Porsche soll Rückkehr zum Verbrenner-Macan erwägen

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Porsche

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Zwar verkauft sich der neue Macan, den es nur noch als Elektroauto gibt, ganz ordentlich. Doch Porsche hat derzeit mit größeren Problemen zu kämpfen, 3 Prozent Absatzrückgang verzeichnete Porsche 2024, wobei das vergangene Jahr trotz allem das zweitbeste aller Zeiten war. Vor allem in China, dem weltweit größten Einzelmarkt, schwächelt der deutsche Sportwagenhersteller. Einem Bericht der für gewöhnlich gut informierten britischen Autocar zufolge erwägen die Porsche-Verantwortlichen, den Macan entgegen der ursprünglichen Planungen künftig doch wieder auch als Verbrenner anzubieten.

Außerhalb der EU ist der Macan der vorherigen Generation weiterhin auch als Verbrenner zu haben. Diese Variante sollte noch bis 2026 im weltweiten Portfolio bleiben. Doch da im vergangenen Jahr die Verkäufe des Taycan, Porsches rein elektrische Sportlimousine, überdurchschnittlich stark um 50 Prozent eingebrochen sind, fürchten die Zuffenhausener wohl um ein ähnliches Schicksal beim Elektro-Macan. Was einem Insider zufolge nun dazu führte, die Elektro-Strategie beim Macan in Frage zu stellen: „Der Start des neuen Macan verlief positiv, aber wir müssen seine langfristige Performance angesichts der unsicheren Marktbedingungen noch abwarten“, sagte Autocar zufolge ein hochrangiger Porsche-Insider mit Verweis auf die beim Taycan beobachteten „neuen Marktdynamiken.

Die Produktion des Taycan hat Porsche bereits stark zurückgefahren, zuletzt wurde bekannt, dass die Zuffenhausener auf Sparkurs umschwenken und Tausende Stellen abbauen wollen. Der stellvertretende Vorsitzende und Finanzvorstand Lutz Meschke hat bereits im vergangenen Jahr bestätigt, dass Hybrid- und Verbrenner-Modelle noch länger als erwartet ein wichtiger Bestandteil des Porsche-Portfolios bleiben werden. Eine konkrete Bestätigung für den Macan steht allerdings noch aus.

Sollte Porsche beschließen, eine weitere Verbrenner-Generation des Macan herauszubringen, könnte man auf die bewährte Entwicklungspartnerschaft mit Schwestermarke Audi zurückgreifen, die mit dem Q5 einen passenden Plattformbruder vorzuweisen hätte. Insgesamt aber ist die Krise bei Porsche ein Jammern auf hohem Niveau: Trotz der unsicheren Marktbedingungen weltweit liegt die Gewinnspanne von Porsche deutlich über dem Branchenschnitt und erreichte 14,1 Prozent in den ersten drei Quartalen 2024 (Vorjahr: 18,3 Prozent) bei einem Konzernumsatz von 28,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 30,1 Milliarden Euro). Das Operative Konzernergebnis lag in den ersten neun Monaten 2024 bei 4,04 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,50 Milliarden Euro). Zahlen, von denen quasi der gesamte Rest der Branche nur träumen kann.

Quelle: Autocar – Porsche mulls new ICE Macan amid drop in brand’s sales

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Dr. Kralle:

Das ist m. E. einfach zu viel Geld für zu wenig Auto. Der Macan und der Taycan sind nicht schlecht, aber rechtfertigen m. M. n. nicht den aktuellen Listenpreis. Die Materialauswahl ist teilweise recht billig (z.B. Taycan) und auch das ganze Infotainment wirkt wie aus dem letzten Jahrzehnt. Und ja, fahrtechnisch sind die Fahrzeuge super. Keine Frage. Den Macan daher als Verbrenner anzubieten, könnte in den USA (und auch in DE) funktionieren, allerdings für China glaube ich das nicht. Dann rechtfertigt ein Turbomotor zumindest den hohen Kaufpreis.

MMM:

Würde mich nicht wundern. Mal schnell geschaut: auch in den USA wird der neue Macan nur elektrisch angeboten. Die Verbrennerfans bekommen das alte Modell.
Wenn man mal die Politik betrachtet, die dort seit ein paar Stunden wieder gemacht wird, ist das keine erfolgversprechende Idee.
Schade, aber so ist die Realität eben.

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