Porsche Landjet: Kommt da ein dreireihiges, siebensitziges E-Auto?

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Geht es nach AutomotiveNewsEurope ist Porsche wieder einmal dabei, die Grenzen dessen, was einen Porsche ausmacht, zu erweitern. Über dem Porsche Cayenne soll sich in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts ein neues Flaggschiff-Modell setzen. Bei diesem dreireihigen, siebensitzigen Fahrzeug könnte es sich um die „Porsche-Variante“ des Audi Landjet handeln, welcher neue Maßstäbe setzen soll.

Zurück zu Porsche, das Unternehmen, das für seine Sportwagen und seit kurzem auch für seine sportlichen Crossover bekannt ist, entwickelt ein Fahrzeug, das größer, länger und breiter ist als der Cayenne, wie US-Händler bei einem Treffen in der vergangenen Woche erfuhren. „Es ist eine neue Art von Fahrzeug, das teils Limousine, teils Crossover ist“, sagte ein Händler und beschrieb es als „schnittiges“ Design. Offiziell wurde dies von Seiten Porsche nicht tiefergehend kommentiert. Es fiel lediglich die Aussage: „Wir sind dankbar für diese Kreativität in unserem Unternehmen, da wir ständig neue Möglichkeiten ausloten und prüfen, wo wir in Zukunft konkurrieren können. Ob sie über Renderings und Ideen hinausgehen und es in die Produktion schaffen – ganz zu schweigen davon, wie sie angetrieben oder konfiguriert werden – ist noch nicht entschieden.“

Das neue Fahrzeug soll in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts auf den Markt kommen und könnte drei Sitzreihen bieten – eine Premiere für einen Porsche. Ein anderer Händler wusste das Konzeptfahrzeug als „un-Porsche-like“ einzuordnen. Es habe „ein flaches Heckdesign; es ist nicht vergleichbar mit dem Macan und dem Cayenne.“ Während Porsche keine Details zum Antriebsstrang des Fahrzeugs bekannt gab, erwarten die Händler, dass es bei der Markteinführung ein Plug-in-Hybrid sein wird. Ein vollelektrisches Fahrzeug könnte folgen.

Erste Verkettungen zum Landjet wurden gezogen. Dieses Fahrzeug mit dem Codenamen Landjet wird im VW-Werk in Hannover auf einer neuen Produktionslinie vom Band laufen. Das dreireihige, siebensitzige Fahrzeug wird von Audi im Rahmen seines Artemis-Projekts entwickelt, um neue Technologien für elektrische und hochautomatisierte Automobile innerhalb des VW-Konzerns zu entwickeln und einzuführen.

Der selbsternannte Tesla-Jäger kommt ab 2024 als Oberklassemodell daher, welches in Serie wohl auf den Modellnamen A9 und nicht mehr seinen Projektnamen „Landjet“ hören dürfte. Der Luxusstromer soll es dann mit dem Tesla Model S und Daimlers demnächst debütierenden Elektro-Flaggschiff EQS aufnehmen. Dabei wird der Stromer über mindestens 650 Kilometer Reichweite verfügen. Unklar ist, ob es sich bei der Serienversion des Landjet um eine Limousine, ein Nutzfahrzeug oder eine Mischung aus beidem handeln wird.

Während die Einführung eines dreireihigen Porsche für Markenliebhaber wie ein Sakrileg klingen mag, hat Porsche gezeigt, dass es sich nicht scheut, Traditionen über Bord zu werfen, wenn es eine Marktchance sieht. Bei dem Treffen wurden die Händler auch über die Strategie von Porsche informiert, von Verbrennungsmotoren zu einer rein elektrischen Modellreihe überzugehen. Der Automobilhersteller erwartet, dass im Jahr 2030 mehr als 80 Prozent der weltweiten Auslieferungen auf batteriebetriebene Fahrzeuge und Plug-in-Hybride entfallen werden.

Das Mittelmotor-Coupé Cayman und das Boxster-Cabriolet werden ab 2025 rein elektrisch angetrieben, wurde den Händlern mitgeteilt. Das Design der Frontpartie des Boxster EV ähnelt dem des Taycan Electric Fastback, während das Heck das Design der breiten Rückleuchten des Taycan aufgreift, so die Händler, denen das Cabrio gezeigt wurde. Eine batteriebetriebene Version von Porsches Bestseller, dem Macan, wird voraussichtlich 2023 auf den Markt kommen. Während ein vollelektrischer 911 ausgeschlossen wurde, wird eine Hybridversion gegen Ende des Jahrzehnts erwartet.

Quelle: AutomotiveNewsEurope – Porsche to add flagship model above Cayenne

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Oliver Rödder:

Hat aus der versammelten Leserschaft schon einmal einen Jet mit großen Rückspiegeln gesehen? Nein? Wir auch nicht. Eigentlich bedeuten Rückspiegel im Zeitalter der Elektromobilität den Verbleib im Mittelalter. Sie sind ein Symbol für fehlenden Fortschritt. Besonders bei Fahrzeugen in dieser Preislage…

Tobi:

Ein Plugin von Porsche ist ein weiteres Armutszeugnis. Ob sowas als Statussymbol oder Schw… verlängerung noch akzeptiert wird, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

David:

Ich weiß gar nicht, was gegen einen dreireihigen Porsche spricht. Es gibt einen Trend bei wohlhabenden Menschen, sich wieder mehrere Kinder anzuschaffen. Wobei er für mich nicht infrage kommt, das muss er aber auch gar nicht, weil die Zukunft viele andere elektrische Porsche bereithält.

Das ist für mich die beste Nachricht, nämlich dass man die Händler beständig bearbeitet indem man ihnen wertschätzend bei solchen Veranstaltungen zu verstehen gibt, an der Elektromobilität führt kein Weg vorbei. Ich denke, diese 911-Reden sind nur Schritte einer Kommunikationsstrategie, die damit endet, dass auch dieser Sportwagen in wenigen Jahren rein elektrisch wird. Ich würde ihn dann kaufen.

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