitableres Unternehmen zu positionieren, indem wir uns auf unsere strategischen Prioritäten konzentrieren.“

Die Marke Cupra hat das beste erste Quartal ihrer Geschichte abgeschlossen und die Seat S.A. zum zweitbesten Q1-Auslieferungsergebnis des Unternehmens geführt. Von der sportlich ausgerichteten Marke wurden zwischen Januar und März 2025 insgesamt 78.300 Fahrzeuge verkauft und damit 38,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (Q1 2024: 56.600). Darüber hinaus war der März mit 34.900 ausgelieferten Einheiten ein neuer Rekordmonat für die Marke und brachte Cupra dem Ziel, eine Million Autos auf die Straße zu bringen, einen weiteren Schritt näher.

Anteil elektrifizierter Fahrzeuge nahezu verdoppelt

Der Cupra Formentor bleibt mit 26.500 verkauften Einheiten im ersten Quartal der Bestseller des Unternehmens, gefolgt vom Cupra Terramar, dem neuen sportlichen SUV der Marke, der 17.800 Auslieferungen verzeichnete. Die Auslieferungen von Elektroautos erreichten einen Anteil von 23,7 Prozent aller Cupra Verkäufe und verdoppelten damit den Anteil gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2024. Angetrieben vom Erfolg des Cupra Born und der Einführung des Cupra Tavascan im Jahr 2024, dem ersten vollelektrischen SUV der Marke, sowie dem umfassenden Portfolio von Cupra stieg die Zahl der Auslieferungen von elektrifizierten Fahrzeugen der Seat S.A. um satte 95,3 Prozent auf 37.700 Fahrzeuge (Q1 2024: 19.300).

Während Seat sich auf sein 75. Jubiläum am 9. Mai vorbereitet, erreichte die Zahl der Auslieferungen der Marke im ersten Quartal 68.400 Einheiten. Der Seat Ibiza bleibt mit 24.000 ausgelieferten Einheiten das meistverkaufte Modell des Unternehmens, gefolgt vom Seat Arona mit 20.000 Verkäufen. Die Marke Seat wird beide Modelle im Laufe des Jahres 2025 mit neuen Designelementen und technologischen Neuerungen auffrischen.

Ein herausforderndes Jahr steht bevor

Der Beginn des Jahres 2025 bestätigt die schwierigen Rahmenbedingungen, die sich bereits in den vergangenen Monaten abgezeichnet hatten. Der zunehmend wettbewerbsintensive Markt und das schwierige Marktumfeld sowie die Einfuhrzölle auf den Cupra Tavascan wirkten sich direkt auf die Ergebnisse der Seat S.A. aus. Das Unternehmen ist jedoch laut eigener Aussage weiterhin von seiner Strategie überzeugt und will mit der umfassenden Modellpalette und dem elektrifizierten Portfolio von Cupra wieder deutlich erfolgreicher werden.

Quelle: Seat/ Cupra – Pressemitteilung vom 02.05.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Sven:

Cupra sorgt gerade für gute Elektro-Absatzzahlen. Der Born und der Tavascan werden zu sehr guten Leasingkonditionen angeboten.
Hoffentlich überlegen sie es sich wegen dem Zoll nicht wieder anders.

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