Nio-Marke Firefly startet in Europa ab 29.900 Euro

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Firefly

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Nio hat auf der Automesse in Shanghai seine neue Marke Firefly einem größeren Publikum vorgestellt und weitere Details und Preise für den Europastart des ersten Modells genannt. Demnach wird Firefly in den kommenden Monaten nach und nach in 16 Überseemärkten starten, in Europa im Sommer zunächst in den Niederlanden und in Norwegen, zu Preisen ab 29.900 Euro.

Firefly bezeichnet sich selbst als eine Lifestyle-Mobilitätsmarke, die intelligente, hochwertige kompakte Elektroautos anbietet. Ihre Inspiration komme von Glühwürmchen, der deutschen Übersetzung von Firefly: klein, wendig und voller Energie. Das spiegelt sich auch im Logo der Marke wider, ein fliegendes und leuchtendes Glühwürmchen.

Firefly kann auf der Erfahrung von Muttermarke Nio auf dem Markt für Premium-Elektroautos aufbauen und das Fachwissen nutzen des Nio Design Centers in München, des European Smart Driving Technology Centers und des Innovation Centers in Berlin, des Vehicle Engineering Centers in Oxford und des Global Engineering Centers in Shanghai.

Das demnächst in Europa startende Elektroauto verortet sich im B-Segment, ist exakt 4 Meter lang, 1,89 Meter breit und 1,58 Meter hoch, mit einem Radstand von 2,62 Metern, was einen geräumigen Innenraum verspricht, typisch für E-Autos. Entworfen wurde das Modell von Kris Tomasson, Senior Vice President of Design bei Nio, der zuvor unter anderem bei BMW und Ford tätig war. Das erste „Glühwürmchen“ werde in sechs Außenfarben erhältlich sein: Limette, Lavendel, Marmor, Graphit, Sand und Lavastein – alle in Zweifarblackierung mit einem glänzenden, schwarzen Kontrastdach.

Nio-Firefly-Start-Europa-Seite
Firefly

Die minimalistische Designsprache des E-Autos setzt sich im Innenraum fort. Dennoch soll es nicht an Ablagemöglichkeiten und Stauraum fehlen, insgesamt 27 Staufächer hat Firefly versteckt, etwa unter den hinteren Sitzen. Der Frunk unter der Fronthaube fasst 92 Liter, einer der größten für ein Auto im B-Segment. Im Kofferraum beträgt das Fassungsvermögen 404 Liter und kann durch Umklappen der Sitze auf 1253 Liter vergrößert werden.

Nio-Firefly-Start-Europa-Frunk
Firefly

Das zentrale Display für Infotainment und Navigation misst 13,2-Zoll und kann mit von Smartphones bekannten Wischgesten bedient werden. Wie schon von Nio bekannt ist auch bei Firefly ein KI-Assistent an Bord, genannt Lumo, der fast 90 Prozent aller Funktionen des Fahrzeugs steuern können soll. Fahrdaten zeigt das 6-Zoll-Display hinter dem Lenkrad an, der Sound kommt über 14 im ganzen Innenraum verbaute Lautsprecher in die Ohren. Vordersitze und Lenkrad sind serienmäßig beheizt.

Nio-Firefly-Start-Europa-Cockpit
Firefly

Firefly basiert auf einer neuen dedizierten Plattform für Elektroautos. Sein Hinterradantrieb mit einer Gewichtsverteilung von 50/50 verspricht Agilität und angenehme Fahrdynamik, gepaart mit hoher Manövrierfähigkeit dank eines Wendekreises von nur 9,4 Metern. Der Motor leistet 105 kW (143 PS) und beschleunigt das E-Auto von 0 auf 100 km/h in 8,1 Sekunden, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Von 100 auf 0 gehe es in weniger als 36 Metern.

