Nikola-Gründer Milton will das „iPhone“ unter den LKW bauen

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Nikola Motor

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Trevor Milton, Gründer und Geschäftsführer von Nikola Motor, erklärte in einem Interview mit dem Fachmagazin Trucks, dass der Brennstoffzellen-Truck des Start-ups, der im Jahr 2022 eingeführt werden soll, das „iPhone“ unter den schweren LKW werden soll. Die Wasserstofftechnologie habe etliche Vorteile gegenüber Diesel-LKW und rein elektrischen Kozepten, so Milton.

Apple wäre nicht Apple, wenn das iPhone nur ein Telefon wäre. Es ging darum, das beste Backend zu programmieren, das ein Telefon jemals hatte. Und das machen wir mit Nikola“, so Milton in dem Interview. Nikola stelle nicht nur den LKW zur Verfügung, sondern auch gleich den Treibstoff für die erste Million Meilen, etwa 1,6 Millionen Kilometer. Ein Diesel-LKW verursache, so Milton, auf dieser Strecke allein Treibstoffkosten von 750.000 US-Dollar, etwa 670.000 Euro, und damit fünfmal so viel, wie der LKW an sich gekostet hat.

Er gibt zwar zu, dass die Brennstoffzelle nicht so effizient sei, wie ein rein elektrisches Fahrzeug. Wenn man allerdings seinen eigenen Strom produziert, etwa über einen Solarpark, und mit diesem Strom seinen eigenen Wasserstoff herstelle, lasse sich ein Brennstoffzellen-LKW günstiger betreiben als ein Dieselfahrzeug.

Ein Konzept, das bei Kunden gut anzukommen scheint: Nikola Motors habe bereits Vorbestellungen im Wert von 14 Milliarden US-Dollar (etwa 12,5 Milliarden Euro) in den Auftragsbüchern vorliegen, die Produktion der ersten acht Jahre sei bereits ausverkauft. Weitere Reservierungen werden derzeit nicht mehr aufgenommen, so Milton. Der Nikola-Wasserstoff-LKW stehe seinen Diesel-Pendants in vielen Belangen in nichts nach. Er sei sogar leichter als ein Diesel, komme mit einer Tankfüllung genauso weit und lasse sich innerhalb von 15 bis 20 Minuten wieder vollständig betanken.

Um einen rein elektrischen LKW mit einer ähnlichen Reichweite zu bauen, müsste man Batterien für 200.000 US-Dollar verbauen, so Milton. Das sei mehr, als ein kompletter Brennstoffzellen-LKW von Nikola koste. Zudem seien nur die Batterien schon schwerer als ein wasserstoffbetriebener Truck. Auch aus Gründen der Nachhaltigkeit sei Wasserstoff die bessere Alternative: „Die einzigen Dinge, die Sie unbegrenzt verwenden und wiederverwenden können, sind Wasser und Wasserstoff. Es ist die einzige Ressource, die nicht verschwindet. Deshalb haben wir uns für den Wasserstoffweg entschieden“, erklärt Milton.

Quelle: trucks.com – Nikola Founder Trevor Milton Wants to Build iPhone of Trucks

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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