Nio ET9: In 5 Minuten Strom für 255 km

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Nio

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Am 21. Dezember präsentierte Nio auf dem Nio Day in Guangzhou seine neue Limousine ET9. Das Modell wird als Flaggschiff des Herstellers positioniert und soll sowohl bei Technik als auch Komfort neue Maßstäbe setzen. Preislich beginnt der ET9 bei umgerechnet rund 85.930 Euro für die Basisvariante mit Batteriemietoption (BaaS). Die exklusivere 1st Edition, die auf 999 Exemplare limitiert ist, kostet bis zu 106.495 Euro. Unterschiede zwischen den Modellen liegen vor allem in der Innenraumgestaltung und besonderen Details wie spezifischen Plaketten. Wohlgemerkt für den chinesischen Markt.

Die Auslieferung des ET9 soll Anfang 2025 starten. Mit einer Länge von 5324 Millimetern und einer Breite von 2016 Millimetern ist das Auto das größte Modell in Nios Produktpalette. Die Höhe von 1620 Millimetern und das Design erinnern jedoch eher an ein SUV-Coupé als an eine klassische Limousine. Der Radstand von 3250 Millimetern ist am oberen Limit der dritten Generation von Nios Batteriewechselstationen, da diese bis zu 3300 Millimeter Radstand unterstützen. Eine Nutzung an älteren Wechselstationen ist nicht möglich.

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Technisch setzt der ET9 auf die neue NT 3.0 Plattform, die zuvor bereits bei der Marke Onvo zum Einsatz kam. Das Modell nutzt erstmals eine 900-Volt-Architektur, die in China als erste ihrer Art gilt. Die Batterie mit einer Kapazität von 120 kWh bietet eine Energiedichte von 292 Wh/kg. An Schnellladestationen kann in nur fünf Minuten Strom für eine Reichweite von 255 Kilometern geladen werden. Alternativ ist auch der Austausch der Batterie möglich, was in einer vierten Generation von Wechselstationen in 144 Sekunden erfolgen soll.

Der Antrieb des ET9 umfasst zwei Elektromotoren. Der vordere Asynchronmotor liefert 180 kW, während der Permanentmagnetmotor an der Hinterachse 340 kW erreicht. Insgesamt ergibt sich eine Systemleistung von 520 kW. Die Motoren zeichnen sich durch ein geringes Gewicht und hohe Leistungsdichte aus. Für ein dynamisches Fahrerlebnis sorgt außerdem das Skyride-Fahrwerk mit aktiver Federung. Diese passt sich in Echtzeit an unterschiedliche Fahrbedingungen an und ermöglicht unter anderem eine präzise Steuerung aller vier Räder.

Das Lenksystem basiert auf einer Steer-by-Wire-Technologie, bei der keine mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern besteht. Unterstützt wird dies durch eine Hinterradlenkung, die den Wendekreis des Autos auf 10,9 Meter verkleinert. Für den Kontakt zur Straße sorgen 23-Zoll-Reifen, die speziell für Elektroautos entwickelt wurden. Ein verspieltes Detail sind die schwebenden Radkappen, die das Nio-Logo immer nach oben ausrichten.

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Im Innenraum bietet der ET9 eine Mischung aus moderner Technik und Komfort. Das horizontale 15,6-Zoll-Display wird durch ein durchgängiges 48-Zoll-5K-Instrument ergänzt, das Informationen in hoher Auflösung anzeigt. Ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion projiziert relevante Daten direkt ins Sichtfeld des Fahrers. Die Bedienung erfolgt über ein neu gestaltetes Lenkrad mit zwei Speichen.

Der hintere Bereich des Innenraums wurde speziell auf die Bedürfnisse von Passagieren ausgelegt. Zwei Bildschirme an den Vordersitzen ermöglichen Unterhaltung, während die Sitze durch breite Polsterung und verstellbare Rückenlehnen Komfort bieten. In der Mittelkonsole befinden sich ein Kühlschrank mit 10-Liter-Volumen sowie ein verstellbarer Tisch. Ein Panoramadach sorgt für eine offene Atmosphäre, wobei elektrische Jalousien bei Bedarf Sichtschutz bieten.

Für autonomes Fahren ist der ET9 mit einer Vielzahl an Sensoren ausgestattet, darunter drei Lidar-Einheiten und 31 Kameras. Neu ist die Integration eines 4D-Millimeterwellenradars, das detaillierte Bilder der Umgebung erzeugt. Die Software SkyOS, ein eigenes Betriebssystem von Nio, ermöglicht schnelle Datenverarbeitung und präzise Steuerung.

Quelle: Nio – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

„Wer sieht denn in der Realität auf den Verbrauch? Man will am Ziel ankommen und in der Pause schnell nachladen. So erlebe ich das im Businessumfeld …“

Welch SELBSTdisqualifizierende Argumentation: Also genau DA, wo ANDERE Milliarden-Kosten tragen, sind sie EGAL?
Quelle: c&p–> sueddeutsche.de/wirtschaft/dienstwagen-privileg-umverteilung-abschaffen-1.5441037

Zusammengenommen sind das – nach Rechnung des Umweltbundesamtes – eine jährliche Subvention in Höhe von 3,1 Milliarden Euro – mindestens! Die Profiteure sind übrigens viermal so viele Männer wie Frauen. Und die Hälfte des Subventionsvolumens kommt den reichsten 20 Prozent der Bevölkerung zugute.

pani:

Und warum haben „andere Hersteller gar kein Batteriewechselsystem“? Weil dieses System allemal bei uns ein totgeborenes Kind ist. Alleine die Mietpreise für die Batterien sind geradezu schwachsinnig hoch.

