Seat-Chef besorgt über Elektroauto-Zukunft

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Cupra

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

In Spanien sieht sich die Volkswagen-Gruppe mit einer herausfordernden Situation konfrontiert, da die Begeisterung für Elektroautos unter den Einheimischen noch zu wünschen übriglässt. Trotz dieser Zurückhaltung hat der Autohersteller mit dem Bau einer Batteriefabrik in der Nähe von Valencia begonnen, ein Projekt, das beachtliche drei Milliarden Euro verschlingt. Wayne Griffiths, der das spanische Massenmarktsegment von Seat leitet, teilt Automotive News Europe seine Bedenken mit.

Er betont, dass schon bald ein erheblicher Teil seiner Firma auf die Produktion von Elektroautos umstellen wird, obwohl es in Spanien derzeit kaum einen Markt dafür gibt. Volkswagen hat sich verpflichtet, mehr als sieben Milliarden Euro in den Aufbau einer Batterieversorgungskette und die Fertigung von Kompakt-Elektroautos für seine verschiedenen Marken in Spanien zu investieren. Bisher konnte Seat vor allem mit seinen preisgünstigen Verbrennungsmotoren wie dem Ibiza und der dynamischen Marke Cupra, die auch international Anklang findet, Erfolge verbuchen. Ein zentraler Baustein der Volkswagen-Strategie in Spanien ist die Errichtung einer dritten Batteriezellenfabrik in Sagunt, unweit von Valencia, deren Produktion voraussichtlich 2026 anlaufen soll.

Die Nachfrage nach Elektroautos ist jedoch in der gesamten Region rückläufig, was unter anderem auf die starke Konkurrenz durch chinesische Hersteller und Tesla zurückzuführen ist, die die Schwachstellen der europäischen Autobauer aufzeigen. Aufgrund dieser Entwicklungen hat Volkswagen Pläne, sein Batteriegeschäft an die Börse zu bringen, vorerst auf Eis gelegt. Besonders in Spanien gestaltet sich die Lage schwierig, da die Akzeptanz von Elektroautos im Vergleich zu den Nachbarländern gering ist. Im vergangenen Jahr machten vollelektrische Autos lediglich 5,6 Prozent der Neuwagenverkäufe in Spanien aus, im Gegensatz zu 15 Prozent im EU-Durchschnitt.

E-Autozulassungen: Deutschland & Spanien im Vergleich | Elektroauto-News.net

Ein wesentliches Hindernis für die breite Akzeptanz von Elektroautos in Spanien sind die hohen Preise. Die durchschnittliche Ausgabebereitschaft der Spanier für ein neues Auto liegt bei knapp unter 28.000 Euro, ein Preis, zu dem nur wenige Elektromodelle angeboten werden.

Ab 2025 plant Seat, Kompakt-Elektroautos für mehrere Marken zu fertigen, darunter auch Cupra. Griffiths, der seit Oktober 2020 die Leitung von Seat innehat, bringt seine Besorgnis zum Ausdruck: „Ich mache mir große Sorgen. Nächstes Jahr werden wir Elektroautos produzieren, aber für wen? Wenn sie doch nur 5 Prozent des Marktes ausmachen.“

Quelle: Automotive News Europe – VW manager says Spain battery plant may struggle on poor demand

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Kobi Kobsen:

Meine Bereitschaft endet bei ca 25k für nen kleinen E mit ca 150PS und 300km Reichweite. Da hätte ich gerne ein Display, das mir Google Maps vom Handy anzeigen und bedienen kann. Eigentlich keine Herausforderung.

Aber auch wenn ich immer gesagt habe, dass ich kein US oder CN Auto kaufe, wenn es in Europa gute gibt, sehe ich in meiner Phantasie eigentlich nur den neuen Mini Tesla, der zeigen wird, was für 25k machbar ist.

Stefan:

Bei Stellantis gibt es diese Sorgen nicht………..

Smartino:

»Nächstes Jahr werden wir Elektroautos produzieren, aber für wen? Wenn sie doch nur 5 Prozent des Marktes ausmachen«

Dies Frage kann doch ganz leicht beantwortet werden:
Für alle, welche ein günstiges und praktisches E-Auto haben wollen. Und das sind bestimmt mehr als 5%.

Frank:

Die Produktion kann man nur erhöhen, wenn man die Autos verkaufen kann und Tesla erhöht die Produktion und die Preise ?

Robert:

„bringt seine Besorgnis zum Ausdruck: „Ich mache mir große Sorgen. Nächstes Jahr werden wir Elektroautos produzieren, aber für wen? Wenn sie doch nur 5 Prozent des Marktes ausmachen.“ Nun das ist doch ganz einfach, bezahlbare E-Autos für unter 28.000 euro mit alltagstauglicher Reichweite und Ausstattung anbieten Problem gelöst.
Das funktioniert aber nur mit einer deutlichen Produktionserhöhung. Laut Wirtschaftexperten kann bei einer verdoppelung der Produktion der Preis um 30% sinken für den gleichen Gewinn, bei einer verfierfachung der Produktion kann der Presi um 50% sinken bei gleichen Gewinn alos Ärmel hochkrempeln und machen und nicht warten bis mann von der Konkurrenz aus dem Markt gedrängt wird und dann jammern

alchemist:

Herr Griffiths wird wohl kaum EAN lesen aber dennoch „handeln“, nämlich mit den Fahrzeugen, die ja nicht exklusiv für den spanischen Markt produziert werden.

Pheaton:

Tja, bisher ist es eine kleine Zielgruppe die sich auf das Abendteuer E-Auto einlassen und dann die große Anzahl von reinen E-Auto Herstellern. Da werden noch mehr über die Wupper gehen.
Auf der anderen Seite, sollte man mehr national Bewusstsein haben.(siehe Frankreich)

Wolfbrecht Gösebert:

Kernaussage im Artikel:
„Ein wesentliches Hindernis für die breite Akzeptanz von Elektroautos in Spanien sind die hohen Preise. Die durchschnittliche Ausgabebereitschaft der Spanier für ein neues Auto liegt bei knapp unter 28.000 Euro, ein Preis, zu dem nur wenige Elektromodelle angeboten werden.“

WENN Herr Griffiths diese Tatsache gelesen UND verstanden hätte, würde er nicht jammern: »Nächstes Jahr werden wir Elektroautos produzieren, aber für wen? Wenn sie doch nur 5 Prozent des Marktes ausmachen« – sondern handeln!

Zumindest andere Hersteller (und Importeure) werden aber noch in 2024 zeigen, dass sie die Faktenlage verstanden haben …

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