Das LFP-Akkupaket im Unterboden fasst 42 kWh, was im europäischen WLTP-Zyklus eine kombinierte Reichweite von 330 Kilometern ermögliche. Den Energieverbrauch gibt der Hersteller mit 14,5 kWh an. Im WLTP-Stadtzyklus seien weniger als 10 kWh und eine Reichweite von bis zu 470 Kilometern gemessen worden. DC-Laden kann der Firefly mit bis zu 100 kW, die Standardladung von 10 auf 80 Prozent dauere 29 Minuten, zudem sei Firefly mit der fünften Generation von Nios Batteriewechseltechnologie kompatibel, die ab 2026 ausgerollt werden soll. Per V2L können auch externe Geräte mit Strom versorgt werden.

Nio-Firefly-Start-Europa-Glasdach
Firefly

Firefly verspricht, typisch für Hersteller aus China, ein hochdigitalisiertes Fahrerlebnis mit mehr als 30 aktiven Sicherheitssystemen und unterstützenden Fahrfunktionen, von denen viele neu in seiner Klasse sein sollen. Zum Beispiel könne Firefly verfügbare Parkplätze finden und automatisiert einparken oder Fußgänger erkennen, um vorwärts wie auch rückwärts Kollisionen zu vermeiden. Hinzu kommen adaptiver Tempomat, Spurhalteassistenz mitsamt aktivem Spurwechsel, Totwinkelwarner und eine rückwärtige Kamera.

Quelle: Firefly – Pressemitteilung vom 24.04.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Wolfbrecht Gösebert:

„[I]ch brauche 14 Lautsprecher. Das Audiosystem wäre[] ein Alleinstellungsmerkmal …“

Du möchtest damit allenfalls Deine *eigene* ALLEINSTELLUNG erklären? :)

Wolfbrecht Gösebert:

Ziemlich interessant scheint mir an der Lieferankündigung, dass nun der Firefly in EU auf den Markt kommt, OHNE dass es ein auch nur IRGENDWIE ausreichendes Wechsel-Akku-Netzwerk geben wird!

Im Januar 2024 schrieb ich hier auf EAN:
„Ich lege mich mal fest:
Entscheidende Frage für einen wirtschaftlichen(!) Erfolg jenseits einer dirigistischen Staatswirtschaft […] scheint mir ja zu sein, ob NIO sich zumindest mit den angekündigten Submarken (Firefly/Alps) aus der “Sackgasse” des automatisierten Akku-Wechselsystems herausbewegt!“

Und zumindest DAS sieht ja nun wohl auch so aus: WENN es Nio durch Attraktivität bei Angebot und Preis gelingen sollte, hier künftig auch nennenswerte Stückzahlen zu erreichen, dann doch wohl nur, wenn der Firefly

• über ein erstzunehmendes Service-Netz verfügen kann,
• eine sorgfältig »regionalisierte« Software besitzt UND
• die vorhandene, „klassische“ Lade-Struktur nutzt.

Nebenbei schrieb „Gastschreiber“ zum Firefly noch:
„… mir [reicht] das jährliche Update, das man so bei einem ordentlichen Service bekommt.“

Ein vernünftig entwickeltes und gebautes eAuto braucht eh keinen teuren, stumpf-jährlichen Service-Zyklus!

Scheibenwischblätter und -Waschwasser erneuere ich selbst :)
Die zweijährliche Hauptuntersuchung deckt sicherheitsrelevante Teile ab.
Verschleiß und Schäden kann es zudem automatisch und nutzungsabhängig überwachen.

ndc:

ich brauche 14 Lautsprecher. Das Audiosystem wären ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zum Renault 5 oder Peugeot 208.
Das Auto wäre vielleicht 500€ günstiger, oder mehr, wenn die EU Strafzölle nicht wären. Einfach mal bei der EU beschweren.

S. Eckardt:

“ … 14 im ganzen Innenraum verbaute Lautsprecher … “
Ich brauche für mein Fahrerlebnis KEINE 14 Lautsprecher. Lieber 500 € weniger im Kaufpreis.