Pedro G.:

Aber nur von 10 auf 20 % sind das 224 km in 5 min !
Pro 10 % mehr im Akku ist das dann ein dramatischer Ladeverlust die Wahrheit !

Wolfbrecht Gösebert:

„Also veralten die Wechselstation[en].“

Ja, was denn sonst? Lt. carnewschina.com ist NIO eh schon gezwungen gewesen, ZWEI inkompatible, neue Akku-„Standards“ zu entwickeln, was schon mit dem neuen ONVO zu Problemen führt:
Quelle: c&p–> carnewschina.com/2024/12/09/nios-onvo-brand-has-a-battery-supply-problem-and-its-impacting-swapping/

„D[.]h[.,] ich kann das Auto nicht 20 bis 30 Jahre nutzen und die Batterie tauschen?

Mal nur den aktuellen Grundpreis für BAAS zugrunde gelegt, hättest Du nach 20 Jahren schon 66.960 €, nach 25 Jahren insgesamt 83.700 € allein für das Bereithalten des Wechselservice bezahlt! … Übrigens: Der Termin, an dem Dein gekaufter NIO schon weniger – VIEL weniger – wert ist, als Du für das ständige Akkuwechseln bezahlt hast, liegt aber weit EHER! –> DAS nenne ich mal einen vorzeitigen, wirtschaftlichen ‚Totalschaden‘ :(

Und OHNE den BAAS ist »Akkutauschen« bei NIO eh nicht vorgesehen!

Wolfbrecht Gösebert:

„Dann würde ich an einer normalen HPC Säule laden. Es ist eine Möglichkeit und kein Zwang, auch wenn es wirtschaftlich wohl nicht optimal ist, …“

»Nicht optimal«? Ich weiß ja nicht, womit Du Dein Geld verdienst … oder wer Autokosten für Dich bezahlt …

„… aber das ist das Laden an der AB auch für andere Nutzer wohl nicht.“

Nur zahlen DIE aber auch nicht noch 279 € im Monat für eine selten verfügbare = armseelige Anzahl BAAS-Installationen!
Zuzügl. weiterer Kosten bei jedem Wechseln!

Hint: Vom Norden Hamburgs müßte ich nach Hannover mit rd. 350 km für An- und Abfahrt zum Wechseln rechnen!

Walter Gutmann:

Nachts geschlossen ?
Das glaub ich jetzt nicht ….
Gut, daß es nachts anden HPC Ladern Strom gbt

Wolfbrecht Gösebert:

„Andere Hersteller haben ga[r] kein Batteriewechselsystem!!“

Und das ist auch gut so!
NIO verkauft in EU sowieso nur in homöopathischen Dosen …

FreemanT:

Du hast Deinen Nio bestimmt mit Batterie gekauft und nicht mit BAAS geordert.Ach Du hast gar keinen NIO…typisch aber motzen. Andere Hersteller haben gat kein Batteriewechselsystem!!

Wolfbrecht Gösebert:

„Dann klappt das auch mit der Wechselzeit, nach 40 min Anfahrt, weil es nur 18 Wechselstationen gibt.“

Meine nächste Wechselstation wäre gut 170 km entfernt!
Hin und zurück also fast 350 km –> der Akku müßte nach Heimkehr schon bald WIEDER getauscht werden :(

„… wehe, du willst dem Stau durch eine Nachtfahrt entge[h]en, weil [n]achts sind die zu.“

Ein absurdes System IMHO, ansonsten zeigt der neue NIO ET9, wohin die Akku-Entwicklung führt: „In 5 Minuten Strom für 255 km“ –> was soll ich da noch mit einem Wechselakku … der im übrigen zu den bisherigen bei der NIO-Marke verwendeten nicht kompatibel ist: Eine Version mit 900-Volt-Architektur, die in den zahlenmäßig sowieso arg beschränkten Wechselstationen wohl wiederum zusätzlich vorrätig gehalten werden muß!

Gastschreiber:

Boah, die Chinesen. So ein riesiges Auto, so große Räder, was soll das werden, ein rollendes Wohnzimmer, weil man die Zeit im Stau noch besser nutzen möchte, ein Chauffeurfahrzeug?
Man sieht auch wieder, wie schnell gute Entwicklungen hierzulande von anderen Herstellern übernommen werden, wie Augmente Reality Zielführung im Auto. Das macht der VW-Konzern klasse und sticht hervor.
Ob ich ein 5K Display brauche? Ich brauche eher gute Kameraauflösungen, Kameras, die eine Reinigungsfunktion haben und auch bei Dunkelheit noch etwas Sich bieten, gerade in großen und unübersichtlichen Fahrzeugen.
Großer Akku und schnelle Ladeleistung, das wird im Businessbereich immer häufiger zu sehen sein, das finde ich gut, Nio hatte ja schon gezeigt, dass bei den Akkus auch im Nachgang per Software optimiert wird. Warum die Autos so wenig gekauft werden, vermutlich sind in dem Segment noch andere Dinge wichtiger als rein der Preis und eine lange Ausstattungsliste. Service, Ersatzteilverfügbarkeit, Assistenzfunktion….

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