Nikola investiert Millionen um aus Müll Wasserstoff zu erzeugen

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Nikola Motors

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Der Elektrofahrzeug-Hersteller Nikola Motors, spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Lkw mit Batterie- und Brennstoffzellenantrieben, hat 50 Millionen US-Dollar in bar und in Aktien investiert, um sich im Gegenzug 20 % an dem sauberen Wasserstoffprojekt von Wabash Valley Resources LLC (WVR) zu sichern. Das Projekt sieht vor, feste Abfallprodukte in Kombination mit Biomasse zu nutzen, um sauberen, nachhaltigen Wasserstoff für den Transport und die Grundlaststromerzeugung zu produzieren.

Aktuell ist davon auszugehen, dass das Projekt nach seiner Fertigstellung voraussichtlich eines der größten Projekte zur Produktion von sauberem Wasserstoff in den Vereinigten Staaten sein wird. Der Fokus liegt auf der Produktion von kohlenstofffreiem Wasserstoff mit dem Potenzial, in Zukunft Wasserstoff mit negativer Kohlenstoffintensität zu entwickeln. Simon Greenshields, Vorstandsvorsitzender von Wabash Valley Resources, erläutert: „WVR entwickelt eine Multiproduktanlage, in der der Wasserstoff in einer Turbine verbrannt werden kann, um sauberen Grundlaststrom zu erzeugen.“ Aus Sicht von Nikola soll das gemeinsame Projekt mit WVR darauf einzahlen die Umstellung auf saubere Transportkraftstoffe für den Lkw-Verkehr im Mittleren Westen der USA voranzutreiben.

Durch diese Investition wird Nikola voraussichtlich einen bedeutenden Wasserstoff-Hub mit der Möglichkeit der Abnahme von ca. 50 Tonnen pro Tag erhalten, um seine zukünftigen Tankstellen in einem Radius von ca. 480 km zu versorgen, der einen bedeutenden Teil des Mittleren Westens abdeckt.

„Wir beabsichtigen, mit diesem Projekt sauberen, kostengünstigen Wasserstoff in einem für den kommerziellen Transport kritischen Gebiet zu produzieren. Die Wabash-Lösung kann sowohl Strom als auch Wasserstoff als Transportkraftstoff erzeugen, was die Flexibilität bieten sollte, zukünftige LKW-Verkäufe und den Rollout von Wasserstofftankstellen in der Region zu unterstützen. Die erwartete Effizienz der sauberen Wasserstoffproduktion von WVR sollte es Nikolas gebündeltem Lkw-Leasing, einschließlich Kraftstoff, Service und Wartung, ermöglichen, günstig mit Diesel zu konkurrieren.“ – Pablo Koziner, President, Energy and Commercial, Nikola

Als Teil dieser Investition in die Wasserstoffwirtschaft im Mittleren Westen beabsichtigt Nikola den Bau von Tankstellen in ganz Indiana und dem weiteren Mittleren Westen, um die Region zu bedienen. Die fertige Anlage soll bis zu 336 Tonnen Wasserstoff pro Tag produzieren können, genug um etwa 285 Megawatt sauberen Strom zu erzeugen. Es wird erwartet, dass das Projekt 125 Vollzeitbeschäftigte erfordert und möglicherweise 750 Arbeitsplätze im Baugewerbe schafft. Der erste Spatenstich wird für Anfang 2022 erwartet und die Fertigstellung wird etwa zwei Jahre dauern.

Das Elektrofahrzeug-Start-up Nikola Motors hat im Frühjahr Einzelheiten zu seinen geplanten Wasserstoff-Lkw bekanntgegeben. Nach dem Produktionsstart des rein elektrischen Lkw Tre BEV in den USA plant das Unternehmen demnach die Einführung von zwei Brennstoffzellen-Lkw: Zum einen die Wasserstoff-Variante des Tre mit dem Kürzel FCEV und zum anderen den auf Langstrecken hin konzipierten Nikola Two FCEV mit einer großzügigen Schlafkabine für den Fahrer.

