Der Polestar 2 gilt als das Rückgrat der schwedisch-chinesischen Marke. Kein anderes Modell hat die Entwicklung des Elektroautoherstellers so geprägt – und kein anderes steht so stark für den Übergang in die vollelektrische Zukunft. Jetzt hat Polestar bestätigt, dass der erfolgreiche Mittelklasse-Stromer eine zweite Generation erhält. Der Nachfolger soll erneut Polestar 2 heißen – und damit eine klare Linie beibehalten, während frühere Planungen etwas anderes vermuten ließen.
„Ich möchte die heutigen Polestar 2-Kunden zurückgewinnen“, erklärte CEO Michael Lohscheller bei einem Pressetermin im Umfeld der IAA in München gegenüber dem Magazin Drive. „Wir haben diese Basis aufgebaut, wir haben einen großartigen Job gemacht, und ich möchte sie in der Familie halten.“ Der Polestar 2 mache rund vier Fünftel aller weltweit verkauften Autos der Marke aus.
Über die künftige Ausrichtung des Modells verriet Lohscheller nur wenig. Das neue Auto werde „nicht einfach eine Kopie der bisherigen Version“ sein, sondern technisch und konzeptionell weiterentwickelt. Gleichwohl soll es sich weiterhin zwischen den größeren SUV Modellen Polestar 3 und 4 positionieren. Ob die charakteristische Liftback-Form erhalten bleibt, ließ Lohscheller offen. Sicher ist: Auch die nächste Generation wird ausschließlich elektrisch fahren. „Unsere Kunden sind da sehr deutlich“, so der CEO. „Sie sagen: Bitte keine Hybride.“
Alle Modelle sollen die gleiche Plattform bekommen
Der Nachfolger des Polestar 2 wird auf einer neuen Plattform aufbauen, die künftig für alle Modelle des Herstellers vorgesehen ist. Dieses technische Fundament teilt er mit dem Polestar 7, einem kompakten SUV, das Anfang 2028 auf den Markt kommen soll. Branchenkreise gehen davon aus, dass beide Modelle in der Slowakei vom Band laufen könnten. Ein genauer Termin für den Marktstart des neuen Polestar 2 steht jedoch noch aus, wird aber wohl erst nach dem Polestar 7 erfolgen.
Mit der Entscheidung, den Namen beizubehalten, setzt Lohscheller einen Kontrapunkt zu früheren Aussagen seines Vorgängers Thomas Ingenlath. Der frühere Designchef von Volvo und Polestar hatte vor rund eineinhalb Jahren erklärt, man werde „keinen Polestar 2 durch einen Polestar 2 ersetzen“. Neue Generationen sollten demnach künftig eine andere Modellnummer tragen. Lohscheller sieht das anders: „Das ist sehr konsistent. Der Polestar 2 wird einen Nachfolger haben, weil er direkt auf dem bestehenden Auto aufbaut. Wäre es ein völlig neues Konzept, könnte man über einen Polestar 8 sprechen – aber das ist hier nicht der Fall.“
Auch die Frage, ob das Modellnamen-System der Marke – das sich nach der Reihenfolge der Ankündigungen und nicht nach Größe oder Segment richtet – für Verwirrung sorgt, wies der CEO zurück. „Das ist nichts, worüber sich unsere Kunden Gedanken machen“, sagte er. Entscheidend sei die Produkterfahrung, nicht die Ziffer auf der Heckklappe.
Seit dem Marktstart 2020 wurde das Modell kontinuierlich verbessert – mit überarbeiteten Batterien, effizienteren Antrieben und optischen Anpassungen. Das Modelljahr 2024 brachte die Umstellung von Front- auf Hinterradantrieb, was Handling und Reichweite spürbar beeinflusste. Trotz dieser langen Laufzeit sieht Lohscheller keinen Modernisierungsdruck. „Natürlich altert jedes Auto“, sagte er. „Aber im Vergleich zum Wettbewerb und mit den jüngsten Überarbeitungen ist der Polestar 2 absolut auf der Höhe der Zeit.“
Quelle: Drive.com.au – Polestar 2 confirmed for second generation, without a name change