Ansonsten frage ich mich, ob die Hersteller für die vielen Fahrzeugvarianten auch in 8 oder 10 Jahren Ersatzteile (z.B. bei Elektronik-Modulen und Antriebselektrik) liefern können, wenn schon die übernächste Fahrzeuggeneration am Start ist.

Da hoffe ich doch auf die „großen“ Hersteller mit ihren Standard-Antriebs-Baukästen in entsprechender Stückzahl, dass das keine Eintagsfliegen sind, die dann längerfristig verfügbar sind.

Gastschreiber:

Das mag bei Listenpreisen so herauskommen, wie sieht es denn mit Leasingkonditionen aus? Hier ist, gerade VW, in letzter Zeit sehr preiswert geworden. Dann, ich bin bereits einige Nio gefahren und konnte mir einen Eindruck der Assistenten und der Software machen, ja, auf der Ausstattungsliste sieht das toll aus, in der Realität war bisher ein deutlicher Unterschied zu VW. Es gibt einen anderen, bekannten Hersteller, der viel mit OTA macht, das klappt auch gut und ist wohl auch notwendig, denn über 30 SW Updates in einem Jahr sprechen nicht für Qualität, sondern eher für ein Bananenprodukt, das beim Kunden reift. Da reicht mir das jährliche Update, das man so bei einem ordentlichen Service bekommt.

Stefan:

Wenn die Importzölle und Steuern nicht wären, sind 25.000 realistisch.

Wenn er hier z. B. im ehemaligen Audi Werk in Belgien, oder den ungenutzten Teil von Ford Köln montiert wird, gingen auch 22.000.
Aber als Instar und Smart Konkurrent super. Auch gegenüber Stellantis hat er ein besseres Preis Leistungsverhältnis. Interessant wäre die Service Freundlichkeit. Also, ob auch ohne Whitelist oder Online Pay2Swap Komponenten getauscht werden können. Es gibt einige Premium Hersteller, die mit solchen Software Tricks freie Werkstätten fern halten wollen und das recht auf Reparatur behindern bzw. unnötig teuer machen. So wie das Drucker Hersteller mit Tinten und Toner Kartuschen machen.

Gastschreiber:

Listenpreise sind Schall und Rauch :)

Gastschreiber:

Ok, um welchen, billigeren, gleichwertigen Wagen in der Klasse könnte es sich hierbei handeln?
Mir fallen da aktuell nicht viel ein….keiner fällt mir ein. Inster, e-C3 etc. sind im gleichen Preissegment.
Keiner hat Heckantrieb, was bei EV durchaus eine sinnvolle Sache ist, selbst der e-C3 hatte auf meiner Probefahrt bei trockenem Wetter mit leicht eingeschlagenen Rädern schon Tracktionsprobleme, der Inster nicht.

Peter:

Der günstigste ID.3 geht bei 33k los, nur mit VWs Geldgeschenk kostet der ID.3 etwa gleich ist dafür aber schlechter ausgestattet.

Joshua:

Vergleichen Sie erstmal die verwendeten Materialen, deren Qualität, Preis Leistung und verfügbare Pakete und dann wirst du sehen, dass der Firefly für das was man da nicht nur serienmäßig alles bekommt, preislich und qualitativ viel besser da steht, als mit einem ID.3. Ich bitte Sie. Firefly hat auch die bessere Software, Over The Air Firmware und Software Updates und der Preis ist mit Akku inklusive. Bedeutet in der Miete der Kaufpreis vom Auto dann noch wesentlich günstiger.
Hab den ID.3 mal so konfiguriert wie er von der Ausstattung mit dem Firefly auf derselben Augenhöhe ist, ohne sonstigen Aufpreise oder spezielle Lackierung/Reifen, aber mit Wärmepumpe, hat der Firefly ja auch. Da lieg ich beim ID.3 in der Pure Version bei 38.860€. 9.860€ mehr willst du also beim ID.3 ausgeben? Ok. Mach. Ist in Ordnung.

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