Quelle: Nikola – Pressemitteilung
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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Roma:

Aber Wirecard hatte doch sogar richtige Dienstleistungen die funktionierten, auch wenn es etwas Schwund gab ;)

Roma:

Trevor hat aber nie was zugegeben, sondern immer wieder Falschaussagen getätigt, selbst beim direkten Nachfragen und das nicht nur einmal.
Oder er ist schlicht der Sprache nicht mächtig und kennt den Unterschied zwischen „geplant“ und „wir haben“.
Die H2 Tankstelle bei deren HQ, ist reine Show gewesen, die PV-Anlage reicht bei weitem nicht aus, für das was er gesagt hatte.

Man merkt bei Trevor, dass er mal als Missionar unterwegs war, die Zeugen Jehovas könnten von ihm noch viel lernen.

neumes:

ich befürchte auch…

es bleibt spannend

Daniel W.:

Der Elektrofahrzeug-Hersteller Nikola Motors, spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Lkw mit Batterie- und Brennstoffzellenantrieben …

Der Witz ist gut – was hat Nikola denn hergestellt, das es auch zu kaufen gäbe? – im Nikola-Shop gibt es neben vielen Klamotten und Caps mit Nikola-Logo nur einen Modell-Lkw aus 100% Polyurethane für 5 Dollar.

Jetzt sollen Wasserstoff mit den Themen Abfall und Biomasse vermischt werden, um den Eindruck von Nachhaltigkeit zu vermitteln, aber Abfall und Biomasse lassen sich besser anders und günstiger verwerten.

In einem ist Nikola wirklich gut und das ist Geld einzusammeln – wenn das mal kein 2. „Wirecard“ wird.

Anonymous:

Sie dürfen gerne auf Nikola setzen – ich setze lieber auf Tesla ;-)

Marco:

Ihnen ist schon klar das sowohl die Fabrik in Arizona schon steht und Prototypen schon im umlauf sind bzw. getest werden. https://www.youtube.com/channel/UCOYkKxKCc7BJzavBhTTddDw Und zum Thema Lkw den Hang hinab rollen. Man möge sich an die ersten Prototypen von Appeles Iphone erinnern das investoren vorzeige produkt hatte nicheinmal eine richtig funktionierende Software drauf hat Steve jobs selbst in einem interview zugeben das ein flascher druck aufs display damals das ganze ding abstürzen lassen hätte können. Und sehen sie sich Appel heute an.

Anonymous:

Das ist übrigens die selbe Firma, die auch schon letztes Jahr alle Investoren mit Fake Bildern von ihrem „selbst entwickelten“ Truck über den Tisch gezogen hat.
Den haben sie ohne eigenen Antrieb einen Hügel hinunterrollen lassen, um zu demonstrieren, wie toll ihre neue Technologie ist (die Älteren erinnern sich eventuell noch ;-) )
Aber es stehen ja offensichtlich jeden Tag genügend dumme Investoren auf der Suche nach dem nächsten „Tesla super Invest“ auf.
Time will tell ;-)

Wolfbrecht Gösebert:

Ein Wasserstoffprojekt, dass vorsieht, feste Abfallprodukte in Kombination mit Biomasse zu nutzen, ist im Sinne einer CO2-freundlichen und energetisch nützlichen Wasserstoffproduktion wohl eher sinnvoll – wenn auch im Vergleich zur benötigten Menge z.B. allein für die Metallverhüttung eher als Nischenproduktion anzusehen.

Die erwartete Effizienz der sauberen Wasserstoffproduktion von WVR sollte es Nikolas gebündeltem Lkw-Leasing, einschließlich Kraftstoff, Service und Wartung, ermöglichen, günstig mit Diesel zu konkurrieren.“

Das wird aber eben nicht reichen, da es »im Markt« künftig v.a. darauf ankommt, mit den günstigen Kosten (TCO) reinelektrischer LKWs zu konkurrieren.

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